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120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras
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10.12.22 16:17
Rainer 

Administrator

10.12.22 16:17
Rainer 

Administrator

120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras

Hallo zusammen,

wer heute noch Kameras für 620-Typ Rollfilme nutzen will, hat ein Problem bei der Beschaffung solcher Filme, genauer solcher 620 Filmrollen. Die 620 Rollfilm-Leerspule ist oft noch in diesen Kameras drinnen.

Hier nun zwei Methoden der Nutzung vom 120 Rollfilmen in 620 Kameras.

Methode 1:

Es geht als erst einmal um die frische unbelichtete 120 Rollfilmspule. Das Problem: die 120 Spule ist ein Hauch länger, hat einen Hauch eines größeren Spulendurchmessers der Endkappen, hat einen dickeren Spulenkern, hat einen größeren Spalt an den Spulenenden für das Filmweiter-Drehen.

Für viele 620 Typ Film Kameras kann man aber auch 120 Spulen verwenden, wenn man ..

... mit einem an-gerundeten Fingernagel-Knipser an den Endkappen der 120 Spule ca. 1 mm abtrennt. Das geht auch bei den noch gefüllten Frisch-Filmspulen. Das reicht fast immer um die Rolle in das Kameragehäuse einzuführen zu können, auch der Filmtransport und Filmplanlage funktioniert zumeist, aber nicht bei allen Kameras, da die Art der Filmführung unterschiedlich sein kann! Versuch macht hier klug. Auch die Leerspule, wenn eine solche zur Verfügung steht, wird entsprechend ab-geknipst.

Am besten eine 120 Spule opfern, ab-knipsen und probieren, ob sie in die 620 Kamera passt und der Film transportiert (gedreht) werden kann.

Sollte die 120 Spule von der Länge her nicht in die 620 Kamera passen, könnte man die Außenseiten der Endrundplatten (aus Plastik / Plaste) etwas abfeilen bei der unbelichteten 120 Spule (etwas umständlich, aber es geht.

Hier noch ein Skizze, die die Beziehung der Abmessungen zwischen 120 und 620 Filmspulen aufzeigt.




Die 620 Spule hat am Kern unterschiedliche Schlitzöffnungen an "Vorderseite" und "Rückseite".



Angesetzter Fingernagelknipser an 120 Film-Spule

Für Feinmotoriker gibt es aber eine Alternative, wenn noch 620 Film-Rollen bereit stehen:


Methode 2:

Die Dunkelkammer / Dunkelsack Methode. Dabei wird im Dunklen die 120 Filmrolle auf eine Zwischenschritt- 120 Film Leerrolle gewickelt und nun von der Zwischenschrittrolle der 620 Film auf eine 620 Rolle zurückgewickelt. Aber Achtung, dabei darauf achten dass die eigentliche Negativrolle in der Papierrolle mit gewickelt wird. Das kann nämlich schnell schief gehen.

Das sollte man am Besten zuvor mal trainieren mit einem 120 Opferfilm im Hellen um zu SEHEN, wie es genau ablaufen sollte.

Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 12.12.22 12:15

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120-620.jpg 120-620.jpg (69x)

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12.12.22 07:50
Clack1967 

500 und mehr Punkte

12.12.22 07:50
Clack1967 

500 und mehr Punkte

Re:120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras

Lieber Rainer,

ich habe diese Methode letztens in einer Kodak (Nagel) Vollenda ausprobiert und leider unscharfe Aufnahmen erhalten. Zwar passte die Spule dann in die Kamera, aber durch den dickeren Spulenkern und die andere Wicklung stimmte offenbar die Planlage nicht mehr. Der Kauf bereits auf 620er-Spulen umgespulten 120er-Films oder das fummelige Selber-Umspulen im Dunkelsack sind wahrscheinlich die sichereren Alternativen. Aber möglicherweise sind die alten Kameras diesbezüglich auch unterschiedlich tolerant.

Herzliche Grüße

Heiko

12.12.22 10:30
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

12.12.22 10:30
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

Re: 120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras

Moin, Heiko!

Rätselhaft, man sollte das näher untersuchen.

1. Die Vollenda 620 ist, wenn meine ganz kurze Stippvisite auf Google mich nicht trügt

(Bsp. https://i.ebayimg.com/images/g/SOkAAMXQ97RRGrlo/s-l1600.jpg, http://knippsen.blogspot.com/2016/10/kodak-vollenda-620.html),

eine gut gebaute 6x9 Rollfilmkamera mit Filmandruckplatte. Egal wie dick der Wickel ist, die Schicht müsste in der Ebene der Filmbühne durchgezogen werden.

Auf ...

https://image.jimcdn.com/app/cms/image/t...80749/image.jpg als auch https://image.jimcdn.com/app/cms/image/t...00699/image.jpg

... ist allerdings eine Vollenda 70/7 abgebildet, bei der ich im vorletzten Detailfoto keine Filmandruckplatte erkennen kann. Ist das bei Deiner auch der Fall? Dann könnte ich mir (schwerlich) vorstellen, daß der Film bei "falscher" Spulenbemessung abgehoben hineinläuft und nur von der Spannung des Films festgezogen wird?

2. Wenn meine Faustformel, im Kopf gerechnet, ungefähr stimmt, müsste ein ganzer Millimeter veränderte Planlage bei 100mm Brennweite (abgerundet!) den Unendlichfokus auf 100x die Brennweite vorverlegen, das wären zehn Meter Motiv-Entfernung. Sollte es sich um ein 6x6 Modell handeln, dürfte die Tiefenschärfe noch günstiger sein und die Unschärfe bei Fehleinstellung noch weniger radikal. Das könnte doch schwerlich zu einer schlechthin als "unscharf" eingestuften Aufnahme führen?

Sind alle gemachten Aufnahmen auf dem Film unscharf, Nah- oder Fernbereich? Kann man aus einer der Aufnahmen ersehen, ob *irgendwo* ein Bereich scharf ist, nur nicht der, auf den Du eingestellt hattest? Hast Du denn Deine Vollenda mal mit einem gekauften, echten 620er Rollfilm getestet?

Viele Grüße, Hannes (neugierig)

12.12.22 11:16
Sammler 

Moderator

12.12.22 11:16
Sammler 

Moderator

Re: 120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras

Hallo in die Runde

von mir ein Gedanke zur Planlage, kann es so sein???
Da die 120er Spule ja dicker ist muss es doch unweigerlich zu einer nicht Planlage führen weil wen es beide Spulen 120 sind der Film nicht in der ursprünglichen Filmebene liegt. Bei nur einer 120er Spule ist der Film an der 120er Seite weiter von der Ebene entfernt und müsste danach auf der 620er Seite scharf sein.
Aber alles ohne Wissen nur aus den Gedanken heraus.


Bei einer Box ist es egal ob 120er oder 620er da der Film stramm durch Umlenkrollen im richtigen Abstand gehalten wird.

Gruß
Wolfgang der Sammler

12.12.22 11:29
Rainer 

Administrator

12.12.22 11:29
Rainer 

Administrator

Re: 120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras

Lieber Heiko,

ja, es kann Probleme geben, wenn die Art der Filmführung und Planlage (Andruckplatte,usw) der 620-Kamera nicht die nötige Toleranz zum Startumfang der Filmrolle hat. Versuch macht klug. Ich habe diesen Umstand noch in den Startbeitrag des Threads eingefügt, vielen Dank für den Hinweis.

Vielleicht wird die Filmplanlage besser wenn man eine oder zwei Aufnahmen opfert bevor man Fotos des Films nutzt. So würde der zu große Startumfang der Filmrolle sich verkleinern und eventuelle kritische Planlagen sich verbessern...

Ich habe auch dabei gleich noch die Umspule-Variante auf 620 Spulen angesprochen.

Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 12.12.22 12:12

12.12.22 18:50
Clack1967 

500 und mehr Punkte

12.12.22 18:50
Clack1967 

500 und mehr Punkte

Re: 120 Rollfilme(Spulen) nutzen in einigen 620 Rollfilm-Kameras

Ja, mein Fehler war wohl, dass ich links die dünne Originalmetallspule 620 als Aufnahmespule eingesetzt hatte und rechts die dickere, aber oben und unten "kupierte" 120er-Spule. So lief der Film offenbar nicht ganz eben von rechts nach links, und es kam zu teilweisen Unschärfen. Ich versuche es gerade erneut mit zwei gleichartigen 620er-Spulen. Auf eine von ihnen ist ein 120er-Film aufgewickelt. Wenn es jetzt noch zu Unschärfen kommt, ist der Grund ein anderer. Die Vollendas sind aber so unglaublich solide gebaut, dass eigentlich nie etwas verzogen ist o.ä.

Herzliche Grüße

Heiko

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