zu der nun vorzustellenden Kamera aus dem Hause King findet man erstaunlicherweise im Netz wenig Informationsmaterial. Entweder landet man bei der Vorgängerversion von ca. 1962 http://camera-wiki.org/wiki/Regula_Sprint oder die bekannte Suchmaschine schlägt eine Seite zu einem Verkaufsangebot vor. Dort wird dann aber eine offenbar spätere Ausführung mit einem Kunststoffauslöser und leider ohne weitere Einzelheiten gezeigt.
Vom äußeren Erscheinungsbild ähnelt die Regula Sprint stark dem Nachfolgemodell Sprinty. Allerdings wirkt die Sprint durch ihr etwas höheres Gewicht qualitativ hochwertiger als die späteren "Leichtbau" Kameras Sprinty und Picca.
Wie bei King üblich werden auch bei der Regula Sprint Zeiten und Blenden in Gruppen zusammengefaßt. Zur leichteren Bedienung sind Wetter und Landschaftssymbole vorhanden. Im Blitzmodus ist die Blende frei wählbar. Ein Bulb Modus ist vorhanden und wird auf der Rückseite mittels eines kleinen Hebels unterhalb des Sucherfensters aktiviert. Die Fokussierung erfolgt manuell und ist von 1 m - unendlich möglich. Weiterhin besitzt die Kamera einen Selbstauslöser.
Der Lichteintritt fur den "Belichtungsmesser" ist eine Attrappe, da diese Kamera über keine Belichtungsmessung verfügt. Da auf der Unterseite des Objektivs aber DIN / ASA Zahlenreihen vorzufinden sind drängt sich der Eindruck auf, dass hier aus Kostengründen standardisierte Bauteile verbaut worden sind die nur für die bestimmten Baureihen angepasst werden mussten.
Hersteller: Regula Werk King KG, Bad Liebenzell Typ: KB-Sucherkamera mit Leuchtrahmen, 24 x 36 mm, max. 36 Aufnahmen Baujahr: 1970er Jahre? Seriennummer: 791232 Objektiv: ISCO Göttingen, COLOR-ISCONAR 1:2,8 / 45 mm Verschluß: RECTAMAT Zentralverschluß, 1/30 - 1/250 sec. und "B" Blenden: 2,8 - 16 Fokus: 1m - unendlich
Oberseite: Auslöser mit Drahtauslösergewinde, Blitzschuh mit Mittenkontakt und Umschaltmöglichkeit, Filmrückspulkurbel
Rückseite: Schnellspannhebel, Sucherfenster, Hebel für "B", aufklappbare Rückwand mit Filmandruckplatte
Unterseite: Filmzählwerk (springt beim Öffnen der Rückwand automatisch auf "A"), Stativgewinde, Entsperrknopf für die Filmrückspulung
Zubehör: Bereitschaftstasche aus Leder und Hartplastik
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
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das ist ja das Merkwürdige. Verweise auf die Sprint von 1962 findet man doch einige. Die einzige Kamera die meinem Exemplar vergleichbar ist habe ich hier gefunden:
Da ein Plastikauslöser verbaut ist gehe ich von einer späteren Bauserie aus. Ausserdem ist der Schriftzug "Made in Germany" nicht mehr hinten in die Haube eingestanzt sondern befindet sich unten auf dem Rückwanddeckel.
Wirklich komisch, dass man zu einer Kamera so gut wie keine Informationen finden kann. King war ja schließlich kein Kleinserien Hersteller der pro Modell nur ein paar Kameras produziert hat.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Hi, hab' damals nie kapiert, was dieser mysteriöse "Rectamat" Verschluß eigentlich ist, sonst hätte ich mir das *(S)*y Ding wahrscheinlich nur für's Aussehen gekauft (ist, bestimmt nicht versehentlich, einem Bikinihöschen nachempfunden). Heute lese ich immerhin, daß dieser Blende und Verschlußöffnung integriert. Vernünftig und interessant.
Grüße, Hannes
... der sich freut, wenn er mal eine Seite auf dem ziemlich unwilligen Server geöffnet kriegt
da die Kamera ja gegenüber dem Modell 1962 ein völlig anderes Gehäuse hat sollte es eigentlich oft auftauchen aber dies nicht der Fall ist drängt sich mir folgender Gedanke auf. Es wurde einfach die Sprinty genommen und umgelabelt.
Der Grund dafür könnte die damals noch gültige Preisbindung gewesen sein, das funktionierte so das alle Modelle aus dem gültigem Katalog nicht unter oder überpreisig verkauft werden durften. Aber was tun wenn ein Großkunde unbedingt eine große Menge billiger haben wollte? Ganz einfach ein Modell erfinden das nicht mehr im Katalog steht! Vielleicht steckt auch ein geplatztes Geschäft mit einem eigentlich vorgesehenem Fremdnamen dahinter.
Diese Masche wurde in vielen Branchen bis mitte der 70er Jahre benutzt.
In meiner sehr umfangreichen Liste gibt es das Modell auch nicht aber es sind 8 bis 1965 verschiedene Kombinationen oder Modellnamen für Handelshäuser verzeichnet
eine schlüssige Idee. Man nimmt aus dem Baukasten einige Teile und kreiert ein neues Kameramodell mit einem "alten" Namen. Die Ähnlichkeit der Sprint zur Sprinty ist gegeben. Nur, warum taucht diese Kamera dann nirgendwo auf? Bei Google findet man nur die Verkaufsanzeige aus Spanien. Und mein Exemplar, gekauft bei Ebay für 1,99 + Versand. Wo sind die anderen Kameras dieser Serie abgeblieben? Von anderen King Kameras findet man bei Ebay und Co. in der Regel mehrere Exemplare und Angebote. Die NICHT 1962 Sprint scheint seltener zu sein als die "Blaue Mauritius".
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Noch etwas: Der Aufkleber im Inneren der Kamera belegt ja, dass sich die Kamera im regulären Verkauf befand und nicht auf "dunklen" Wegen aus der Entwicklungsabteilung der Firma King "entwichen" ist.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Mittlerweile ist im Netz eine dritte Kamera aufgetaucht. Äußerlich gleicht sie meinem Exemplar, allerdings fehlt die Selenzellenattrappe. Leider gibt der Begleittext nicht viel her.