[ iIa ] Black Beauty der Seneca Camera Manufacturing Company
Hallo zusammen,
heute soll die Black Beauty der Seneca Camera Manufacturing Company vorgestellt werden
Die Seneca Special „Black Beauty“ ist heute begehrt, weil sie eine seltene Kombination aus technischer Raffinesse, ästhetischer Eleganz und historischer Bedeutung bietet.
1. Luxusausführung mit ebonisierter Optik • Der Name „Black Beauty“ stammt von der komplett schwarz belederten und lackierten Oberfläche – sogar der kleine Spiegelreflexsucher ist schwarz lackiert. • Nickel- und Chromteile setzen elegante Akzente, was sie visuell von anderen Laufbodenkameras abhebt. 2. Modularität und Formatvielfalt • Es gab Varianten für Postkartenformat (3¼×5½ Zoll) und Großformat (4×5 Zoll). • Die Rückwand war austauschbar, sodass man flexibel zwischen Formaten wechseln konnte – ein seltenes Feature für die Zeit. 3. Technische Ausstattung • Je nach Modell mit Wollensak Regno-Verschluss oder einfacheren UNO-Verschlüssen. • Einige Versionen hatten Rapid Convertible Linsen mit drei Brennweiten – ideal für Landschaft, Porträt und Architektur. 4. Historische Seltenheit • Produziert zwischen 1906 und 1910, heute schwer zu finden in gutem Zustand. • Die Kombination aus Seneca-Qualität und Wollensak-Komponenten macht sie besonders sammelwürdig. • Ihre „Cycle“-Bauform und Tragbarkeit spiegeln den Übergang von Studiokameras zu Feldkameras wider.
Ausstattung im Detail • Kameramaße: Format 4x5 Zoll / Außenmaße: 6,5x6,5x3,5 Zoll • Gehäuse: Massives Mahagoni Ebenholz-Finish, gezinkte Ecken, mit Walrossleder überzogen • Laufboden: Massives Mahagoni, Ebenholz-Finish, mit vernickeltem Klavier-Scharnier • Wasserwaage: Am Laufboden befestigt • Metallteile: Messing, elegant vernickelt • Balgen: Schwarzes Russisches Leder, mit Stoff ausgekleidet • Klemmmechanismus: Automatischer Fingergriff • Frontstandarte: Höhenverstellbar • Fokussierung: Zahnstange und Ritzel mit Arretierung • Rückteil: Drehbar, mit federbetätigtem Mattscheibenpanel • Objektivplatte: Herausnehmbar • Sucher: Brillantsucher, reversibel, metallgefasst
Sie ist zwar bei Kadlubeks aufgeführt - kadlubeks SEN0010 - entspricht aber nicht meiner Black Beauty In Frage kommen: SEN0381 Seneca No. 6 4x5 SEN0383 Seneca No.7 beide 1905
McKeeowns's Cameras S. 384
Meine Schlussfolgerung: Da meine Black Beauty • ein reversibles und drehbares Rückteil besitzt (beide Modelle), • einen Swing Back aufweist (nur No. 7), • mit einem Uno Shutter ausgestattet ist (typisch für No. 6, Style A),
handelt es sich wahrscheinlich um eine hybride oder modifizierte Version, die entweder: 1. Ein früheres Exemplar von No. 7 ist, das noch mit dem Uno Shutter ausgeliefert wurde (möglich bei Übergangsmodellen oder Sonderbestellungen), 2. Ein No. 6 Style A, das nachträglich mit einem Swing Back ausgestattet wurde – entweder werkseitig oder durch einen Fotografen/Techniker, 3. Oder ein Zwischenmodell, das nicht vollständig im Standardkatalog dokumentiert ist – was bei Seneca durchaus vorkam. 4. Ein weiteres interessantes Detail. Das Objektiv trägt die Prägung Patent 1911 - entweder späteres Modell oder das Objektiv wurde bei einem früheren Modell eingebaut. Die Kameramodelle haben sich im Aussehen - so in den Katalogen ersichtlich - seit 1905 kaum verändert.
Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich ein kleiner Schiebeschalter, der den Drehmechanismus des Rückenteils ermöglicht. Dann werden auch die 4 großen Schlitzschrauben sichtbar, mit denen man die gesamte Rückwand lösen kann.
Auf Seite 2 wird die Black Beauty der Seneca Camera Manufacturing Company historisch beleuchtet (die 2000 Zeichen waren überschritten)
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Re: Black Beauty der Seneca Camera Manufacturing Company
Fortsetzung: Teil 2
Zur Geschichte und Allgemeines
Die Seneca Camera Manufacturing Company war ein bedeutender amerikanischer Kamerahersteller mit Sitz in Rochester, New York, der zwischen den späten 1890er-Jahren und den frühen 1920er-Jahren aktiv war.
Gründung und Hintergrund • Gegründet: Um 1895 in Rochester, NY – damals das Zentrum der US-Fotoindustrie. • Gründerteam: o Frank T. Day – ehemaliger Superintendent bei Kodak Camera Works o William C. Whitlock – Vizepräsident o Lorin E. Mason – kaufmännischer Leiter • Sie übernahmen die Vermögenswerte der wenig erfolgreichen Firma Sunart, was den Grundstein für Seneca legte.
Produktlinien und Innovationen Seneca entwickelte eine breite Palette von Kameras, darunter: • Pocket Seneca & Black Beauty: Faltbare Plattenkameras für 4×5 Zoll • Film Pack Adapter: Ermöglichten die Nutzung von Rollfilm in Plattenkameras Viele Modelle verfügten über reversible und schwenkbare Rückteile, Rack-and-Pinion-Fokussierung, und hochwertige Lederbalgen – ideal für technische und kuratorische Anwendungen.
Rückschläge und Wiederaufbau • 1901: Ein verheerender Brand zerstörte das Firmengebäude in Rochester. 25 Mitarbeiter waren betroffen, einige wurden durch improvisierte Rettungsaktionen mit Planen aus dem Maschinenhaus gegenüber gerettet. Der Schaden betrug rund 40.000 US-Dollar, und war nicht versichert.
Markenidentität und Werbung • Der Name „Seneca“ stammt von den Seneca-Irokesen, einem indigenen Volk Nordamerikas. Viele Werbematerialien zeigten romantisierte Darstellungen von Native Americans als visuelle Eyecatcher. • Seneca war bekannt für emotional aufgeladene Werbetexte, die Fotografie als Mittel zur Bewahrung von Erinnerungen und zur künstlerischen Selbstverwirklichung priesen. • „Wenn es überhaupt einen Grund gibt, eine Kamera zu kaufen, dann gibt es jeden Grund, die beste zu kaufen – diejenige, die die Profis verwenden: die Seneca.“
Niedergang und Vermächtnis • In den 1920er-Jahren verlor Seneca zunehmend Marktanteile an größere Hersteller wie Kodak und Graflex. • Heute sind Seneca-Kameras begehrte Sammlerstücke, besonders wegen ihrer mechanischen Raffinesse, ästhetischen Verarbeitung und historischen Bedeutung für die amerikanische Fotografie