manchmal findet man beim Blättern in alten Fotozubehör-Katalogen interessante Hinweise auf technische Utensilien, die heute fast vergessen sind.
Hier einige solcher Konstrukte, gefunden im "Katalog über photographische Bedarfsartikel" von 1916/17.
Goerz Tageslicht-Vergrößerungsapparat Tenax.
Eine an sich gute Idee: Relativ preiswert eine Art Super-Kopier-Rahmen mit (beim linken Modell) fester Vergrößerung für eine Negativ / Papiergröße-Kombination. Wenn ich das richtige verstanden habe, geht die Prozedur so:
1) In Dunkelkammer Papier in den Apparat einlegen, ebenso oben das Negativ 2) Deckel und Unterteil lichtdicht schließen. 3) Licht anmachen 4) Deckel zeitlich begrenzt öffnen, wieder schließen 5) Licht aus, Papier entnehmen, entwickeln.
Leider sagt der Katalog nichts über das Belichtungslicht aus. Tageslicht, Kunstlicht, wie lange mit welchen Papieren?
Es gibt auf der Katalogseite auch Modelle, wo man den Fokus einstellen kann.
Es wird mit einer Optik gearbeitet , Einlinser?
Der Katalog spricht aber von randscharfen Ergebnissen.
Gezielte Ausschnittsvergrößerungen waren so aber nicht machbar.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
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nur weil ich gerade beim Ablegen der Fotos zu einem Tageslichtvergrößerer von Goerz war, anbei ein paar Fotos.
Das Negativformat von 40x65 mm ist übrigens auf dem Hinweisschild des Tageslichtvergrößerers vermerkt. Auch die möglichen Vergrößerungsstufen sind mit 9x12, 10x15 und 13x18 cm angegeben (dies ist ein Nachtrag – man muss nur lesen können).
danke für die Vorstellung des Tageslichtvergrößerers auch in Bildern. Ich denke, diese Geräte sind heute schon recht selten im Vergleich zu historischen Kameras. Ein interessantes Konzept zum Vergrößern mit einem recht bequemen Handling.
Ich nehme das Gerät gern ins Verzeichnis auf.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo Bitte mich nicht gleich totschlagen wenn ich hier jetzt Müll schreiben.
Meines Wissens ist die Belichtungszeit schon sehr lang, man spicht von 10 Minuten bis zu einem ganzen Tag. Da die Helligkeit Nicht immer gleich ist können auch keine vernünftigen Werte angegeben werden.
Es gab solche Geräte von verschiedenen Herstellern unter anderem auch von Leitz unter dem Namen FILAR um ca. 1920 für das Negativformat 24x36, Abzug= Postkarte. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe hatte der Leitz keine Optik.
Als Licht war tatsächlich Tageslicht vorgesehen, daher auch die langen Belichtungszeiten. Das waren die Nachfolger der Kopierrahmen die ja nicht Vergrößern konnten.
ich hab noch einen von diesen Kästen aber mit Beleuchtung von oben in Blech. Ich kann den auch noch fotografieren und die Negativ- und Vergrößerungsformate nachtragen. Der Goerz hatte ca. ein 3x4 cm Negativformat.
Leider hab ich absolut keine Unterlagen gefunden. Ein Blick in meinen ältesten Porst, 5. Auflage, fördert zwar schon skurrile Geräte zu Tage, die sind aber schon alle auf dem Weg zum üblichen Vergrößerungsgerät mit Beleuchtung. Der Vertrieb der Tageslichtvergrößerer sollte also noch vor 1928 liegen.
Sollte jemand irgendwelche Prospekte oder Bedienungsanleitungen besitzen, würde mich das sehr interessieren. Bezüglich der Belichtungszeit meine ich irgendwo auch schon mal eine Belichtungszeit von 6 bis 10 Minuten am Fenster gelesen zu haben.
Hallo, ich habe jüngst ein Faltblatt/Werbeprospekt der Firma G. Rüdenberg Jun erstanden, in dem Tageslicht-Vergrößerer angeboten werden. leider kann ich das Datum nur schätzen, da keines angegeben wird, und die Kameras völlig unbekannt sind, womöglich für den Verkäufer umgelabelt. Der einzige Anhaltspunkt ist das im Faltblatt angebotene Plaubel Peco Akinometer, das etwa 1910 aufkam. Leider erfährt man nichts über die Bedienung der Vergrößerer nur kurze Infos über die Vorteile, ein Werbeblatt eben.
Rainer: Gezielte Ausschnittsvergrößerungen waren so aber nicht machbar.
Ich denke, man hat dafür eine Schere hergenommen. Oder wo kommt das Wort "Ausschnittvergrößerung" her? Nicht ironisch gemeint. In alten Familienunterlagen bis hin zu den 50er Jahren sind mir großenteils Kontaktkopien 6x6 auf Papiergröße 6x9 mit Büttenrand überliefert, d.h. man war kleine Bilder durchaus gewohnt.
auch ich habe in meiner Sammlung einen Rüdenberg Prospekt der auf 4 Blättr DIN A 4 doppelseitig bedruckt ist und natürlich auch ohne Datum.
Soweit ich ermitteln konnte müsste er 1908/1909 erschienen sein da es im vergleich zu Kadlubek keine Kamera von nach 1909 abgebildet. In diesem Faltblatt sind 4 Tageslichtvergrößerer abgebildet.
Apoll mit Doppelobjektiv sonst keine weiteren Agaben.
Da nichts über das Material geschrieben wurde ausser mit Kalikobezug gehe ich davon des es kein Metall ist denn bei den anderen Modellen wird Metall extra benannt. Solar Fest Aus Metall gearbeitet Achromat, vier Blenden Solar Einstellbar wie Solar Fest jedoch mit zwischengebautem verstellbarem Balgen
Variograph für Vergrößerungen und Verkleinerungen
Der Prospekt mit dem Bestellschein von Michael-J und meiner dürften in etwa Zeitgleich sein da die Preise Identisch sind.
das ist mit der langen Belichtungszeit dann doch schon ein gewisses Handicap. Tageslicht schwankt stark in der Intensität.
Ich überlege gerade, ob man (soweit vorhanden) auch schon mit elektrischem Licht arbeiten konnte oder sogar mit Blitzpulver-Auslösungen hinkam, aber wohl auch nicht, weil die Papiere auch nicht so empfindlich wie Negativ-Platten waren.
Allerdings frage ich mich auch, wie dass dann mit "richtigen" Vergrößerungsapparaten hinsichtlich der Belichtungszeiten funktionierte?
Ein Blick in einen Katalog von z.B. 1916 zeigt: Es gab solche Projektions / Vergrößerungsgeräte für Petroleum-Licht und elektrischem Licht. Welche Belichtungszeiten waren hier die Regel?
Zum Vergleich: In meinen Dunkelkammerzeiten kam man bei Kleinbild-Vergrößern mit 18x24 Papieren und 75 Watt Opal-Lampe mit ein paar Sekunden aus: So ca. 5 bis 20 Sekunden.
Hier noch ein Ausschnitt des Faltblatts von Michael:
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.