Übernahme durch Kodak • 1899: Blair wurde von Eastman Kodak übernommen und nach Rochester, New York, verlegt – dem Hauptsitz von Kodak. • Die Marke Blair blieb zunächst eigenständig und produzierte weiterhin Kameras bis etwa 1907, • danach wurde sie dann offiziell als Blair Camera Division of Eastman Kodak geführt • Kodak nutzte den Namen „Hawk-Eye“ später für eigene Kameramodelle weiter.
Allgemeine Informationen • Modell: Blair No.3 Folding Hawk-Eye Model-4 • Hersteller: Blair Camera Company (zu dieser Zeit Teil von Kodak) • Produktionsjahr: Erwähnung im Katalog von 1906 - 1905 Seriennummer 282 deutet auf eine frühere Fertigung hin • Produktionsort: Rochester, USA
Technische Merkmale • Objektiv: Goerz Doppel Anastigmat mit der Nummer 109282 lässt sich auf die Zeit um 1905 einordnen • Verschluss: Bausch & Lomb Doppelventil-Automatik • Filmtyp: Rollfilm Typ 118 • Bildformat: 8 × 10,5 cm • Fokussierung: über ausziehbaren Balgen und Zahnräder zur Feinjustierung • Blende: Irisblende mit 11 Lamellen, Blendenwerte von f/8 bis f/384 • Sucher: Klappbarer Brillantsucher aus Mahagoni
Besondere Funktionen • Verstellbare Objektivhöhe: Für präzise Bildkomposition mittels Flügelschraube • Doppelauszug: Ermöglicht Nahaufnahmen bis ca. 1 Meter • Kombinierte Nutzung: Hinweise auf mögliche Plattenkompatibilität zwei Entfernungsskalen • Patentdetails: Mehrere US-Patente zwischen 1890 und 1895 im Kameragehäuse vermerkt
Design und Bauweise • Materialien: Mahagoniholz, Messing, Lederbezug • Balgenfarbe: Rot – typisch für hochwertige Kameras der Jahrhundertwende • Klappmechanismus: Vordere Klappe fällt nach unten, Objektiv wird auf Schienen ausgezogen • Stativgewinde: Einzeln an der Unterseite • Tragevorrichtung: Lederschlaufe mit Metallösen
Historischer Kontext • Marke Blair: Ursprünglich eigenständig, ab 1899 Teil von Kodak • Besonderheit: Trotz Kodak-Übernahme wurde die Kamera unter dem Blair-Namen vermarktet • Sammlerwert: Hohe Wertschätzung wegen Design, Seltenheit und rotem Balgen
Der Brillantsucher ist nicht der Originalsucher. Zur Zeit bemühe ich mich um Ersatz; gleichzeitig versuche ich, einen passenden Sucher aus 2mm Mahagoniholz herzustellen. Dank eines Tipps von Danimann habe ich mir die Linsen und Spiegel von einer alten, kaputten Boxkamera besorgt - der Zweck heiligt die Mittel - Recycling besser als im Müll.
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du hast Recht, es sind beides Brillantsucher oder Winkelsucher. Sie haben beide keine Mattscheibe. Ich werde es sofort korrigieren. Danke für den Hinweis.
bei der Blair No.3 Folding Hawk Eye Model-4 handelt es sich - wie bei allen Blair-Modellen - um Platten-/Rollfilm-Kombi-Kamera mit Laufbodencharakter.
• Fester Grundkörper mit ausziehbarem Balgen • Objektiv auf einem beweglichen Laufschlitten, der auf Schienen geführt wird. • verstellbare Objektivhöhe mittels Flügel-oder Rändelschraube • Materialien: Gehäuse und Laufboden aus Mahagoni mit Lederbezug, Metallteile aus Messing, teilweise vernickelt
• Rollfilmkamera mit F.P.K.-Typ Filmführung • Kompatibel mit Blair Non-Curling und Kodak Film • Optional umrüstbar auf Glasplattenbetrieb mittels „Glass Plate Attachment (only)“ - 3,50 $ -und „Single Glass Plate Holder“ (0,50 $)
Ich kann auch noch zusätzliche Auszüge aus den Katalogen einstellen.
gibt es eigentlich eine feststehende Deutung was ist eine Laufbodenkamera ???? da hat meines erachtens jeder bei einer etwas anderen Konstruktion seinen eigenen Begriff erfunden. Für mich sind fast alle, mit Ausnahmen der Späten Klappkameras Laufbodenkameras . es ist doch unerheblich ob 1 Zentralschiene oder 2 Führungsschienen selbst die Optische Bank oder die Atelierkamera würde ich zur Laufbodenkamera zählen da bei diesen doch auch die Optik auf einem Brett oder Rohr/Prisma geführt wird und genau da sehe ich das Wort/Sinn Laufboden.
nach meiner Beobachtung ist die Bezeichnung Laufbodenkamera in der zeitgenössischen Literatur und in Sammlerkatalogen den faltbaren Handkameras mit Balgen vorbehalten. Laufbodenkameras sind demnach solche, bei denen die Standarte über einen Schlitten über den klappbaren Boden geführt wird. Ob sie herausgezogen wird (Normalfall) oder durch Federkraft herausfährt (Goerz Autofoc, Voigtländer chain-gang-Serie), ist dabei ebenso unerheblich wie die Anzahl der Schienen oder ob auf Platten oder Film belichtet wird. Laufbodenkameras werden von Spreizenkameras abgegrenzt, bei denen die Standarte seitlich stabil, aber nicht starr mit dem Gehäuse verbunden ist und ein Zusammenlegen ermöglicht. Eine Mittelstellung nehmen die Springkameras vom Typ Ica Cupido, ZI Ikonta usw. ein, bei denen sich das Objektiv beim Ausklappen des Deckels automatisch aufrichtet. Hier gibt es zwar einen klappbaren Boden, aber keinen Laufschlitten. Dass das Auszugsprinzip bei Kameras auf optischer Bank ähnlich ist wie bei Laufbodenkameras, ist sicherlich richtig – aber es fehlt der Klappboden, und deshalb wird man kaum von Laufbodenkameras sprechen. Aber in der Tat geht es bei den Herstellern durcheinander – bei Voigtländer wurden Inos II, Perkeo und die anderen Mitglieder der cahin gang als Springkameras bezeichnet, obwohl es eigentlich Laufbodenkameras sind...
danke für die Hinweise, ich neige bei diesem Model hier auch zum Begriff Laufboden, denn es gibt ja einen (kleinen) Laufbodenbereich, der zu Entfernungseinstellung vor und zurück geschoben wird.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
einfach mal eine Frage von mir die aber vielleicht hilft
Was ist ein Laufboden ??
Ich sehe einfach das Ausklappteil an ist dann das untere Metall/Holzbrett der Laufboden oder etwa die darauf montierte Schiene oder das untere Teil der Standarte von mir immer Läufer genannt.
einfach mal eine Frage von mir die aber vielleicht hilft
Was ist ein Laufboden ??
Ich sehe einfach das Ausklappteil an ist dann das untere Metall/Holzbrett der Laufboden oder etwa die darauf montierte Schiene oder das untere Teil der Standarte von mir immer Läufer genannt.
Gruß Wolfgang der Sammler
Im Standardwerk von Pritschow (Die photographische Kamera, 1931) wird folgende Terminologie verwendet:
Laufboden: klappbares, mittels Spreizen am Kameragehäuse in 90° arretierbares Brett, darauf als wesentlicher Bestandteil die Laufschiene(n). Unterer teil der Standarte, der auf den Laufschienen gleitet: Schlitten oder Laufschlitten.
Aber vermutlich war die Terminologie bei einzelnen Herstellern unterschiedlich...