Hallo Wolfgang,

das ist ein weites Feld. Fragst Du dazu fünf Leute, wirst Du fünf Meinungen hören, die sich teilweise auch widersprechen.

Beides ist möglich, sehr alte lange abgelagerte Film können noch recht gut funktionieren oder eben auch nicht. Es gibt dabei Unterschiede zwischen Schwarz weiß und Farbe, zwischen Negativ und Umkehr. Schließlich auch noch Unterschiede bei den Herstellern.

Oft hört man: Länger belichten, ein bis drei Stufen. Oder länger entwickeln, das ist aber nur beim Selbstentwickeln machbar.

Ergebnis und Erkenntnis: Generell kann man eigentlich nichts vorhersagen, weil man nicht weiß, wie die Filme gelagert wurden.

Tolle Auskunft, nützt Dir nichts?

Im Grunde macht nur Versuch klug. Hast Du mehre Filme einer Sorte, einen Film zum testen opfern. Auf dem Film ein Text-Motiv mit mindestens fünf Belichtungsstufen machen und Daten notieren, vielleicht auch mit Numerierung im Bild selbst. Dann später nach der Entwicklung vergleichen, welche Aufnahme am besten ist, wenn überhaupt.

Das Thema wurde in diesem Unterforum auch wiederholt angesprochen.



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Hi,
Bei Belichtung auf 19DIN, also länger, können mehrere Dinge passieren:
a.) es ist immer noch zuwenig Zugabe, die Filmbilder werden dünn und durchsichtig, Schatten laufen im Papierbild zu einer grauen Sauce zu. Aber zwei DIN, also eine zweidrittel Blendenstufe, machen nach meiner Erfahrung bei Negativfilmen keinen Unterschied.
b.) es ist genau richtig.
c.) Es wäre nicht nötig gewesen, und jetzt wird die Schwärzung (im Falle von Schwarzweißfilm) ganz schön kräftig und sieht dunkel aus, wenn man den entwickelten Film gegen das Licht hält.
d.) Der Film war sowieso versaut, etwa auf dem Flohmarkt ein paar Stunden in der Sonne gelegen, oder nach X-Jahren Lagerung in einem glühend heissen Dachboden auf dem Flohmarkt gelandet (nicht wegschmeissen, Probefilme zum Testen des Transports oder zum Üben beim Einspulen in einen eigenen Entwicklertank a la Jobo usw. braucht man als Liebhaber alter Kameras immer), von irgend welchen Dämpfen verdorben usw.
e.) Du willst Deine Bilder ganz nostalgisch als Papierbilder bekommen und in ein Album einkleben.


a.) wird sich bei einem Probefilm ja zeigen. Mit einem guten Scanner lässt sich der Allgemein-Eindruck noch retten, aber das Ergebnis wird nie gut - der Film kann nicht alle Lichtwerte kontrastreich speichern.l
b.) Glückwunsch zu dem tollen Schnäppchen.
c.) Hier wird's interessant. Den Film mit irgend einem Büroscanner oder einem der wenig besseren Scanner, die "auch" für Fotos geeignet sein sollen, wird nicht so gut zu einem Foto eingescannt, wie an Einzelheiten und Tonwerten drauf ist. Der Dichteumfang (https://www.filmscanner.info/Dichte.html) von Spitzen-Flachbettscannern reicht bis in die Größenordnung 3,6 ... 4,0, wobei eine Erhöhung um "1" ca. drei Blendenstufen entspricht (https://www.filmscanner.info/FilmscannerRangliste.html).
d.) man kann nicht immer gewinnen.
e.) Dann musst Du nehmen, was Du vom Labor kriegst. Dann geht es nicht mehr um größte Schärfe, und an der Tonwert-Wiedergabe (sieht man seine Kinder im Schatten des Hauses spielen, oder ist besagter Schatten nur eine schwarze Fläche) kann man nichts ändern. Manchmal ist es aber erstaunlich, wie die Labors mit ihren automatischen Maschinen (sind natürlich auch Scanner) aus einem sichtlich fehlbelichteten Negativ noch ein akzeptables Bild erzielen. Wenigstens braucht man sich keine Vorwürfe zu machen . Da man immer noch den Film hat, kann man gezielt oder später vermutlich das Letzte herausholen.

Wer gar keinen Scanner besitzt, lässt sich ja wohl die Bilder eingescannt auf einer CD liefern. Wenn sie bezahlbar sein soll, kann man die Qualität vergessen, das ist nur sowas wie in alten Zeiten der Kontaktabzug: man kann sich einen ersten Eindruck verschaffen, was denn nun auf welchem Foto abgelichtet ist. Qualitätsscans von Spezialfirmen auf Trommelscannern, die wirklich alles herausholen, kriegt man schon um die 30 Euro. Pro Stück natürlich, nicht pro Film (https://www.high-end-scans.de/preise/). ups.
Ich bin zufrieden mit meinem Flachbettscanner "Epson V700 Fotoscan" (identische Leistung mit V800 und V850) und Vuescan als Software. Er soll nahe an einen Dichteumfang von 4 herankommen, ähnlich wie die sagenumwobenen Nikon Filmscanner, die gar nicht mehr gebaut werden (da habe ich noch einen Nikon LS1000). Siehe https://kapplertal.de/Kappel-Galerie/Galerie.html .
Ach, übrigens ... der Fotohandel verkauft die Flachbettscanner nach der Auflösung als Qualitätsmerkmal. Aber nicht anders als die Lumen-Angaben bei chinesischen Taschenlampe gilt: die Pixelzahl ist sowieso gelogen und auch sch... egal. Ein Fotoscan mit 900 dpi, wobei schon das Filmkorn aufgelöst und abgebildet wird, nutzt die Schärfe renommierter Kleinbild-Objektive schon aus.

Greetz,

Hannes

Zuletzt bearbeitet am 23.04.25 19:09

Hallo Wolfgang,

welche Formate nutzt Du? Kleinbild und oder Rollfilm?





Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Hallo

Das sind derzeit Kleinbildfilme in S/W und Farbe. Die Rollfilme(auch abgelaufen) hab ich in meiner Yashica Mat genutzt. Das waren Negativ und Dia Filme. Die Ergebnisse waren bis auf die die ich versaut habe durchaus gut.

Ich akzeotiere natürlich die Meinung andeerer aber das Filme auf Flohmärkten über Jahre gegart werden? Na ja, das kann man so hinstellen. Zudem gibt es im Netz reichlich Beispiele von Bildern mit abgelaufenen Filmen die sehr respektable Ergebnisse hervor gebracht haben. Dies alles als Humbug zu bezeichnen ist m.M.n. doch sehr sehr fraglich.

Was jetzt ganz peinlich ist, ich hab noch zwei Filme gefunden die von mir sind. Einer ist voll und der andere noch etwa halb belichtet in der Kamera. Ich versuch den morgen mal voll zu machen und dann laß ich die entwickeln. Der volle ist ein Ektachrom Elite 100. Was in der Kamera ist weiß ich nicht. Ich hab im dusteren Bad nur mal kurz geöfnet und reingefühlt ob was drinn ist. Ich denk mal das die auch so in richtung 10 jahre gehen. Mal schauen was raus kommt