die Pouva Start wurde in Freital bei Dresden hergestellt von der Carl Pouva KG. (Es gibt ungesicherte Hinweise auf spätere Produktionen in Polen und bei Hama).
Die Versenkungsmöglichkeit durch Schraubgewinde der Objektiv-Einheit stellt ein gewisses Alleinstellungsmerkmal der Pouva Start dar.
Vier weitere Modellvarianten werden weiter unten in einem Folgebeitrag vorgestellt.
Daten:
Hersteller, Modell: Pouva Start
Baujahr: 1951 (1952?). Soll bis ca. 1970/71 gebaut worden sein.
Format: 6 x 6 cm Rollfilm.
Objektiv: Duplar 1:8 (Zweilinser vom Typ Periskop)
Aufnahmen: 12
Blenden: Sonne , trüb
Verschluss: 1/30 ?, B
Blitz: nein
Belichtungsmesser: nein
Filmzählwerk: ja, auf Film
Sucher: Ausklappbarer offener Durchsichtsucher mit guter Helligkeit, Brillenträger-geeignet.
die Pouva Start soll auch (teilweise leicht geändert) auch von Hama unter Namen wie "Hexi", "moni" oder "Reporter" angeboten worden sein. Es gab auch Modell-Varianten von Pouva mit einem Fernrohr-Sucher, statt dem Ausklappsucher.
Auch hat es wohl verschiedene Gehäusefarben (auch mit Farbkombinationen, wie Gehäuse schwarz und elfenbeinfarbiger Objektiv-Platte) gegeben.
Die Kamera soll um 1955 ca. 16 M gekostet haben.
Über den Produktionsbeginn gibt es unterschiedliche Angaben: 1951, 1952, 1953.
Rainer:... die Pouva Start soll auch (teilweise leicht geändert) auch von Hama unter Namen wie "Hexi", "moni" oder "Reporter" angeboten worden sein. Es gab auch Modell-Varianten von Pouva mit einem Fernrohr-Sucher, statt dem Ausklappsucher.
Auch hat es wohl verschiedene Gehäusefarben (auch mit Farbkombinationen, wie Gehäuse schwarz und elfenbeinfarbiger Objektiv-Platte) gegeben. ...
Hallo Rainer,
ja das stimmt, bekannt sind mir von der Pouva Start vier Ausführungen:
Ich kram sie mal raus wenn ich die Zeit dazu finde und liefere das Bild nach. In Polen wurde von WZFO die "Druh" gefertigt die sich jedoch teilweise deutlich von der Pouva unterscheidet. Des Weiteren kann ich noch bestätigen dass von Hama das Exportmodell P56 sowohl in schwarz/ chrom als auch in olivgrün/ gold vertrieben wurde. Ersteres habe ich letztens erst hier angeboten. Die Namen "Hexi", "Blitz-Hexi", "Moni" und "Reporter" kann ich ebenfalls bestätigen, habe ich selbst schon gesehen. Hergestellt wurden diese Kameras von der Apparatebau und Kamerafabrik in Monheim.
Mit der Pouva Start habe ich meine Fotokarriere begonnen, ich war damals 10 Jahre alt und musste erst im Labor zeigen, dass ich meinen Kram selbst entwickeln kann. Mein Vater hatte keine Lust für meine Spielereien im Dunkeln rumzuhocken. Die Kamera wurde mehrmals vererbt, ich hab sie in 4. Generation.
mir gefällt die Pouva recht gut. Sie ähnelt ein ganz wenig einer meine ersten Kameras Agfa Click. Die Bakelitmodelle mag ich sowieso. Der schraubbare Objektiv-Tubus der Hit.
Für 16,50 Mark gab es damals eine Mittelformatkamera Pouva Start zu kaufen. Mit Blitzanschluß, Stativgewinde, Festzeit (B) und 1/25 Sekunde, sowie Wolken oder Sonne Blendeneinstellung. Objektiv Duplar 8/80. Sogar Farbfilme konnten mit dieser Kamera belichtet werden und beim Format 6 x 6 cm preiswerte Kontaktabzüge ohne aufwändige Vergrößerung herstellt werden. Soweit ich mich erinnere, kostete ein Bildabzug 15 Pfennige.
Karl Pouva war ein genialer Konstrukteur und Geschäftsmann. Er brachte auch den Pouva-Magica Filmprojektor mit einfachem Spiegel und normaler 15 Watt Glühlampe heraus, wofür es vom Kopierwerk Köpenick viele 35 mm Diapositivfarbfilme gab.
Außerdem brachte er das Tonbandgerät Bändi mit 9,5 cm/sec Bandgeschwindigkeit auf den Markt. Er hatte mit einfachen, aber genialen Konstruktionen für den kleinen Geldbeutel die Geräte entwickelt. Es konnten sich auch Kinder diese leisten.
Die Profigeräte, wie Pentacon-Six usw. waren für viele finanziell unerschwinglich. Und im Gegensatz zur Pentacon Six klappte der Filmtransport bei der Pouva Start immer einwandfrei.
mir gefallen die Modelle von Pouva auch, insbesondere das schraubbare Objektiv, das hat schon was.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Aus Negativ wurde Positiv. Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Fotoapparate sind Zeitmaschinen, sie können die Vergangenheit erhalten. Ein Leben ohne Facebook ist möglich, aber (und) sinnvoll.
Ergänzend kann ich dazu sagen, das es entgegen zum Mittelformat der Pouva Start einen Rollfilm-Diabetrachter "Pouva-Magica" von dem gleichen Hersteller gab. Dieser war allerdings für Kleinbildfilme oder noch schmalere Filme vorgesehen.
Da ich zur Pouva Start als Kind auch den Diabetrachter Pouva Magica hatte, kann ich mich noch genau daran erinnern. Er kostete 22,10 Mark, wurde schnell sehr heiß, durch das Bakelitgehäuse aber dazu gab es sehr schöne Farbpositiv-Filme.
Damals (Ende 50er/Anfang 60er Jahre) fragte ich den Fotografen, ob es für die Pouva-Start auch Farbfilme gibt. Er meinte nein. Ob dem wirklich so war weiß ich nicht. Er hat bestimmt nur schwarz-weiß Filme entwickelt und später, mit SLR-Kamera mußte man die Farbfilme immer zur Entwicklung einsenden. Wobei die Diafilme natürliche Farben brachten und im Gegensatz dazu die Papierabzüge der Farbnegativfilme immer farbstichig waren