Blende_8:Wie darf ich nun die Objektiv-Verschluss-Kombinationen bewerten? War das zu dieser Zeit eine Aufwertung oder nur ein Ersatz für ein andere Kombination.
Das lässt sich schwer beantworten; m.E. ist beides möglich. Deckel war jedenfalls Marktführer bei den hochwertigen Verschlüssen, der Compur war seinerzeit ein mindestens gleichwertiger Ersatz für den ernemanneigenen Cronos. Das Eurynar dürfte gemäß Seriennummer auch aus der zweiten Hälfte der 1920er stammen (vgl. http://camera-wiki.org/wiki/Rodenstock_serial_numbers). Gibt es hinten am Spannring irgendwelche Bastelspuren? Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass ein Laie nachträglich Hand angelegt hat. Wenn das nicht der Fall ist, könnte es sich durchaus um eine Werkstattarbeit handeln; aber die Hintergründe werden sich kaum ermitteln lassen. Vielleicht hatte die Kamera ursprünglich nur ein Objektiv 6,3 verbaut, dann wird das Eurynar mit 4,5 eine Verbesserung gewesen sein. Dann mussten übrigens Objektiv und Verschluss getauscht werden, weil die Bohrungen ja aufeinander abgestimmt sind.
Im Ernemann-Buch von Göllner wird bei der kurzen Vorstellung der Modelle auf zahlreiche Objektiv-Verschluss-Kombinationen hingewiesen; Göllner erwähnt auch jeweils "Fremdobjektive". So selten scheint das also gar nicht zu sein.
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Wie Du schreibst war F. Deckel für Präzision bekannt. Irgend wo habe ich gelesen, das Deckel mit den damals betrieben Maschinen nicht zufrieden war. Das veranlasste ihn zum Bau von Präzisionsmaschienen. Daraus entstand eine Firma von Weltruf für spanabhebenden Maschinen. Leider gibt es diese Firma nicht mehr. Etwaige Basteleien konnte ich nicht feststellen. Auf einer Fotobörse hatte ich mal versucht, den Hersteller und vielleicht auch noch den Typ zu erfahren. Ein Aussteller meinte, er kenne diesen Apparat nicht, obwohl seine präsentierten Dinger eine große Bandbreite zeigte. Darauf hin habe ich einen Anderen befragt. Auch der konnte mit meinen Ding nichts anfangen, aber er ging mit den Apparat zu den erst befragten. Zurückkommend, meinte der nette Kollege von vorher , es würde sich um ein Emil Wünsche Produkt handeln. Die großen Initialen würden das hergeben. Dann gesellte sich noch ein anderer Interessent hinzu und er äußerte Bedenken bezüglich eines Umbaues. Somit war eine falsche Fährte gelegt. Den Verschluss hatte ich dann mal ausgebaut um Umbauten auf zu spüren. Also haben Verschluss und Objektiv ohne Nacharbeiten gepasst. Ob nun das lichtstärkere Objektiv eine Nachrüstung ist oder nicht lässt sich nicht mehr klären. Es macht mir trotzdem große Freude.
Blende_8:Darauf hin habe ich einen Anderen befragt. Auch der konnte mit meinen Ding nichts anfangen, aber er ging mit den Apparat zu den erst befragten. Zurückkommend, meinte der nette Kollege von vorher , es würde sich um ein Emil Wünsche Produkt handeln. Die großen Initialen würden das hergeben.
Das "EW" für Emil Wünsche stehen könnte, entbehrt zumindest nicht einer gewissen Logik...
als unbedarfter der früheren Fotoapparate, konnte ich dieses EW Emblem nicht deuten. So musste ich das von den Händlern erklärte glauben. Das sie mich da auf eine falsche Fährte brachten, war mir nicht bewusst. Alles suchen im www bezüglich Emil Wünsche scheiterten. Ich fand auch keine Deutung des Emblems. Erst bei einem hier im Forum eingestelltem Foto erkannte ich dann bei einer Rollfilmkamera ein kleines Zeichen. Das war dann ein Durchbruch zum Suchen im Ernemann Bereich. Jetzt bin im richtigen Bereich, dank Euer profunden Klärung.
Blende_8:als unbedarfter der früheren Fotoapparate, konnte ich dieses EW Emblem nicht deuten. So musste ich das von den Händlern erklärte glauben. Das sie mich da auf eine falsche Fährte brachten, war mir nicht bewusst. Alles suchen im www bezüglich Emil Wünsche scheiterten. Ich fand auch keine Deutung des Emblems. Erst bei einem hier im Forum eingestelltem Foto erkannte ich dann bei einer Rollfilmkamera ein kleines Zeichen. Das war dann ein Durchbruch zum Suchen im Ernemann Bereich. Jetzt bin im richtigen Bereich, dank Euer profunden Klärung.
Diese Signets und Logos bieten übrigens Hinweise auf die Datierung. Das Zeichen EW wurde lt. Göllners Standardwerk nur kurze Zeit benutzt, nämlich um 1921. Insofern ist es interessant, dass es noch an der Heag VII zu finden ist, die erst 1924 produziert wurde; möglicherweise wurden Teile wie Laufböden usw. aus Lagerbestand verwendet. Mehr dazu in folgendem Faden, in dem Axel seine Heag VII in 6,5x9 vorstellt: https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=263.
das das mit dem EW Logo was besonderes sein musste, vermutete ich schon. Es tauchte im WWW nicht auf , zumindest nicht für mich. Es zeigt sich immer wieder, das wenn man an einer Sache dran ist, irgend wann zielführend ist. So gesehen habe ich großen Respekt vor Euch. Eigentlich könnte ich jetzt sagen, das ich im Besitz von was Besonderem bin. Noch mehr Freude!! In den 20gern gab es ja die Weltwirtschaftskrise, erst der Zerfall, dann der Aufschwung. Vielleicht spielte sie da eine einschneidende Rolle. Beim Zerfall die Produktion herunter gefahren oder sogar eingestellt. Beim Aufschwung dann alles Vorrätige mit einbezogen. So gesehen aus heutiger Sicht, damals schon Nachhaltigkeit praktiziert ( gemusst ). Auch der Verweis auf den Betrag von Axel, auch ihm sei gedankt, ist sehr interessant. Den konnte ich schon finden, aber da waren doch ein paar Unterschiede wie Verschluss , Objektiv , Standarte mit seitlichem Brillantsucher und Bildformat. Aber jetzt dürften alle Fragen geklärt sein, bis wieder Neue auftauchen.
Freundlichen Grüßen aus den immer noch verschneitem München
Ich gebe ihnen recht, dass man vorsichtig sein muss mit vielen Aussagen, oft stimmen die Quellen nicht, oder einer schreibt vom anderen ab und so weiter.
Es gibt allerdings in diesem Fall keinen Hinweis darauf, dass es Balda-Plattenkameras von vor 1925 gibt. Weder bei Kerkmann, noch bei Blumtritt (Geschichte der Dresdner Fotoindustrie), und auch nicht bei Kadlubek sind Plattenkameras vor 1925 datiert. Thiele schreibt in "Die Deutsche Photoindustrie...": "Mit der serienmässigen Kamerafertigung begann Balda 1925..." Letzterer Satz schliesst natürlich nicht aus, dass es auch einzelne Plattenkameras davor gegeben haben könnte. Sicherlich wären solche Exemplare, wenn sie denn zuzuordnen wären, für den Kenner Raritäten.
Balda gibt es ja schon seit 1908, und viele Kameratypen wie z.B. Boxen und andere Photo-Produkte wurden produziert (z.B. Kassetten). Das Know How zum Herstellen einer neuen Plattenkameraserie in relativ kurzer Zeit hatte die Firma wahrscheinlich schon.
Gruss
Freier-Sascha
Hallo zusammen!
Der Beitrag ist zwar schon über sechs Jahre alt, ich möchte ihn aber trotzdem nochmal aufwärmen, da ich gerade über folgendes gestolpert bin:
Die Nachricht von der Balda Neuheit stammt von 1914 und belegt zumindest, dass Balda bereits wesentlich früher auch Plattenkameras hergestellt hat. Die Nachricht verrät aber nicht, ob dies die erste Plattenkamera von Balda ist. Wenn man die Spreizen der Kamera in der Nachricht mit denen der weiter oben von 'Laufboden' gezeigten Kamera vergleicht, sieht man aber eine gewisse Ähnlichkeit, auch wenn es ansonsten eine völlig andere Kamera ist.