[ iIa ] Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo zusammen,
heute stelle ich die faltbare Plattenkamera Cycle Wizard B SR von Manhatten Optical Company vor.
Geschichte der Manhattan Optical Company • Gründung: Die Firma wurde in den 1890er Jahren in Cresskill, New Jersey gegründet, später auch in New York aktiv. • Produkte: Bekannt wurde Manhattan Optical durch ihre hochwertigen Plattenkameras, darunter die beliebten Modelle wie Cycle Wizard, Bo Peep, und die Night-Hawk Detective Camera. • Design & Qualität: Ihre Kameras waren oft aus poliertem Mahagoni, mit rotem Lederbalg und vernickelten Beschlägen – ein echter Hingucker für Sammler! • Innovation: Sie gehörten zu den ersten Herstellern, die tragbare Kameras für Radfahrer und Amateure entwickelten – daher der Name „Cycle“ in vielen Modellen. • Fusion: Im Jahr 1902 wurde Manhattan Optical mit der Firma Gundlach fusioniert. Die neue Firma hieß fortan Gundlach-Manhattan Optical Company. • keine Fusion mit Kodak-Eastman
Die Wizard Cycle B SR 3x4 ist eine faszinierende historische Kamera, die um das Jahr 1900 von der Manhattan Optical Company hergestellt wurde. Sie gehört zur Familie der sogenannten „Cycle Cameras“, die speziell für den Einsatz unterwegs – etwa beim Radfahren oder Wandern – konzipiert waren.
Wesentliche Merkmale auf einen Blick • Typ: Faltbare Plattenkamera – ideal für unterwegs • Plattengröße: Meist 3×4 oder 4×5 Zoll Glasplatten • Material: Gehäuse aus Mahagoni, überzogen mit schwarzem Leder in Siegelprägung höchster Qualität • Laufboden und Laufschlitten: poliertem und lackiertem Mahagoni • Standarte: manuell höhen- und seitenverstellbar • Beschläge: vernickelt und präzise angepasst • Balgen: Bordeauxrot, ausziehbar für Fokus und Perspektive • Sucher: reversibler Auflichtsucher mit Mattscheibe für Hoch- und Querformat
• Rückwand: Swingback bedeutet, dass die Mattscheibe zurückweicht und den Einschub eines Plattenhalters ermöglicht. • Verschluss: Bausch & Lomb „Wizard SR“ mit Zeiten wie T (Zeit), B (Bulb), I (Momentaufnahme) und bis zu 1/100 Sekunde • Objektiv: Häufig unmarkiert, aber passend zum Wizard SR-Verschluss • Portabilität: Entwickelt für Radfahrer und Reisende – leicht und kompakt
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Rainer,
vielen Dank, es macht meinem Mann und mir richtig Spaß, sie anzuschauen, wenn ich sie richtig rausgeputzt habe.
Zur Zeit bemühe ich mich um eine Zusammenstellung der Kameras, die nach der Übernahme durch Kodak von der Bildfläche verschwanden. Blair konnte bis ca. 1908 unter Kodak noch Kameras mit Blair-Label fertigen.
Es sind mittlerweile 10 Stück, die ich nach und nach im Forum vorstellen werde.
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Ingrid,
diese amerikanischen Kameras waren mir bislang ganz unbekannt, vielen Dank für Zeigen! Weißt Du, ob diese Hersteller auch auf den europäischen Märkten aktiv waren, oder ist das erst Kodak gelungen?
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Jan,
das kann ich leider so nicht belegen, doch ich glaube, dass um die Jahrhundertwende diese Kameras von Reisenden "eingeschleppt" wurden und vielleicht Firmen - wie z.B. Dr. Krügener und Hüttig - zur Entwicklung der Kombi-Kameras angeregt haben. Anfang 1900 gab es für diese Kameras keine standardisierten Filmrollen. Sie stammten z.B. von Agfa (stellte ab ca. 1900 fotografische Filme her), Ilford Limited (Großbritannien) oder wurden auch aus Amerika importiert.
In Amerika war die Kodak Nr. 1,die erste Rollfilmkamera (Boxkamera mit festem Objektiv), 1889 von George Eastman entwickelt und bis 1895 prodziert. 1898 kam die erste Kodak Cartridge als Kombikamera - Rollfilm und Plattenadapter - auf den amerikanischen Markt. Gleichzeitig wurden reine Rollfilm-Spreizenkameras - Kodak Folding Pocket hergestellt. Die Kameras wurden immer benutzerfreundlicher und entsprechend weit verbreitet, ebenso wie das später standadardisiertes Filmmaterial.
Die Rollfilmtechnik wurde zunächst aus den USA importiert und Kodaks 120er Filmformat dominierte den deutschen Markt ab 1901
Wie oben erwähnt, läuteten Krügener und Hüttig mit ihren Kombimodellen den technischen Wandel in der Kameratechnik ein. ICA brachte nach der Fuision ab 1912 die reinen Rollfilmkameras ICA Icarette, Trona, Rolltenax heraus. Später nahm die Entwicklung der Rollfilmkameras in Deutschland Fahrt auf - allen voran Voigtländer, Zeiss, Agfa.
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Ingrid,
irifue:ich glaube, dass um die Jahrhundertwende diese Kameras von Reisenden "eingeschleppt" wurden
Möglich, aber das dürften wohl nur wenige Exemplare gewesen sein.
Den Hinweis auf die Rollfilmformate verstehe ich nicht; die gezeigte Kamera ist doch eine Plattenkamera.
Übrigens sind deutsche Hersteller bei der Benennung ihrer Produkte, um die Eignung für bestimmte Zwecke hervorzuheben, ähnlich verfahren. So bot Ernemann eine Velo-Klapp an (für Radwanderer), und dass Voigtländer Modelle Alpin und Bergheil nannte, sollte sicherlich suggerieren, dass die Kameras für Bergtouren prädestiniert seien.
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Jan, das ist ein Missverständnis.
Die Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company ist eine reine Plattenkamera. Diese Kamera war auch nicht gemeint bei der Erwähnung der Kombi-Kameras. Ich habe mich da auf die Kodak Cartridge (vorgestellt im Forum https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=416) bezogen, die vielleicht als Anregung für z.B. Hüttig und Krügener gedient haben.
Es ist natürlich in der Technikentwicklung oft so, dass an verschiedenen Orten der Welt gleichzeitig geniale Erfindungen gemacht werden, wenn die Zeit dafür reif geworden ist.
Die Hersteller der alten amerikanischen Plattenkameras hatten wohl kaum Einfluss in Deutschland, obwohl Hüttig in frühen Zeiten angeblich Kameras nach amerikanischem Vorbild gebaut haben soll. Es gibt da leider zu wenig Dokumentation. Ich hatte so eine Kamera auch im Forum vorgestellt: Platte 77 (https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=404)
Ein Bekenntnis zum Schluss: Das Sammeln alter Kameras - es fing mit Voigtländer an - galt der Bewunderung der Technik und des Erfindergeistes. Bei den alten amerikanischen Kameras kamen, neben rein kognitiven, haptische Eindrücke dazu. Man will diese Kameras anfassen und ertasten, sie haben etwas Künstlerisches und Verspieltes. So geht es auch meinen Gästen. "Gucken mit den Augen - nicht mit den Fingern", mein Standardspruch.
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Wolfgang,
du dürftest die Kameras anfassen, weil ich deine große Kenntnis um die Kameras weiß und du sie achtsam behandeln würdest. Meine Schwägerin findet die Kameras auch wunderschön und hat, als eine vor ihr stand, gedankenverloren die Handhabenschraube abgedreht. Soweit dazu.
Re: Cycle Wizard B SR von Manhattan Optical Company
Hallo Jan,
als Ergänzung. Frage doch mal bei Daniel Sánchez nach. Er ist in meinen Augen ein großer Experte amerikanischer Kameras. Außerdem habe ich durch die Beschreibungen auf seiner Homepage die amerikanischen Kameras entdeckt.