Die Alpin 10x15cm ist eine querformatige Klappkamera mit doppeltem Balgenauszug und durch den optischen ausklappbaren Sucher und der Entfernungsskala auf dem Laufboden auch für Freihandaufnahmen geeignet. Die Alpin wurde in dieser Form und Ausstattung von 1926 bis 1928 gefertigt.
Hersteller: Voigtländer, Braunschweig
Aufnahmeformat: 10x15 cm Platten oder Planfilme
Objektiv: Voigtländer Kollinear 1:6,3 / 16,5 cm (sechslinsig) auf Wechselplatte, teilbar - Hinterglied 1:12,5 / 33 cm
Verschluß: Compur 1 - 1/200 sek., Wahlrad M, B, T (zum Einstellen auf der Mattscheibe)
Blendeneinstellung: 6,3 - 36
Sucher: Ausklapbarer, optischer Durchsichtsucher mit Fadenkreuz, Mattscheibeneinstellung
Abmesssungen: 180 x 128 x 70 mm
Gewicht: 1,6 kg
Balgenauszug: 355 mm (Mitte Objektiv bis Mattscheibe)
Verschiebeweg der Objektivstandarte: 30 mm vertikal, horizontal kein Anschlag (nur durch den Bildkreis des Objektivs begrenzt). Keine Scheimpflug-Schwenkmöglichkeit.
Sonstiges: 3 Stativgewinde 3/8" (quer, hoch und am vorderen Ende des Laufbodens für den langen Balgenauszug), Mattscheibe gegen Metall-Plattenkassetten austauschbar (mit Verriegelung), Unendlichmarkierung auf dem Laufboden für Teleaufnahmen nur mit dem hinteren Linsenglied.
Anscht von hinten mit Mattscheibe und Blech-Plattenkassette
Der optische Sucher ermöglicht auch Freihandaufnahmen
Meterskala für Freihandaufnahmen
Unendlichmarke für Teleaufnahmen bei ganz ausgezogenem Laufboden
Die Alpin 10x15 bereit zur Teleaufnahme mit abgeschraubter Vorderlinse
Das Objektiv ist auf einer Schnellwechselplatte montiert. Nur mit der Hinterlinse ergibt sich eine Brennweite von 330 mm
Ich habe 1965 auch einge Dia-Planfilme belichtet. Die Belichtung mit der gemessenen Belichtungszeit war total überbelichtet. Nur die zweite, eine Blende unterbelichtete Aufnahme war brauchbar. Der Compur Verschluss ist bei der eingestellten 1/200 sek nur mit ca. 1/100 sek abgelaufen. Aufnahmedaten: Agfachrome 50 S Bl. 9, 1/200 sek.
Anmerkung: (nur für jene, die das noch nicht kennen)
In den 70er Jahren ist die Plattenproduktion ausgelaufen, die Fa. Plaubel (und auch Andere) hat für die Plattenkassetten Planfilmadapter aus Blech angeboten, in die der Planfilm eingeschoben wurde und der dann wie ehedem die Glasplatte in die Kassette eingelegt wurde. Zum Erkennen (Ertasten) der Schichtseite in der Dunkelkammer sind die Planfilme an der Schmalseite mit einer Kerbe versehen (roter Kreis im Bild oben). War die Kerbe rechts oben zeigte die Schichtseite nach vorne. An der Kerbe konnte man auch den Filmtyp erkennen - Ilford FP3, wie auf dem Bild - hatte halbrunde Kerben, Kodak dagegen dreieckige.
Der Auschnitt aus der Aufnahme des Wasserfalls von 1965 soll nur die schöne Licht- und Schattendurchzeichnug früherer Schwarzweißaufnahmen zeigen. Aufnahmedaten: Ilford FP3, 22° DIN, Blende 9, 1/200 sek.
die Alpin ist eine exquisite Kamera, und zugleich sehr selten. Paßt hier allerbestens hinein
Willi:Ich habe 1965 auch einge Dia-Planfilme belichtet. Die Belichtung mit der gemessenen Belichtungszeit war total überbelichtet. Nur die zweite, eine Blende unterbelichtete Aufnahme war brauchbar. Der Compur Verschluss ist bei der eingestellten 1/200 sek nur mit ca. 1/100 sek abgelaufen. Aufnahmedaten: Agfachrome 50 S Bl. 9, 1/200 sek.
Dazu brauchte man weder einen langsamer ablaufenden Verschluß noch gar eine Alpin, der falsche Diafilm reichte. Am Anfang verwendete ich den vermeintlich billigen ORWO 18 DIN Diafilm. Der hatte einen sagenhaft kleinen Belichtungsspielraum: +-0.5 Blendenwerte. Mein letzter kam fast nur mit dunklen Bildern zurück. Er hatte eine neue Emulsionsnummer, eine Fotozeitschrift testete sie kurz darauf. Als reale Empfindlichkeit ergaben sich 16 DIN - d.h. alle 'richtig' belichteten Bilder waren unterbelichtet - und das gab noch nichteinmal eine Abwertung! Zusätzlicher Gag: bei Aufnahmen in der Sonne changierten Gesichter von rot bis blau ... eine echte Herausforderung, das nach dem Digitalisieren bestmöglich abzufedern. Hab's gerade mit einem Bild versucht - das Gesicht konnte ich mit aktueller RAW-Konversionssoftware beinahe schon hautfarben machen, mußte aber in Kauf nehmen, daß die grüne Hecke im Hintergrund einen ganz komischen Braunton annimmt.