heute soll die Blair No. 3 Folding Weno Hawk-Eye vorgestellt werden.
Historischer Überblick • Die Blair Camera Company wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Boston, Massachusetts, gegründet. • Ursprünglich als Blair Tourograph Co. bekannt, brachte sie 1878 die Kamera Tourograph auf den Markt. • 1890 übernahm Blair die Boston Camera Company und damit die beliebte Hawk-Eye-Boxkamera-Serie. • 1899 wurde Blair ein Teil von Kodak und zog nach Rochester, New York, wo die Hawk-Eye-Linie unter Kodaks Namen weitergeführt wurde. Bedeutende Modelle • Hawk-Eye Junior: Eine kompakte Boxkamera, ideal für Hobbyfotografen. • Blair No. 3 Folding Hawk-Eye: Eine faltbare Kamera mit Balg, geschätzt für ihre Mobilität und Bildqualität. • Stereo Hawk-Eye: Entwickelt für stereoskopische Fotografie – also 3D-Bilder lange vor der digitalen Ära.
Die Kamera ist noch aus Holz gefertigt und die niedrige Seriennummer spricht für ein sehr frühes Modell.
• Nach austauschbarem Prinzip gefertigt o Alle Teile passgenau bei Kameras des gleichenTyps o Holzteile aus segmentierten Stücken verhindert Verziehen, Schrumpfen, Quellen o Abdeckung und Balgen aus bestem Leder bester Qualität
• Verschlussmechanismus o automatischen pneumatischen Verschluss von B&L und Irisblenden als Standardausstattung o Immer gespannt und auslösbar per Hebel oder Druckball o Für Moment-, Zeit- oder Langzeitbelichtung geeignet • Irisblende o Ermöglicht die Anpassung der Öffnungsgröße je nach Lichtstärke • Objektivoptionen o Doppeltes Rapid Rectilinear Objektiv: Große Tiefenschärfe und Bildabdeckung o Achromatisches Meniskus-Objektiv: Universalfokus, gestochen scharfe Bilder ab 2,5 m Entfernung – ideal ohne Entfernungsmessung • Sucher o Brillanter, umkehrbarer Sucher aus Mahagoni o Zeigt exakt das Bildfeld des Objektivs
• Design & Materialien o Mahagonibett, Messingverschluss, Lederbalg in Bordeaux o Gehäuse aus Holz/Mahagoni o Überzug aus genarbtem Marokko-Leder o Elegante, kontrastreiche Optik o Objektiv aus Messing, Metallteile vernickelt o Nur eine Spreize mit Spreizenfeder • Zusätzliche Ausstattung (optional) o Glasplattenhalterung, austauschbar mit der Rückwand o Portraitobjektiv und Tragetasche separat erhältlich • Stativanschlüsse o Für horizontale und vertikale Belichtungen o Einzigartig unter Taschenkameras • Filmhandling o Einfaches Einlegen und Entfernen der Filmspulen – auch bei Tageslicht o Verwendet perforierten Tageslichtfilm mit automatischer Belichtungszählung o Rückseite mit Rubinfenster für 3¼ Kodak-Film mit sechs Aufnahmen
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irifue:• Sucher o Brillanter, umkehrbarer Sucher aus Mahagoni o Zeigt exakt das Bildfeld des Objektivs
Das kann ich mir nicht vorstellen. Faktisch wird es zwar kein Parallaxeproblem geben, da die Kamera nicht im Nahbereich eingesetzt werden kann, aber dass ein solcher einfacher Brillantsucher exakt das Bildfeld anzeigt, erscheint mir doch wenig wahrscheinlich; das geht nur mit Spiegelreflexkameras.
irifue:• Stativanschlüsse o Für horizontale und vertikale Belichtungen o Einzigartig unter Taschenkameras
Ich habe zwar nur deutsche Kameras seit etwa 1900 in der Sammlung, aber waren zwei Stativgewinde für Quer- und Hochformat seinerzeit nicht Standard?
irifue:• Filmhandling o Einfaches Einlegen und Entfernen der Filmspulen – auch bei Tageslicht o Verwendet perforierten Tageslichtfilm mit automatischer Belichtungszählung
Was war denn das für ein Film – hat er wirklich eine Perforation? Auf den Fotos kann ich keine Filmtransportmechanik erkennen. Das Rotfenster deutet eher auf normalen Rollfilm mit Rückpapierbeschriftung. Wie funktioniert das denn mit dem Zählwerk?
der Sucher ist tatsächlich ein Brillantsucher - bei der Blair Weno Hawk-Eye ist der Originalsucher vorhanden - mit spiegelnder Linse
Diese Kameras haben im Brillantsucher eine kleine Mattscheibe wie z.B. die Poco-Kameras von Rochester Camera & Supply Co. Cycle Wizard Kamera von der Manhattan Optical Company Ray No.2 von der Ray Camera Company
Alle diese Brillantsucher zeigen ein aufrechtes Bild.
Stativanschlüsse:
Die Kamera hat zwei Stativanschlüsse, dafür spricht der Plural. Dies ist einzigartig für die Taschenkameras aus dieser Zeit vor 1900.
Filmhandling:
Die Verwendung perforierten Tageslichtfilms, Rollfilm mit Rückpapier und Perforierung, wurde eingesetzt, um den Zählmechanismus zu betätigen. Ich nehme an, dass man sich damals nach dem Zählwerk richtete, um den richtigen Zeitpunkt der Belichtung zu finden.
Ich habe mich sehr eng an die Beschreibungen in den Katalogen gehalten, es können höchstens Fehler bei der Übersetzung passiert sein. Deshalb versuche ich meistens, die Original-Katalogseiten in den Beschreibungen einzubinden. Bei dieser Kamera habe ich es leider versäumt und der Zusammenfassung des Aufsatzes über die Kamera den Vorzug gegeben, weil er mir sehr gut gefallen hat. Hier die originale Katalogseite.
vielen Dank für die zusätzlichen Fotos! Das ist ja sehr interessant mit dem perforierten Rollfilm und dem Zählwerk; dieses Format war mir nicht bekannt. Und der Sucher suggeriert eine gewisse Präzision mit dem Fadenkreuz. Trotzdem liegt er natürlich neben der optischen Achse - was aber bei größeren Aufnahmeabständen nicht ins Gewicht fällt. Offenbar eine sorgfältig konstruierte Kamera; danke fürs Zeigen!
der obere Sucher stammt von der Blair Weno Hawk-Eye und ist nicht entspiegelt,
der untere stammt von den uralten Kameras von Rochester Camera Co., Manhatten Camera Co.und der Ray Camera Co. Dieses Verfahren, die Sucherlinsen zu entspiegeln, war wohl für die industriellen Fertigungen der späteren Kameras zu aufwendig. Damals waren die Kameras mit viel Handarbeitet gefertigt worden. Beeindruckend ist allein die mit eingebundene Libelle in Form einer Kugel bei den Kameras von Rochester Camera CO. Mich selbst interessiert, ob dieser Aufwand auch bei späteren Modellen der Rochester Camera & Supply Co. betrieben wurde.