Die Firma Stewart-Wagner Ltd. war ein Exot unter den Kameraherstellern. 1905 gründete J.K. Steward eine Firma zur Herstellung von Tachometern und Hupen für die Autoindustrie. Das Unternehmen florierte, hatte jedoch starke Konkurrenz in der Firma von E. Bassick mit seinem Teilhaber Warner. Nach vielen Auseinandersetzungen beschlossen die Inhaber 1912 den Kampf zu beenden und gemeinsame Sache als Stewart-Warner Ltd. zu machen. Die neue Firma beherrschte jetzt zu 95% den US-Markt für Instrumente im Automobilbau. Die Firma expandierte, bald kamen auch Phonographen und Geräte für den entstehenden Rundfunk, sowie Einrichtungen für die Schmierung von Maschinen dazu.
1931nahm Steward-Warner die Fertigung von Filmkameras auf. Neben drei Ausführungen der 16mm-Kamera ´Hollywood´ 531 wurden zwei 8mm-Modelle Typ 532 angeboten. Der Ausflug in die Kamerafertigung dauerte nicht einmal zwei Jahre, man trennte sich schnell von dem unprofitablen Zweig. Danach konzentrierte man sich weiter auf das bewährte Fertigungsspektrum. In den Folgejahren kamen allerdings noch andere Fertigungsbereiche dazu, wie Radios, Fernseher, Kühlschränke und Wärmetauscher. Im 2. Weltkrieg konzentrierte man sich auf die Fertigung kriegswichtiger Teile. Ende der 1980er Jahre existierte die Firma in der alten Form nicht mehr.
Eine der 16mm-Kameras ist die ´Hollywood´ 531-B. Das erste was ins Auge fällt: im Gegensatz zur damals üblichen Bauform liegt die Filmkammer in Aufnahmerichtung auf der rechten Seite, der Aufzug auf der linken. Das Gehäuse und der Deckel bestehen aus sehr dünnwandigem Aluminiumguss, hier zeigt sich das große Können der Formbauer, genauso bei dem Federwerksantrieb, feinste mechanische Arbeit. Das Laufwerk erlaubt vier Aufnahmegeschwindigkeiten, mit LOW, NOMAL, TAKING PICTURE SPEED und SLOW MOTION bezeichnet. Für die Filmlängenanzeige 0…100 wird der Wickel der Vorratsspule abgetastet.
Im Inneren des abnehmbaren Deckels befindet sich eine umfangreiche Anweisung zum Filmeinlegen. Der Aufzugsknebel wird beim Aufklappen mit dem Federwerk verbunden, hier hat man offensichtlich Anleihe bei einer Bell & Howell Filmo gemacht. Die Kamera wurde in einer stabilen Segeltuchtasche geliefert.
Hier hört aber schon meine Bewunderung auf: Der Greifer aus dünnem Blech macht keinen soliden Eindruck. Die Filmführung ist sauber verarbeitet, aus hochglänzendem eloxierten Aluminium gefertigt, leider lässt sich die Andruckplatte nur einen kleinen Spalt zum Film einlegen abklappen, ein Öffnen zum Reinigen ist unmöglich, auch nach Lösen von zwei kleinen Schrauben kann die Einheit nur unter Schwierigkeiten entfernt werden.
Der Objektivanschluss ist recht unkonventionell, ein Schlüsselloch-Bajonett mit Arretierungsschraube. Das Fixfokus Objektiv Wollensack 3,5/1inch ist vor der Optik mit einer fünffachen Lochblende versehen (3,5-5,6-6,3-8-11). Das Sucherbild ist, wie bei vielen anderen Kameras recht klein. Hier zeigt sich die mangelnde Erfahrung im Bau von Kinogeräten.
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Datenblätter mit Fotos habe ich für alle meine Kameras angefertigt, irgendwie habe ich damit eine gewisse Übersicht, wie auch Sepplbauer mit seinen Blättern.
Ich habe auch für meine Sammlung Datenblätter angelegt denn anders verliert man den Überblick.
Was ich aber sagen wollte das hier im Forum diese Art von Info sehr oft fehlen. So werden teilweise Kameras vorgestellt werden bei denen der Leser keine Info über das Format oder auch andere Info enthält was sehr schade finde da doch oftmals einiges bekannt ist.