Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Der Thread stellt jeweils erste vollautomatisch belichtende Kleinbild -Sucher- und Spiegelreflexkameras vor. Dabei werden auch solche Kameras mit zusätzlichem Autofokus, u.u. auch mit zusätzlichem fest eingebauten Motorantrieb genannt.
(Alle Fotos aus dem BZF)
Schon 1938 brachte Kodak als Kleinserie eine automatische Kamera allerdings für den 620 Film auf den Markt: Kodak Super Six-20. Hier wurde zumindest die Blende automatisch gesteuert.
Zu den Kleinbildkameras:
1) Agfa Optima von 1959:. Die Kamera steuerte per Extrataste zuerst automatisch die Verschlusszeit, dann die Blende. Dann wurde der eigentliche Auslöser gedrückt. Entfernungseinstellung manuell. Nutzende hatten noch eine Aufgabe: Die Entfernung in 3 Stufen zu wählen.
2) Braun Paxette electromatic von 1960:. Hier wird die Blende automatisch gesteuert, allerdings ist die Verschlußzeit fest eingestellt. Die Entfernungseinstellung entfällt (Fixfokus). Vollautomat? Na ja, bedingt, denn eigentlich wird nur die Blende gesteuert... Für Benutzende war das aber sicher fast vollautomatisch, denn es mussten nur noch zwei Tasten nacheinander gedrückt werden.
3, 4, 5) Die Optima I, II und III von 1960/61 sind die ersten echten Vollautomatik-Belichter[/b] und benötigten nur noch den Auslöser ohne Extrataste (sonst wie Optima (1) weiter oben):
7) Dacora Dacora-matic 4D von 1960. KB-Sucherkamera, durch Drücken einer der vier Auslösetasten (nah, Portrait, Gruppe, unendlich) fand eine automatische Belichtung statt. Die Belichtungsautomatik steuert die Blende. Die Verschlußzeit der Kamera ist fest, abhängig von der gewählten DIN Einstellung.
֍ Vollautomatisch und Autofokus:
Als erste wirklich vollautomatische KB-Sucher-Kamera , die Blende, Zeit und Entfernung automatisch steuerte, fand ich die:
8) Konica C35AF von 1977 als erste wirklich vollautomatische Kleinbildkamera.
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Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Hallo zusammen,
so ich habe versucht im Startbeitrag des Threads die Meilensteine der Kleinbild-Vollautomaten für 135 Film, auch mit Motorantrieb und Autofokus bei Sucherkameras und Spiegelreflexkameras zu finden, die jeweils die ersten Modelle am Markt waren ( Modelle 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 8, 10, 11, 12, 13).
Ich denke, diese Aufstellung ist so nirgendwo anders im WWW zu finden?
Gleichzeitig bitte ich um Mitteilung, wenn ich jeweils frühere Modelle in den Rubriken ( Modelle 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 8, 10, 11, 12, 13) übersehen habe.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Vollautomatisch ? gibt es das überhaupt ? jetzt überspitzt: dann sollte die Kamera auch erkennen was ich fotografieren will. Jedem Vollautomatem muss bis heute gesagt werden was er tun soll.
Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Um es noch bisschen auf die Spitze zu treiben, wenn es das Ziel der Automatik sein soll, möglichst von selbst technisch gelungene Fotos herzustellen (sprich Idiotensicherheit): Die Kleinbild „Minolta Talker Autofocus“ von 1984 warnt mit Sprachnachrichten: „too dark“, „use flash“, „load film“. Eine weitere „erste automatische Kamera“ –Kategorie wäre noch herauszufinden, die das Blitzlicht automatisch zuschaltet. Und wie wär’s als Vorstufe zum Autofocus: Die „Dacora-matic 4D“ mit vier Drucktasten mit unterschiedlichen Entfernungsymbolen zum Auslösen und die „Fotron III“ aus Glendale, Kalifornien mit nur zwei Entfernungstasten (Kleinbildformat allerdings 28x28, eigenes Filmmaterial), beide von 1960; last but not least: Mit Belichtungsautomatik und eingebautem Winder, wenn auch ohne Autofocus: "Illoca electric" von 1958, ferner der "Robot" nur mit automatischem Aufzug, 1934 (Format 24x24 auf Kleinbildfilm). Fehlt noch die Kamera mit einbautem Fallschirm, die vor dem Fallenlassen schützt, aber da käme vielleicht schon eine Drohne als automatische Vorstufe in Betracht. Jetzt sollte ich aber längst diesen Beitrag beenden, um nicht noch mehr Stirnrunzeln zu ernten.
Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Sammler:Vollautomatisch ? gibt es das überhaupt ? jetzt überspitzt: dann sollte die Kamera auch erkennen was ich fotografieren will. Jedem Vollautomatem muss bis heute gesagt werden was er tun soll.
Ach ja? Habe ich nicht unlängst von Kamera(-chips) gelesen, die eine Gesichtserkennung, ja sogar eine Lächel-Erkennung haben sollen?
Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Hallo zusammen,
interessante philosophische Fragen und Thesen die ich da höre
Nun denn, die Hersteller damals wussten schon was sie unter vollautomatisch jeweils verstanden und in ihrer Werbung postulierten. In diesem Kontext bewegt sich dann eben auch die Auflistung im Startbeitrag.
Interessant war der Hinweis auf die Illoca electric mit elektrischen Motorantrieb, bei der ich aber nicht von einer Blenden/Zeit-Steuerungsautomatik ausgehe.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Scannerhannes:
Sammler:Vollautomatisch ? gibt es das überhaupt ? jetzt überspitzt: dann sollte die Kamera auch erkennen was ich fotografieren will. Jedem Vollautomatem muss bis heute gesagt werden was er tun soll.
Ach ja? Habe ich nicht unlängst von Kamera(-chips) gelesen, die eine Gesichtserkennung, ja sogar eine Lächel-Erkennung haben sollen?
Gruß,
Hannes :)
Die Rollei Compactline 100 10 MP (auch schon ein älteres Modell) kann Beides bieten.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Re: Die ersten analogen vollautomatisch belichtungssteuernde Kleinbildkameras der Welt
Das mit der Automatik bei der „Witt Iloca electric“ muss ich dringend zurücknehmen, bitte zu entschuldigen. Sie hat nur einen mit Blenden- und Zeitenring gekuppelten Belichtungsmesser, Abgleich über Fensterchen von oben auf der Abdeckung und eingespiegelt im Sucher (zusätzlich sieht man im Sucher das Mischbild des gekuppelten Entfernungsmessers). Auf dem Frontfenster des Schwester-Modells der „Illoca“ ohne eingebauten Winder steht der Schriftzug „AUT –O- MATIC“, obwohl ‚nur‘ ein manueller gekuppelter Belichtungsmesser eingebaut ist. Davon hatte ich mich ins Boxhorn jagen lassen, sorry.
Trotzdem traue ich mich, hier noch eine „automatische“ Kleinbildkamera zu erwähnen: Die „Durst Automatica“. Bei ihr ist das Einstellen der DIN-Filmempfindlichkeit mit der Blendeneinstellung gekoppelt. So gab es jeweils nur eine Blende einzustellen, bei 18 DIN war man zum Beispiel auf Blende 8 festgelegt (sofern man nicht manuell einstellte). Die passende Belichtungszeit hat die Südtirolerin aber sodann über ein pneumatisches Hemmwerk immerhin automatisch eingestellt. Bleibt die Frage des richtigen Datums, noch vor der Optima 1958? McKeown’s, Steimers Fotoliste, collectiblend und Müllerpreisführer schreiben 1956.
Das wird aber von manchen bezweifelt, überzeugend kommt Knippser (http://knippsen.blogspot.com/2020/05/dur...omatica_29.html) auf das Jahr 1960, als erste Werbung und Testberichte zu der Kamera aufkamen und nachdem die Objektivnummern bei bekannten Exemplaren ebenfalls auf 1960 hindeuten.