Hallo zusammen, wie eigentlich alle Zeiss-Ikon-Kameras auch optisch ein Hingucker. Das Spiegelreflexsystem mit Zentralverschluss hatte gegenüber dem Schlitzverschluss einige Vorteile, auch in Hinsicht auf die Blitzsynchronzeiten und "echten" hohen Verschlussgeschwindigkeiten.
Die Kamera repräsentiert die hohe Schule der Feinmechnik im beginnenden Zeitalter der Kleinbild-Spiegelreflexkameras, allerdings konnte nicht viel später Zeiss-Ikon mit den moderneren elektronisch messenden japanischen Kameras nicht mehr richtig mithalten. Letztlich hat sich nur der Schlitzverschluß bei Spiegelreflex-Kameras durchsetzen können. Der Zentralschluß stand kompletten Wechselobjektiven im Weg. Das war der Grund, warum Zeiss-Ikon versuchte, mittels Teil-Objektiv-Wechsel Tele und Weitwinkel auf die Wünsche der Kunden einzugehen.
Eine Besonderheit stellt die Option dar, dass auch Spezial-Film-Cassetten genutzt werden können. Der Film kann von den Standardfilmen umgespult oder auch wechselseitig verwendet werden. So ist jederzeit (mit jeweils 2 Bildverlusten) ein Filmtausch möglich.
Daten:
Hersteller, Modell: Zeiss-Ikon Contaflex Super
Baujahr: 1960.
Format: Kleinbild
Objektiv: Carl Zeiss Tessar 1:2,8 , f=50mm. Vorderteil-Wechselobjektiv. 0,7 Meter bis unendlich. Schärfentiefe-Tabelle. Nr. 2975006
Aufnahmen: 36
Blenden: 2,8 - 22. Springblende
Verschluss: Synchron compur, Zentralverschluss, 1 Sek bis 1/500 Sek .
Belichtungssystem: Manuell. Lichtwertsteuerung mit kombinierter Blenden-Zeit-Steuerung.
Blitz: Blitzschuh, X und M Synchronkontakt. Einstellbar unter dem Objektiv, kombiniert mit dem Zeitauslöser-Schieber "V".
Belichtungsmesser: ja. Nachführzeiger im Sucher und oben am Gehäuse. Ändert Lichwerte direkt am Objektiv (Blende und Zeit werden gemeinsam gegeneinander verstellt). Besonderheit: Der Belichtungsmesser kann Zeiten von 1 bis 1/500 Sekunden direkt steuern. Das geschieht bei Anzeigen der Zeiten rechts vom B. Lässt sich der Zeiger nur zur Deckung bringen, wenn der Zeitenring auf einen Wert links vom B kommt, dann wird von der Kamera eine Belichtungszeit zwischen 1 Sekunde und 125 Sekunden empfohlen. Aber beim Drücken des Auslösers ist B aktiv. Man muss dann mit einer externen Stoppuhr den Auslöser bis zum erreichen der empfohlenen Zeit gedrückt halten.
Filmzählwerk: ja, mit Ende-Erkennung und Rückstellung
Sucher: Spiegelreflex-Dachkantsucher. Spiegel klappt nach dem Auslösen nicht automatisch wieder hoch.
Filmtransport: Schwenkhebel.
Entfernungsmesser: Schnittbild und Feinrasterzone im Sucherbild
Selbstauslöser: ja, 8 Sekunden (Schiebehebel "V")
Film-Empfindlichkeiten: 11 - 33 DIN
Film-Typ: Kleinbild 135
Filmtyp-Merkscheibe: ja
Gewicht: 840 Gr.
Serien-Nummer: X67139
Besonderheiten, Sonstiges: Wechsel-Teilobjektiv-System mit Bajonett. Pro-Tessar 1:4 35mm, 1:4 85mm Objektivfrontteile einsetzbar. Stativgewinde, Doppelbelichtungssperre, Drahtauslöser, Auslösesperre, Vollmetallgehäuse. Als Zubehör war eine Filmwechselkassette als Austauschrückwand lieferbar. Stereovorsatz war ebenfalls lieferbar. Halteösen für Trageriemen.
24.01.2001. Weitere Fotos zugefügt:
Ich habe bei youtube ein Video zur Kamera hochgeladen:
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Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
ich habe den Startbeitrag dieses Threads ergänzt und zusätzlich ein Video zur Contaflex Super bei youtube hochgeladen.
Der Link dorthin ist im Startbeitrag zu finden.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Aus Negativ wurde Positiv. Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Fotoapparate sind Zeitmaschinen, sie können die Vergangenheit erhalten. Ein Leben ohne Facebook ist möglich, aber (und) sinnvoll.
Die neueren Videos von dir sind gut gemacht und die Auflösung mit Full HD macht die Betrachtung auf dem LCD-TV auch angenehm. Mache weiter so. Ich habe deinen YouTube-Kanal abonniert.
danke Dir für das Feed Back. Bin solches Fead Back zu meinen YouTube-Videos garnicht gewöhnt. Schaut man sich bei Youtube die Zugriffzahlen zu meinen Photographica-Themen an, muss man feststellen: Kaum Interesse an den alten Kameras. Ist wohl so, daß das Thema nur wenig Resonanz findet und daß die Generation von Kamerasammlern eher nicht Youtube nutzt oder meine Videos auch nur einfach grottenschlecht sind. Vielleicht aber auch nur eine Altersfrage der Sammler?
Ich kenne diesen Effekt auch aus der Welt der alten Radios. Junge Leute haben wohl immer mehr andere Interessengebiete.
Ist schon ein wenig frustrierend, aber ich mache mit meinen Videos unverdrossen weiter...
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Aus Negativ wurde Positiv. Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Fotoapparate sind Zeitmaschinen, sie können die Vergangenheit erhalten. Ein Leben ohne Facebook ist möglich, aber (und) sinnvoll.
Re: Zeiss Ikon Contaflex Super - Belichtungsmessung
hallo, ein Bekannter hat eine Contaflex Super ergattert. Ich hab mir das Handbuch angeschaut und verstehe die Belichtungsmessung nicht. Wenn ich das richtig verstehe, ist es eine Art Blendenautomat. Was ich am Handbuch nicht verstehe ist, dass sie im Handbuch darauf verweisen, am ASA-Ring Einstellungen vorzunehmen. Im Video ist davon auch die Rede. Stelle ich den nicht fix auf die Film-Empfindlichkeit ein? Wie ist das zu verstehen? Viele Grüße und Danke vorab
Admin: Sorry Lupo, ich habe Deinen Beitrag aus versehen vergurkt, weil ich eine Fehlerkorrektur machen wollte. Dabei sind mir eigene Textmodule rein gerutscht.
Ich habe den Beitrag aus dem Kopf nochmals rekonstruriert.
Beitrag von Lupo (nachempfunden):
Gerät hat Lichtwert-Steuerung.
DIN auf Innenring den Belichtungsmesser-Knopfes wählen
Gewünschte Verschlußzeit am Objektteil einstellen
Belichtungsmesserknopf: Zeiger auf Kreismarke stellen, damit wird nur die Blende angepasst.
nochmal zu dem vergurkten Vor-Beitrag . Ich korrigiere manchmal kleine Schreibfehler als Admin in Beiträgen (auch in eigenen Beiträgen), ohne groß darauf hinzuweisen. Dabei ändere ich aber nie Inhalte, sondern nur Tippfehler. Das hatte ich bei besagtem Beitrag auch vor, habe aber dabei anscheinend falsche Tasten gedrückt. Ich nutze unter Windows 10 die erweiterte Zwischenablage. Dabei muss mir also ein eigener Textbaustein daraus in den Text gerutscht sein.
Zur Belichtungsmessung der Contaflex Super nur als Ergänzung:
Das Lichtwert-System ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es werden (in Grenzen) Belichtungszeit und Blende verkoppelt. Stellt man also die Zeit von 1/125 auf 1/250 Sek um, ändert sich selbstständig die Blende von Blende 11 auf Blende 8. Die Belichtungsmessung (Knopf) der Kamera verschiebt davon unabhängig den Blendenwert in Abhängigkeit vom einfallenden Licht auf das Motiv.
@Lupo: Hast Du die Kamera selbst?
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Ein Leben ohne Facebook ist möglich.
Habe mich schon gewundert. Macht nichts kann passieren. Die Kamera hatte ein Onkel von mir. Er hat sie mir vor Jahren mal genau erklärt. Bei der funktionierte der Zeiger nicht mehr. Die Kamera ist nicht mehr da nach dem Tod des Onkels.
ich kapiers nicht, irgendwie steck ich fest. Wieso den Drehknopf mit den DIN-Daten??
Mein Verständnis ist so - ich leg einen Film ein, stelle die DIN-Zahl ein und dann rühre ich das Ding bis zum nächsten Film nicht mehr an. Wenn ich den zu hoch einstelle, wird der Film unterbelichtet und umgekehrt.
Ich nehm mal eine andere ältere Kamera, eine Minolta X300, die ich noch hab. Bei der mach ich so weiter: Ich stelle Blende oder Zeit vor, je nachdem was ich gerne hätte. Den anderen Wert stelle ich so lange ein, bis die Anzeige im Sucher passt.
Was ich nicht verstehe:
a) wieso dreh ich hier am DIN Filmempfindlichkeitsring rum? Ist das ein Trick, um die Belichtung auszugleichen? b) wieso geht die Blende gleich mit? Mit irgendwas müsste ich doch mal anfangen, oder?
Kann das jemand Schritt für Schritt für Anfänger erklären?
Mit dem Inneren des Rads am Kameragehäuse stellst Du zunächst einmal pro Film die Filmempfindlichkeit ein.
Beim Fotografieren stellst Du außen am Rad die Belichtung (genauer: den Lichtwert) so ein, daß der Messwert-Zeiger im Ring ist. (Dabei verdreht sich der Blendenring gegen den Zeitenring). Damit bist Du bezüglich Belichtung erst einmal fertig.
Wenn Du dann vorn am Objektiv die Zeit verstellst, wird die Blende gleich so mitverstellt, dass die Belichtung korrekt bleibt.
(Wenn Du Dir die Skalen auf dem Bild ansieht, siehst Du, dass einer kürzeren Zeit ein kleinerer Blendenwert(mit größerer Öffnung) gegenübersteht. Die Lichtmenge bleibt bei jeder der Kombinationen gleich. Die Kombination aus Blende und Belichtungszeit (und eigentlich noch der Filmempfindlichkeit) ergibt den Lichtwert, von dem die Rede war. Das Rad am Gehäuse ist also ein Lichtwert-Rad.