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Korrosion an vernickelten Gehäusekanten
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05.03.25 12:36
Jan_S 

Moderator

05.03.25 12:36
Jan_S 

Moderator

Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Hallo Forum,

ich habe hier eine sehr schöne und faszinierende Mini-Fex aus den 1930er Jahren (stelle ich gelegentlich in der entsprechenden Sektion vor). Leider sind die vernickelten (?) Kanten von Korrosion betroffen:



Auf dem Foto sieht es schlimmer aus, als es ist. Welche Möglichkeiten gibt es, den Rost zu beseitigen? Helfen Mittel wie "Elsterglanz", oder soll man vorsichtig mit Stahlwolle o.ä. polieren? Für Hinweise wäre ich dankbar.


--
Beste Grüße
Jan

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Korrosion_Nickel.jpeg Korrosion_Nickel.jpeg (8x)

Mime-Type: image/jpeg, 400 kB


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05.03.25 14:22
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

05.03.25 14:22
Scannerhannes 

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Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Hi,
Disclaimer: ich habe keine Ahnung von nix und hafte daher auch nicht für irgendwas.
Dies vorausgeschickt, "Elsterglanz" (habe nie kapiert, warum es so viele Varianten davon gibt?!) ist ein abrasives Poliermittel und hinterlässt daher überall kleinste Mineralkörnchen, wie man sie an feinmechanisch-optischen Geräten gar nicht gerne hat. Diese Poliermittel sind noch perfektioniert worden, indem sie im Gegensatz zu ATA, Wiener Kalk oder ähnlichen auch noch befeuchtet sind, damit sie lange genug in Lücken und Spalten haften.
Genauso kontraproduktiv ist natürlich feines Schleifpapier, Schleifschwamm oder Ähnliches.

Auf Deinen Fotos ist natürlich nicht Nickel korrodiert, sondern das Eisen drunter von Rost befallen und der hat die Nickelschicht abgesprengt, oder?
Ich bevorzuge daher feine Stahlwolle zusammen mit auf ca. dreissig Prozent verdünnter, 75-85%iger Phosphorsäure (man kann auch sog. Rostumwandler kaufen, der genau nix umwandelt ausser vielleicht die Farbe der Korrosionsschichten - Konzentration ist typischerweise fünfzehn Prozent - zum ca. zehnfachen Literpreis). NIEMALS ZUM VERDÜNNEN WASSER IN SÄURE KIPPEN, SONDERN DIE SÄURE IN WASSER! Hierbei achte ich darauf, daß die bloß nicht in irgend welche Ritzen, unter Beschichtungen usw. laufen kann. Man hält also den Gegenstand hoch und poliert ihn von unten. Dies hat den Vorteil, daß die Flüssigkeit nicht in den Gegenstand läuft, sondern normalerweise zwischen Nagelhaut und Daumennagel, die von selber abheilen. Oder man hat sich 'ne Packung dünne Latexhandschuhe hingelegt, wie sie alle paar Monate billig bei Norma angeboten werden.

Die Phosphorsäure färbt Eisenrost erst einmal schwarz, sicher irgend ein Phosphat, und löst den Rost dann auf. Die Arbeit hat nur Sinn, wenn man die Schicht (notfalls in mehreren Arbeitsgängen) bis auf das blanke Metall abreibt! Den Werbebehauptungen von Bostik & Co., daß der Rost umgewandelt ist, sobald die Oberfläche geschwärzt aussieht, glaube man nicht (man tue mal einen rostigen, dann "umgewandelten" Nagel zwei Wochen in Salzwasser. Und die blank polierten Metalloberflächen müssen SOFORT mit Wsser oder Seifenwasser abgewaschen, sowie SOFORT gegen Flugrost geschützt werden. In Haus und Garten heisst das bei mir, gleich nach Trocknung mit einem Fön eine Zinkgrundierung aufbringen. Bei Kameras bin ich ein bisschen überfragt - ich würde Fett oder Kerzenwachs auf die vorsichtig erwärmte Oberfläche aufbringen oder vielleicht mit Klarlack, Felgensilber aus der Sprühdose oder Motorglanzlack herumstümpern. Hauptsache sofort - Flugrost braucht, in trockner Umgebung (meinem gefliesten Hausflur) nur 24 Stunden, um blankes Eisen wieder zu befallen.

Off-Topic: man kann alte, stumpfe Feilen wieder regenerieren, indem man sie entfettet und 24 Stunden lang in unverdünnte Phosphorsäure einlegt. Selber praktiziert, die abgerundeten Zähnchen werden von beiden Seiten angefressen und übrig bleibt eine wieder bissige Schneide. Soll auch mit anderen Säuren gehen.

Gruß, Hannes

05.03.25 18:53
Jan_S 

Moderator

05.03.25 18:53
Jan_S 

Moderator

Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Danke, Hannes! Scheint ja nicht ganz trivial zu sein. Ich glaube, ich probiere es erst einmal mit Stahlwolle...

--
Beste Grüße
Jan

05.03.25 20:06
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

05.03.25 20:06
Scannerhannes 

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Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Hallo, Jan!
Die schlechte Nachricht ist: wenn eine Entrostung nicht so gründlich vorgenommen wird, daß keine rostgefüllten Poren mehr auszumachen sind, kommt der Rost alsbald wieder.
Die gute Nachricht ist, daß das wahrscheinlich bei einer Sammlerkamera, die in der Wohnung hinter Glas ausgestellt ist, auf viele Jahre sch...egal ist. Mal unter die Belederung gucken, damit die Korrosion nicht nach drei Monaten wieder hervorkriecht, möglichst staubfrei runterpolieren und vielleicht, nicht ohne eine Abdeck-Orgie, erwähnten Spray mit Felgensilber drüber und die Kamera ist wieder eine ganze Weile schick.

Das mit dem Felgenspray habe ich übrigens gegen 1969 dem Inhaber einer kleinen Zweiradhandlung oder -Werkstatt in Freiburg-Herdern abgesehen, den ich dabei erwischte, wie er Auspuff-Schalldämpfer damit auf neu machte. Der hatte aber nicht mal den Rost flüchtig abgebürstet. Vermutlich hat er die eingesprühten Auspufftöpfe neuen Interessenten für neu verkauft und deren flüchtig aufgearbeiteten Altwaren für das nächste Betrugsopfer aufbereitet. Bei mir selber (bin kein Mopedverkäufer...) hat sich ein Silberspray von Nigrin ganz gut bewährt.

Greetz, H.

05.03.25 20:25
Sammler 

Moderator

05.03.25 20:25
Sammler 

Moderator

Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Hallo meine nicht so brutalen Helferchen sind:

Glasfaser Radierstift hatte früher jede Dame im Schreibbüro
und einen sogenanten Schleiffix Körnung 240 von der Firma Bamberger Badewannen das Ding ist so sanft das man damit Emaille polieren kann und ist mit seinen 15x15 mm richtig handlich


Gruß
Wolfgang der Sammler

05.03.25 22:26
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

05.03.25 22:26
Scannerhannes 

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Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

N' Abend,
hängt sicher davon ab, welcher Grad an Brutalität erforderlich ist. . Ein paar von den Rostlöchern sehen auf Jans Foto ganz schön tief aus. Man könnte fast schon daran denken, ein Drahtbürstchen in den Dremel(-klon) einzuspannen. Bloß, daß sich bei der Billigware, wie ich sie habe, die rotierenden Draht- oder Messingbürstchen binnen der ersten Sekunde zerlegen. Ich denke aber immer noch, daß die Hilfe von Phosphorsäure, so daß man den Rost einfach abwaschen kann, nützlich sein könnte.

Ein Glasradierer, wie ich ihn selber ier nebenan in der Schublade habe, samt Ersatz-Glasfaserminen, ist eine wichtige Ergänzung meiner Tipps. Hatte ich vergessen. Wird vor allem bei sehr zarten Rostschäden anwendbar sein, oder wie einen Federhalter in Säure tauchen und ganz gezielt anwenden?

Schleifschwamm habe ich gebookmarkt, für eigene Problemstellen im Bad, danke. Ich sehe, Schwämme oder Pads gibt's bis 1000er Körnung (nix für Jans Rostlöcher, fürchte ich). Aber sie waren noch für ein Grinsen gut - Ebayangebot "Praktisch Produktname Wohnung Sandpflanze Beidseitig Dünn Schwamm Sandpflanze" (365395779677). Muss wohl Bio sein .

Greetz,

Hannes

Zuletzt bearbeitet am 05.03.25 22:29

05.03.25 22:27
Jan_S 

Moderator

05.03.25 22:27
Jan_S 

Moderator

Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Ich danke Euch! Einen Glasfaserradierer habe ich sogar da, den benutze ich immer für die Reinigung von Batteriekontakten. Das probiere ich mal.
Und ja, auf dem Bild sieht der Rost ziemlich gefräßig aus; wir reden hier aber von einer winzigen Kamera in 13x18 (mm, nicht cm), da relativiert sich das vielleicht...

--
Beste Grüße
Jan

Zuletzt bearbeitet am 05.03.25 22:30

05.03.25 22:49
Freier-Sascha 

Moderator

05.03.25 22:49
Freier-Sascha 

Moderator

Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Hallo miteinander....
Es ist klar, das dass Leder runter muss bevor es ans Metall polieren geht? Bei dieser schönen und auch wertvollen Kamera lohnt sich sowieso ein Komplett-Auseinanderbau, reinigen entrosten usw.
Gruss
Sascha

05.03.25 23:29
Sammler 

Moderator

05.03.25 23:29
Sammler 

Moderator

Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Ich versuche immer auf elektrisch angetriebene Rotationsbürsten zu verzichten da diese von mir nicht richtig und präzise genug geführt werden können, bei der umdrehung gibt dann eine weitere Baustelle im Leder.


Gruß
Wolfgang der Sammler

06.03.25 09:30
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

06.03.25 09:30
Scannerhannes 

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Re: Korrosion an vernickelten Gehäusekanten

Moin,

Sammler:
Ich versuche immer auf elektrisch angetriebene Rotationsbürsten zu verzichten da diese von mir nicht richtig und präzise genug geführt werden können, bei der umdrehung gibt dann eine weitere Baustelle im Leder.

Ich bin ganz Deiner Meinung. Die erwähnten Dremel-Bürstchen verteilen das abgeschliffene Gut und anschließend die abfliegenden Drähtchen bzw. Borsten in der ganzen Umgebung, insbesondere der wertvollen Kamera, und fressen sich gerne an irgendwas fest, sodass einem der Dremel fast aus der Hand gerissen wird und sonstwo reinschneidet, bevorzugt in alles, was bis dato noch guterhalten war. Handarbeit rulez. Habe ich schon mal erwähnt, daß man mit Säuren - ich bevorzuge Phosphorsäure - den Rost so gründlich abwaschen kann, daß auch nichts mehr davon aus den Poren wieder herauskriecht? Dies im Verein mit Stahlwolle (den käuflichen Zöpfen) bringt ganz gute Erfolge, und die Feuchtigkeit bindet den Staub, sodaß er nicht hinterher in der ganzen Kamera herumgeistert. Nicht die verseiften Stahlwolle-Pads aus der Drogerieabteilung nehmen. Die sind mit alkalischen Reinigungsmitteln getränkt, was die Säure neutralisiert und zum Rostschutz nichts beiträgt.

Greets,
Hannes

Zuletzt bearbeitet am 06.03.25 09:33

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Metalloberflächen   Freiburg-Herdern   Dremel-Bürstchen   Werbebehauptungen   Auspuff-Schalldämpfer   Phosphorsäure   Reinigungsmitteln   Drogerieabteilung   vernickelten   Rotationsbürsten   Korrosion   Messingbürstchen   Glasfaserradierer   Gehäusekanten   feinmechanisch-optischen   Korrosionsschichten   Batteriekontakten   Mineralkörnchen   Ersatz-Glasfaserminen   Komplett-Auseinanderbau