Aus der Sammlung meiner Tochter darf ich heute diese Eastman Kodak No. 1 Folding Pocket "Model D" Kamera vorstellen. Laut Internetrecherche wurde das "Model D" von Juli 1906 bis April 1915 gefertigt. Da ab 1912 nur noch schwarze Balgen verbaut worden sein sollen, lässt sich das Baujahr der gezeigten Kamera mit einem roten Balgen auf Juli 1906 bis 1912 eingrenzen.
Die Kamera besteht zum größten Teil aus beledertem Holz und hat die Jahrzehnte sehr gut überstanden. Kopf- und Bodenplatte sowie die Rückwand sind aus Aluminium gefertigt und ebenfalls mit Leder bezogen. Der Brillantsucher ist schwenkbar und somit sind Aufnahmen im Hoch- und Querformat möglich. Belichtet werden 12 Negative im Format 2 1/4" × 3 1/4" auf 105er Rollfilm.
Zu dem bei der gezeigten Kamera verbauten Verschluß konnte ich leider keine Angaben im Netz finden. Es lassen sich lediglich "I", "B", "T" und die Blenden 1, 2, und 3 einstellen. Verschlußzeiten oder eine Möglichkeit der Fokussierung habe ich nicht gefunden. Es wird nur darauf hingewiesen, dass bei dieser Kamera verschiedene Verschlüsse verbaut worden sind.
Der Preis soll seinerzeit 12$ betragen haben und von allen Versionen sind ca. 202.000 Exemplare hergestellt worden.
Hersteller: Eastman Kodak, Rochester N. Y., USA Modell: No. 1 Folding Pocket Model "D" Baujahr: 1906 - 1912 Typ: Rollfilmsucherkamer, 105er Rollfilm, 12 Aufnahmen im Format 2 1/4" × 3 1/4", Bildzählwerk über Filmaufdruck Verschluß: ? Blenden:? Objektiv:? Fokussierung:? Seriennummer: 146587
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Die Kamera dürfte ein kleiner Meilenstein sein, denn sie ist meines Wissens die erste Kamera mit Selferrecting-Funktion: Die Objektivstandarte arretierte in der aufnahmebereiten, den Balgen komplett geöffneten Position, wenn man den Deckel aufgeklappt hatte. Bis dahin musste man nach dem Aufklappen die Objektivstandarte erst auf dem Laufboden herausziehen bis zur Arretierung am Ende der Laufbodenschiene. –Möglicherweise wird diese Alleinstellung bei dieser Kamera nicht von allen im Forum anerkannt, weil es sich im Prinzip auch um eine Spreizenkamera handelt, bei der sich die Aufnahmeposition wie schon zu früheren Zeiten durch Herausziehen der Standarte „automatisch“ ergab. Andererseits hatten die typischen Spreizenkameras keinen aufklappbaren Laufboden/Deckel, sondern die sogenannte „Pull-Out-Front“ wie bei der Kodak Nr. 0 Folding Pockett. Manche hier im Forum werden vermutlich die „Cupido“ der Hüttig AG Dresden von 1908 für die erste echte Selferrecting-Kamera halten. Wie sind da die Meinungen im Forum? - Mit dem ersten Typ dieser Kamera (Kodak Folding Pocket No1A von 1899) hat Kodak im Übrigen seinen 116er Rollfilm eingeführt.
ist die Bezeichnung des Filmes richtig? lt. meinen Unterlagen sind alle Kodak Folding Kameras vom Typ 1 mit Buchstabenerweiterung mit dem Film 116/616 zu betreiben. Das Filmformat ist ab 1a 2 1/2 x 4 1/4 also 6,5 x 11 cm
Der Verschluss soll angeblich von Kodak gebaut worden sein "Eastman Automatic" dieses Modell wurde bei Kodak nicht sehr oft verbaut und bei der Folding 1 Serie wurden sogar verschiedene Verschlüsse verbaut
Der ROTE Balgen, hier liegt wohl ein Fehler vor Lt. dem Kodak Buch von Brian Coe (ehem. Museumsleiter Kodak Museum London) Orig.Text: bis 1911 waren alle Ausführungen mit roten Balgen ausgelieferten Exemplare ab August 1911 jedoch mit schwarzem Balgen. Ab Seriennummer 178201 alle Exemplare mit schwarzem Balggen ausgestattet. (für mich heißt das das nur die England Modelle rot waren)
Die Einordnung nach Seriennummern 1906 145240 1907 149233 1908 1532234 1909 159260 und jetzt für mich eigentlich entgegen vieler anderer Infos und auch entgegen der Abbildung im Buch: Orig. Text August 1909 bis April 1915 Modell E mit Objektivstandarte aus Metall anstelle von Holz ab Seriennummer 161198
es gibt eine Regel nach der Kodak das Herstellungsdatum verschlüsselt hat aber leider nicht immer, Produkte mit einer Seriennummer wurden selten verschlüsselt. Der Code ist meistens in das Leder eingeprägt ab wann Kodak so verschlüsselt hat ist mir nicht bekannt.
Das Schlüsselwort heißt Camerosity jedem Buchstaben ist eine Zahl zugeordnet C=1 A=2 M=3 E=4 R=5 O=6 S=7 I=8 T=9 Y=0
ist der Code 4 stellig =Monat und Jahr es gibt eine Ausnahme oder Fehler nämlich das Monat 13 welches Kodak wohl mal verwendet haben soll. ist der Code 6 stellig= Tag,Monat und Jahr
Was mich etwas irritiert ist die Tatsache, dass angeblich ab MODEL D die Objektivstandarte aus Metall sein soll. Diese Kamera hier hat aber noch eine Standarte aus Holz. Entweder handelt sich um ein Übergangsmodell in dem noch Restbestände verarbeitet wurden oder Deine Quelle, die die Metallstandarte erst ab MODEL E beschreibt, hat Recht.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
mich irritiert schon die Antwort ein wenig Du selbst schreibst doch No.1 Folding Pocket Modell "D"
Ja und das mit der Holzstandarte hat sich für mich auch geklärt da ich von der Standarte wie modell 1 ausgegangen bin "groß Dick und Lederbezogen. So im nachhinein kann die Standarte bei der D auch aus relativ dünnem Holz sein. Schon erstaunlich ein Grundmodell und 3 verschiedene Standartenformen und 2 Filmformate.
Meine Aussage zum Film müsste dennoch richtig sein.
das mit der Buchstabenerweiterung basiert auf einem Mißverständnis, ich hatte an die 1A gedacht. Die Standarte ist nicht lederbezogen und mit gemessenen 8 mm auch nicht wirklich dünn.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas