ein Anrufer fragte mich, ob die Wasserwaage (Libelle) auslaufen kann. Er habe eine Plattenkamera, wo die kleine Luftblase nicht mehr vorhanden wäre.
Ich habe keine Erfahrungen damit. Deshalb will ich fragen, ob das überhaupt möglich ist und wenn ja, gibt eine Option die Blase und / oder Flüssigkeit wieder zu befüllen?
Hat Jemand Plattenkameras, wo diese Libelle defekt ist (war)?
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
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ich kenne aus dem Werkzeughandel keine Möglichkeit eine Libelle neu zu füllen und zwar weder die Lang- oder Dosenlibelle, da diese fast immer an den Enden zugeschmolzen sind, aber es gibt Ersatzlibellen, aber für Kameras ???
Die Dosenlibellen von antiken Kameras können definitiv austrocknen. Die beiden Libellen meiner hier bereits vorgestellten Le Radieux (https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...4&thread=34) sind bis auf einen kleinen Rest Flüssigkeit trocken.
Auf der Rückseite befindet sich eine Schraube:
Mir ist aber nicht klar, ob das ein "Einfüllstutzen" ist oder ob sich damit ein Teil der Rückwand abschrauben läßt, um an die Libelle als ganzes heranzukommen. Wenn letzteres der Fall wäre und die Libelle nicht aus Glas ist sondern aus einer Art Kunststoff, könnte man sie vielleicht anbohren, mittels einer Kanüle auffüllen und das Loch dann mit Epoxidharz o.ä. wieder verschließen.
Bisher habe ich es noch nicht geschafft, die Schraube rauszudrehen. Habe sie erst mal großzügig mit Kriechöl benetzt und lasse es erst mal ein paar Stunden einwirken.
Die nächste Frage wäre dann natürlich: Mit welcher Flüssigkeit sollte man die Libelle auffüllen? Obwohl die gebräuchlichste Anwendung "Wasserwaage" heißt, vermute ich, daß die Flüssigkeit normalerweise kein Wasser ist. Wikipedia sagt Ethanol oder Diethylether. Vielleicht geht aber auch etwas mit einer höheren Viskosität wie ein leichtes Maschinenöl.
interessant. Auch mal eine Libelle von der Unterseite zu sehen. Bin gespannt, ob Du die Schraube gelöst bekommst.
Ich hätte angenommen, dass die Libellen einmal-verschlossen sind, wobei das (wenn es Glas ist) irgendwie schwierig sein müsste.
Etwas weit hergeholter Vergleich: Ich habe hier einen kleinen Glas-Kreisel in dem Flüssigkeit und Luft ist, wie haben die Konstrukteure das verschlossen?
Weiter habe ich einige Kompasse, wo die Nadel (besser der Schwimmer) im Laufe der Jahre Luftblasen entwickelt haben in vergossener Umhüllung (allerdings aus Plastik).
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
die Schraube ist der Zugang zum Flüssigkeitsraum. Leider sind die Schrauben verklebt, um sie abzudichten. Sollte man sie dennoch herausbekommen, empfehle ich, irgendeine größere moderne Kunststoff-Libelle klein anzubohren und die Flüssigkeit mit einer Spritze umzufüllen. Bei der Flüssigkeit handelt es sich aufgrund des Frostschutzes und der Oberflächenspannung für die Blase meist um eingefärbtes Ethanol oder Diethylether mit Zusätzen von Wasser, Glycerin oder Öl.
Rainer:Etwas weit hergeholter Vergleich: Ich habe hier einen kleinen Glas-Kreisel in dem Flüssigkeit und Luft ist, wie haben die Konstrukteure das verschlossen?
Weiter habe ich einige Kompasse, wo die Nadel (besser der Schwimmer) im Laufe der Jahre Luftblasen entwickelt haben in vergossener Umhüllung (allerdings aus Plastik).
Bei Deinem Glaskreisel gehe ich davon aus, daß eines der Enden (wahrscheinlich das lange) offen war, der Kreisel mit Flüssigkeit gefüllt und dann das Ende zugeschmolzen wurde. Das sollte nur ein paar Sekunden dauern.
Wie die Flüssigkeit aus einem zugeschmolzenen Glaskörper verschwinden sollte, kann ich mir auch nicht vorstellen. Bei Plastik könnte ich mir eher vorstellen, daß da mit der Zeit ewas durch die Wände diffundiert.
Holgerx:...die Schraube ist der Zugang zum Flüssigkeitsraum. Leider sind die Schrauben verklebt, um sie abzudichten. Sollte man sie dennoch herausbekommen, empfehle ich, irgendeine größere moderne Kunststoff-Libelle klein anzubohren und die Flüssigkeit mit einer Spritze umzufüllen. Bei der Flüssigkeit handelt es sich aufgrund des Frostschutzes und der Oberflächenspannung für die Blase meist um eingefärbtes Ethanol oder Diethylether mit Zusätzen von Wasser, Glycerin oder Öl.
Danke für den Tip, Holger. Ich werde berichten, ob ich es geschafft habe. Ich werde es aber nicht übers Knie brechen, eine trockene Libelle bei einer antiken Kamera ist mir lieber als eine äußerlich beschädigte.
aus dem Glaskreisel ist sicherlich kein Wasser entkommen. Der Sinn des Wassers wird sicherlich darin liegen, dass es sich bei stehendem Kreisel anders verhält als wenn der Kreisel dreht (Fliehkraft). Dazu sollte es mal gefärbt gewesen sein.
So, nachdem ich die Schraube einen Tag lang mit Kriechöl eingeweicht habe, ließ sie sich schließlich problemlos lösen. Wie Holger sagte, verschließt sie in der Tat die Libelle von unten, die offensichtlich kein geschlossener Glaskörper ist, sondern nur eine obere, abgedichtete Glasscheibe und ein seitlich und unten umschließendes Messinggehäuse.
Leider war die Libelle innen durch Ablagerungen verschmutzt, die ich auch durch Ausspülen nur teilweise entfernen konnte. Ehe ich jetzt eine gesunde Libelle schlachte, um an die spezielle Flüssigkeit zu kommen, habe ich es erst mal mit Isopropanol versucht. Das Ergebnis ist ganz annehmbar und die Libelle auch ohne Färbung der Flüssigkeit gut ablesbar.
Ich weiß nicht, wie groß die Luftblase im Originalzustand war, aber kleiner als die auf dem Foto gezeigte habe ich sie nicht hinbekommen. Allerdings reagiert die Blase auch in dieser Größe schon sehr sensibel auf Lageänderungen. Jetzt muß ich noch testen, ob sich die Flüssigkeit in der Libelle hält und ob ich die Schraube noch extra versiegeln muß.
Hier zum Vergleich noch mal der Zustand der Libelle vor der Reparatur:
Danke noch mal an Rainer, daß Du mich mit Deiner Frage auf die Idee gebracht hast, die Libellen meiner Plattenkamera neu zu betanken.
ich muss schon sagen: Das hast Du gut hinbekommen! Insbesondere bei dem vorgefundenen Zustand. Lehrreich, dass mal jetzt gesehen zu haben. Habe bisher diese Prozedur nicht im www gesehen(vielleicht nicht richtig gesucht ).
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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