Die Janua des Herstellers San Giorgio (Genoa) gab es in zwei Ausführungen: mit oder ohne Blitzanschluss. Ursprünglich (1949) gab es keine Synchronisierung. Die Janua konnte aber diesbezüglich (werkseitig) nachgerüstet werden (Siehe Bild). Die noch seltenere Janua S war das offizielle Modell mit Synchronisierung. Zu den technischen Besonderheiten und zum Zubehör werde ich noch etwas schreiben.
Hersteller, Modell: San Giogio Janua
Baujahr: 1949
Format: Kleinbild
Objektiv: austauschbar mit Bajonett
Sucher: Durchsicht, kombiniert mit Entfernungsmesser, Dioptrie-Ausgleich
Verschluß: 1 Minute bis 1/1000 Sek Schlitzverschluß
Blenden: je nach Objektiv
Belichtung: Lichtvergleichsmessung mit Tabelle
Entfernungsmessung: Mit Entfernungsmesser
Sonstiges: Blitzschuh (hier mit Synchronkontakt), Selbstauslöser
diese Leica-Nachempfindung scheint mir recht gelungen zu sein. Insbesondere die große Mess-Basis (gegenüber der Leica) finde ich hervorhebenswert, ebenso die Kombination von Entfernungsmesser und Sucher in einem Fenster. Der eingebaute Lichtvergleich-Belichtungsmesser mit der Interpretationstabelle ist sicher auch eine gute Idee gewesen. Dagegen ist der Sucherdurchblick nicht mehr Mitten-symmetrisch wie bei der Leica. Die Verschlusszeiten des Schlitzverschlusses von 1 - 1/1000 müssen allerdings ohne die langen Zeiten der Leica auskommen.
Insgesamt aus meiner Sicht eine feine Kamera und Zierde jeder Sammlung. Ob es damals Patent-Streitigkeiten mit Leitz gegeben hat?
p.s. Interessant wäre: Passen Leica-Objektive an diese Kamera? Scheint mir aber etwas anders auszusehen.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
San Giorgio baute ursprünglich Autos und stellte vorwiegend Geräte für den Kriegseinsatz her. Die Janua war eine Messsucherkamera mit strahlend hellem Sucherbild und ausgesprochen breiter Basis. Darüber hinaus verfügte sie über ein sich nicht mitdrehendes Verschlusszeitenrad, über das auch die langen Zeiten eingestellt wurden.
Der Auslöser wurde nach vorne versetzt und der R-Hebel nach hinten. Der Selbstauslöser befindet sich hinter dem Zubehörschuh und kann nur im aufgezogenen Zustand gespannt werden. Des Weiteren wurde ein optischer Belichtungsmesser eingebaut. Man visiert damit die dunkleren Bildteile an, die am Film noch Zeichnung haben sollen. Dann liest man die gerade noch sichtbare Zahl ab. Auf der Rückseite der Kamera befindet sich eine Drehscheibe, mit der die Filmempfindlichkeit eingestellt wird (äußerer Ring). Der innere Ring weist die Zahlen auf, die unterhalb des Suchereinblicks abgelesen werden können. Die ermittelte Zahl muss dann dem entsprechenden Symbol gegenüber stehen.
Es wurden nur 1000 bis 3000 Stück gebaut. Die genaue Anzahl kennt man nicht. Von der synchronisierten Janua S wurden nur wenige hundert Stück gebaut.
An Wechselobjektiven für das spezielle Bajonett gab es nur Prototypen (Kleitos 28 mm und Teleos 200 mm), die nie ausgeliefert wurden! Die einzige Ausnahme war das äußerst seltene Normalobjektiv Kritios mit der Lichtstärke 1 : 2.
Für das Weitwinkel war ein Aufstecksucher vorgesehen. Für das langbrennweitige Tele gab es einen eigenen Spiegelkasten. An Zubehör gab es eine spezielle Schiene für Makroaufnahmen, Vorsatzlinsen, Tuben für die Mikroskopie und einen speziellen M42-Adapter
Eine aufklapp- oder abnehmbare Rückwand wäre alles gewesen, was man sich noch gewünscht hätte. Ansonsten ein echtes Sahnestück, das zu dieser Zeit der Leica (III c/d) weit voraus war.
Ein weiteres Feature, das man als Brillenträger sehr zu schätzen weiß, ist der Drehknopf oberhalb des Suchers. Damit lassen sich bequem +/- 3 Dioptrien einstellen.
diese Leica-Nachempfindung scheint mir recht gelungen zu sein. Insbesondere die große Mess-Basis (gegenüber der Leica) finde ich hervorhebenswert, ebenso die Kombination von Entfernungsmesser und Sucher in einem Fenster. Der eingebaute Lichtvergleich-Belichtungsmesser mit der Interpretationstabelle ist sicher auch eine gute Idee gewesen. Dagegen ist der Sucherdurchblick nicht mehr Mitten-symmetrisch wie bei der Leica. Die Verschlusszeiten des Schlitzverschlusses von 1 - 1/1000 müssen allerdings ohne die langen Zeiten der Leica auskommen.
Insgesamt aus meiner Sicht eine feine Kamera und Zierde jeder Sammlung. Ob es damals Patent-Streitigkeiten mit Leitz gegeben hat?
p.s. Interessant wäre: Passen Leica-Objektive an diese Kamera? Scheint mir aber etwas anders auszusehen.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
so meine Erinnerung mich nicht täuscht kann es keine Patentrechtsverlezung gegeben haben.
Alle deutschen Patente wurden zwischen 1945 und 1951 nicht gerade ungültig aber den Besitzern entzogen und die Verfügungsgewalt lag bei den Besatzungsmächten die damit sehr großzügig umgingen, so wurde schon mal eine Genehmigung für den Bau eines eigentlich Patentgeschützten Artikel für 1 bis 5 Dollar erteilt. Aus diesem Grund gab es auch auch die vielen Leica Kopien. Die waren wenn sie bis 1951 gebaut wurden Legal, ausnahmen waren natürlich die Kopien von vor 1945 (nur Russland) und Kopien nach 1951. Hierzu noch alle Kopien die mit dem Ursprünglichem Namen gekennzeichnet waren waren auch Illegal, das traf ja aber auch nur für die russischen Modelle zu denn kein anderes Land hat sonst den ursprünglichen Namen verwendet. Die Herstellernamen und die Markennmanen waren nie frei sondern nur das Produkt daher gab es auch nie Henkel Persil unter dem Namen eines anderen Herstellers da musste man sich schon einen anderen Namen ausdenken.
In meiner Langen Sammlerzeit sind mir um die 30 verschiedene Leicakopie Hersteller untergekommen. Einige Kamerahersteller sind erst mit der Kopie großgeworden.