Französische Kameras sind hier aktuell noch wenig repräsentiert. Das möchte ich gerne mit ein paar Beispielen aus meiner Sammlung ändern. Ich gebe mir Mühe zunächst die Suche zu bemühen um Doppeltes zu vermeiden. Wenn das mal nicht klappt und ich eine Kamera vorstelle die hier schon gezeigt wurde, so bitte ich um Nachsicht. Die Texte habe ich teilweise schon in einem anderen Forum verwendet, ich hoffe das ist OK.
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Frankreich hat eine lange Tradition im Kamerabau, bekanntlich wurde der Fotoapparat ja dort erfunden. Es gab eine unüberschaubare Menge an größeren und kleineren Herstellern von Plan- und später Rollfilm Kameras. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Kleinbild Sucherkameras populär, später auch SLR. Ähnlich wie bei uns, dominierten ab den 1950er Jahren ein paar wenige Hersteller den Markt.
Einer dieser Hersteller war Royer aus der Nähe von Paris. Dort wurden Mittelformat Falter, Ein- und Zweiäugige Reflexkameras, hauptsächlich aber Sucherkameras unter dem Markenamen „Savoy“ für das breite Publikum hergestellt.
Ich zeige euch heute eine Savoy II C aus dem Jahr 1960. Eine Sucherkamera mit Zentralverschluss bis 1/300 und einem Som Berthiot 2,8/50 mm Objektiv, ein 4 linsiger Tessar Typ. Die Kamera verfügt über einen ungekuppelten Selenbelichtungsmesser. Ein aufsteckbares klares Schutzglas für die Linse gehörte zum Lieferumfang.
Auf den ersten Blick, eine Standardkamera, bei genauem Hinsehen, hat sie aber ein paar Besonderheiten aufzuweisen.
Der Belichtungsmesser ist abnehmbar. Während der hier eingesetzte „Chauvin-Arnoux“ für Filme bis 800 ASA geeignet war, ließ sich der optional erhältliche „Micro Realt“ bis 3200 ASA einsetzen. Das ist Insofern interessant, da es damals meines Wissens gar keine so hoch empfindliche Kleinbildfilme gab.
Kurios ist der Bildzähler, während man die Kamera am Schnellspannhebel wie üblich gegen den Uhrzeigersinn spannt, macht dieser eine komplette Umdrehung im Uhrzeigersinn um dann an der Marke um ein Bild weniger stehen zu bleiben. Schwer zu beschrieben, man muss es gehen haben.
Die Bedienung ist insgesamt etwas gewöhnungsbedürftig da der Zeitenring „andersherum“ läuft und der Auslöser oben am Objektiv angebracht ist. Der Sucher ist kein Meisterwerk, recht dunkel und ohne Leuchtrahmen oder Parallaxenmarkierung, das gab es erst beim Folgemodell.
Der eigentliche Clou der Kamera ist jedoch die abnehmbare Optik. Das komplette Mittelteil ist mit zwei Schnappverschlüssen am Gehäuse befestigt und lässt sich ohne Werkzeug abnehmen. Wozu? Es waren ein Diaprojektor und ein Vergrößerungsapparat angekündigt in die sich der Optikblock einsetzen lässt. Eine Geniale Idee, leider kam beides nie auf den Markt.
Die Kamera mit einem eingelegten und belichteten Film zu mir. Dazu hier mehr: 50 Jahre alter Kodakcolor II . Das bedeutet, die Kamera wurde 50 Jahre lang nicht benutzt, umso erstaunlicher: Die Kamera funktionierte auf Anhieb und ohne jede Einschränkung. Verschluss und Blende arbeiten einwandfrei, die Fokussierung läuft geschmeidig und der Belichtungsmesser misst korrekt. Lediglich eine äußere Reinigung habe ich ihr gegönnt.
Hübsche Schildchen vom Händler gab es auch in Frankreich.
Das Objektiv zeichnet scharf und steht einem "original" Tessar in nichts nach. Hier ein paar Beispielbilder.
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Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
das ist ja mal eine interessante Kamera mit der abnehmbaren Objektiv-Einheit! Schön auch, dass Du Musterfotos mit vorstellst.
Zu dem Auffinden schon vorhandener Kameras im Forum:
Hier helfen die Online-Museum-Inhaltsverzeichnisse oben im blauen Menü-Kopf des Forums (falls noch nicht bekannt ). Die sind alphabetisch nach Hersteller und Modell sortiert und verfügen jeweils oben über einen Schnellsprung zu den Herstellern. Mein Bemühen ist es, alle vorgestellten Modelle in diesen Verzeichnissen zu spiegeln.
So ist jetzt auch Deine Savoi IIc in das Kleinbild-Inhaltsverzeichnis aufgenommen worden.
Bei der Gelegenheit auch wieder mal an alle Forum-Nutzer: Wer ein von ihm vorgestelltes Exponat NICHT in den Verzeichnissen findet, bitte Nachricht an mich, damit das Exponat schnell in das Verzeichnis eingefügt wird.
Zu deinem Text den ich hier wiederhole Der eigentliche Clou der Kamera ist jedoch die abnehmbare Optik. Das komplette Mittelteil ist mit zwei Schnappverschlüssen am Gehäuse befestigt und lässt sich ohne Werkzeug abnehmen. Wozu? Es waren ein Diaprojektor und ein Vergrößerungsapparat angekündigt in die sich der Optikblock einsetzen lässt. Eine Geniale Idee, leider kam beides nie auf den Markt.
kann ich eine ähnliche Lösung beitragen und zwar von Rollei
ich kann dazu keinen Link senden aber erklären wie man dahin kommt: zuerst die alte Museumsseite aufrufen https://www.kameramuseum.net/index.htm dann auf Virtuelles Museum den Button Fotogeräte dann den Butten Projektoren dann auf R wie Rollei dann auf Rollei Projektionsansatz
klingt kompliziert ist es aber nicht und kommt daher das diese Liste nicht mehr gepflegt wird und duch eine neue ersetzt wird aber noch nicht alles übertragen wurde.