wer der Dacora 66 nur einen flüchtigen Blick zuwirft könnte sie evtl. für eine der zahlreichen Kleinbildkameras der 1960er Jahre halten. Tatsächlich haben wir es aber, wie vielleicht der Name schon vermuten läßt, mit einer Kamera für 120er Rollfilm zu tun die Negative im Format 6 x 6 belichtet.
Das Gehäuse der Dacora 66 besteht fast ausschließlich aus Kunststoff. Im oberen Bereich hat Dacora der Kamera eine hübsche Aluminiumblende spendiert. Auch der Objektivsockel besteht aus Alu. Daher ist dieser Apparat mit einem Gesamtgewicht von ca. 260 Gramm durchaus als Leichtgewicht zu bezeichnen.
Die technische Ausstattung der Dacora 66 entspricht durchaus dem Standard der Zeit für Rollfilmkameras: Als Objektiv kommt ein vergleichsweise lichtschwacher 1:8 Achromat zum Einsatz. Die Verschlußzeiten des Einfachverschlusses betragen 1/50 sec (Blitz) und 1/100. Als Blenden stehen 8, 11 und 16 zur Auswahl. Fokussiert wird manuell über Symbole, die dann jeweils einen Entfernungsbereich abdecken. Portrait 1,5 - 3 Meter, Gruppe 3 - 8 Meter und Landschaft 8 Meter - unendlich (die Entfernungen sind auch in "feet" angegeben ein Indiz dafür, dass dieses Modell auch exportiert wurde). Einen "B(ulb)" Modus sucht man vergeblich.
Der auf der Rückseite befindliche Schnellspannhebel befördert nicht, wie man vermuten könnte, den Film nach der Aufnahme zum nächsten Bild. Auch hier muß ganz klassisch die Zahlenfolge im Rotfenster beobachtet werden. Allerdings verügt die Kamera über eine Doppelbelichtungssperre. Vor jeder Aufnahme muß der Verschluß mit dem Spannhebel gespannt werden. Eine entsprechende Anzeige(rot = gesperrt, weiß = gespannt) befindet sich vorne an der Kamera.
Zu der Brennweite des Objektives habe ich im Netz verschiedene Angaben ( 105 mm, 75 mm und 65 mm) gefunden. Wer da Hinweise hat bitte hier ergänzen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass die Kamera in verschieden Ausführungen hergestellt wurde, Diese unterschieden sich in der Beschriftung des Zierringes um das Objektiv und in der Narbung der Belederung. Das Deutsche Kameramuseum zeigt eine Ausführung bei der die obere Metallblende teilbeledert ist.
Oberseite: Blitzschuh ohne Mittenkontakt (PC-Buchse links unten am Objektiv)
Rückseit: Sucher ohne Leuchtrahmen, Spannhebel, abnehmbare Rückwand mit Rotfenster
Unterseite: Stativgewinde, Schieber für die Rückwandverriegelung
Zubehör: Bereitschaftstasche aus Echtleder und Hartplastik
Hersteller: Dacora-Kamerawerke, Reutlingen Typ: Rollfilmsucherkamera für 120er Rollfilm, 12 Aufnahmen im Format 6 x6 Modell: Dacora 66 Baujahr: 1962 Verschluß: Einfachverschluß, 1/50 sec (Blitz) und 1/100 sec Blenden: 8, 11, 16 Objektiv: Achromat 1:8 (unterschiedliche Brennweitenangaben) Fokussierung: manuell, 1,5 Meter bis unendlich (über Symbole) Gewicht: ca. 260 Gramm
Auslöser gesperrt
Verschluß gespannt, Kamera ist bereit
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
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Der Film kann nur mit dem Schnellspannhebel transportiert werden da die Kamera sonst keine Transportmöglichkeit hat. Das Rotfenster ist natürlich nötig da die Kamera sonst kein Zählwerk hätte. Spannen des Einfachverschlusses wäre doch sehr ungewöhnlich.
Da ich keine Dacora 66 besitze kann ich meine Aussagen aber nicht überprüfen.
was mir gerade erst aufgefallen ist: nur in der Stellung 1/50 sec wird die PC-Buchse vollständig freigegeben und der Anschluß des Kabels zum Blitzgerät ist möglich. In der Position 1/100 sec wird die PC-Buchse teilweise verdeckt.
1/50 sec
1/100 sec
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
ist ja auch sinnvoll, jedenfalls, wenn die kürzeste Synchronzeit für Blitz die 1/50stel ist. In der Tat ist neben der Zahl 1/50 auf der Skala das Blitzsymbol aufgedruckt, Dein Foto IMG_20240723_152519.jpg.
das ist mir schon klar. Die Dacora ist aber die erste Kamera die ich kenne, bei der die Verschlußzeit für den Blitzmodus auf diese Weise "gesichert" wird.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas