irifue:Wieviel Jahre benötigt man, um dieses Wissen zu sammeln?
Ich möchte nicht behaupten, dass mein Wissen besonders ausgeprägt ist. Aber ich sammele schon seit den 1980er Jahren; als Schüler habe ich eher unsystematisch zusammengetragen, was das Taschengeld hergab. Aber damals habe ich schon 'Fachliteratur' konsultiert, meine erste Quelle waren die Kataloge von Abring. Heute weiß ich natürlich, dass die Informationen dort sehr mit Vorsicht zu genießen sind... Richtig angefangen habe ich mit der Entdeckung von Ebay um 2000 herum, seither sammele ich mit einer klaren Konzeption, d.h. Konzentration auf bestimmte Segmente bzw. Hersteller (eine Zeitlang nur TLRs; Rollfilmkameras 3x4; dann Voigltänder, Zeiss Ikon und Vorgängerfirmen usw.), und dazu gehört auch die Beschaffung von Informationen in Form von Sammlerliteratur und zeitgenössischen Druckschriften/Katalogen. Ich sammele auch zeitgenössische Fotolehrbücher, da findet man auch zahlreiche Informationen und Abbildungen (sehr ergiebig die Anzeigenteile, die seinerzeit eingebunden wurden). Und sehr wertvoll ist der Austausch mit anderen Sammlern – hier im Forum, aber auch darüber hinaus ergeben sich Kontakte. Ich schätze es sehr, dass hier mittlerweile ein reger Austausch stattfindet.
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Hallo miteinander, hat jemand von euch noch weitere Hinweise (bis auf die Anzeige von Axel), dass diese Kamera tatsächlich von Kochmann hergestellt wurde? Ich meine: Diese Kamera taucht irgendwie aus dem Nichts auf und verschwindet wieder = es gibt anscheinend keine Nachfolger / Modellpflege, schon gar nicht von Kochmann. Ich kann nur dazu beisteuern, dass es eine solche Kamera gibt, auf der tatsächlich "Kochmann" draufsteht: Gruss Sascha
Wenn es keine Modellpflege gegeben hat (s. dazu unten), finde ich das gar nicht so überraschend, denn Laufbodenkameras in diesem Format waren Ende der 1920er Jahre doch ohnehin Auslaufmodelle; daher gibt es auch so gut wie keine LB-Kameras 4,5x6 mit Ring-Compur (da fällt mir allenfalls die ZI-Version der Victrix 49 ein). Gut, die Ihagee Microbie findet man noch in den 1930er Jahren in den Katalogen, aber sonst gab es allenfalls noch Spreizenkameras in diesem Format. Und da hatte Kochmann die Korelle P, die man als Nachfolgerin ansehen könnte...
Ich habe aber noch eine Frage zum Gehäuse der fraglichen Kamera: Im Spitzer-Katalog, der bei Kerkmann abgedruckt ist, werden Amatorette A (mit Holzgehäuse) und B (mit Metallgehäuse) angeboten. Meine Kamera (und ein weiteres, völiig vergammeltes Exemplar, das ich mal als Baastelprojekt gekauft habe) haben ein Metallgehäuse, daher hatte ich sie bislang als Amatorette B eingeordnet. Wie verhält sich das mit den anderen bekannten Exemplaren – sind auch Versionen mit Holzgehäuse bekannt? @ Axel: Ich vermute, Dein Expl. besitzt eine Metallgehäuse? Auf dem Foto kann ich es nicht so recht erkennen. Wenn man annimmt, dass die Holz-Versionen die älteren sind, wäre der Wechsel des Materials ja tatsächlich als Modellpflege anzusehen.
ich bin bei solchen "einfach" aufgenagelten oder geschraubten Schildchen immer sehr skeptisch da von vielen Firmen ja umgelabelt wurde was das Zeug hielt, wie z.b. Rodenstock oder andere auch. Damit will ich aber nicht behaupten das das Foto keine Kochmann zeigt
Für mich, mit meinem recht ausgrägtem Unwissen bei Kochmann ist das nur ein Indiz dafür das die Kamera wohl mal von Kochmann verkauft wurde aber keine Gewissheit darüber das sie auch von Kochmann hergestellt wurde zumal in der Sammler Literatur diese Kamera von mir nicht gefunden wurde.
Hallo Jan und Co alle Kameras, die ich bisher gesehen habe, besitzen ein Metallgehäuse und sind so gut wie gleich (also: ohne Verschluss / Objektiv). Gruss Sascha
Bin nun gespannt, ob es den Beweis für eine Kochmann-Kamera gibt!!!
Sammler:nur ein Indiz dafür das die Kamera wohl mal von Kochmann verkauft wurde aber keine Gewissheit darüber das sie auch von Kochmann hergestellt wurde zumal in der Sammler Literatur diese Kamera von mir nicht gefunden wurde.
Das stimmt natürlich, Wolfgang. Immerhin ist aber Kochmann die einzige der hier in Rede stehenden Firmen, die tatsächlich Kamerahersteller war. Dazu passt auch, dass Kochmann später nachweislich als Hersteller von Handelsmarkenkameras tätig war; die Korelle 3x4 gab es umgelabelt von Meyer, Steinheil, Rodenstock usw. jeweils mit eigenen Objektiven. Aber es stimmt: Ein Beweis ist das noch nicht.
In Photographica Cabinett 64/65 (2015) gibt es einen zweiteiligen Artikel "Auf den Spuren von Franz Kochmann"; hat jemand Zugriff auf die Hefte?
Freier-Sascha:Hallo Jan und Co alle Kameras, die ich bisher gesehen habe, besitzen ein Metallgehäuse und sind so gut wie gleich
Bei Breker wurde 2021 ein Lot 4,5x6-Kameras verkauft (Lot Nr. 149); dabei ist eine Kamera, bei der es sich um eine einfachere Variante dieser Kamera handeln könnte, nämlich mit Holzgehäuse und ohne Radialhebel. Auf dem Foto (die Kataloge sind online) ist das allerdings nicht so gut sichtbar... Hier der öffentliche Link zum Katalog: https://auction-team.de/wp-content/uploa...index.html#p=71
ich habe auch keinen endgültigen Beweis, dass Kochmann die Kamera gebaut hat, aber er hat von 1922 bis ca. 1925 intensiv damit geworben. Ebenso warb er mit der Enolde 9x12:
Und auch die große Enolde wurde von Wauckosin mit Plaubel-Optik vertrieben.
Eine solche Wara-Luxus (10x15) stand kürzlich bei Ebay zu Gebot (375675788898 verkaufte Artikel). Im Jahr 1924 brachte Kochmann dann die Spiegelreflex „Enolde“ auf den Markt.
Die Spiegelreflex scheint nicht sehr verbreitet gewesen zu sein, zumindest ist sie heute höchst selten zu finden. Die Enolde-Klappkameras hat Kochmann mit kleinen konstruktiven Abpassungen mindestens bis zu Beginn der 1930er Jahre gebaut. So wurden die Handhaben irgendwann durch Knöpfe ersetzt. Das kann man an die diesem Exemplar im Forum sehen: https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=271 .
Jan: Mein Exemplar besteht auch aus Metall (ist auch in der Vorstellung vermerkt).