[ iIa ] Holz-Reisekamera oder kleine Studiokamera mit Überraschungen
Unbekannt 78 Platte im Verzeichnis
Hallo zusammen,
heute möchte ich eine kleine Reisekamera/Studiokamera mit quadratischem Gehäuse, dem Bildformat 8x10,5 und mit einem Objektiv von Rauber&Wollensak Opt.Co. Pat. 1990 Rochester N.Y. USA vorstellen. Ich hatte mir diese Plattenkamera aus Holz vor einiger Zeit zu reinen Dekozwecken gekauft, ihr wenig Beachtung geschenkt und mir auch keine Gedanken über Alter und Herkunft gemacht. Ich habe einen Thread von Rainer gefunden, der mich ermutigt hat, diese kleine Kamera im Forum vorzustellen.
Rainer: Thread 18.01.22: Ich bin auch der Meinung, dass es gerade bei den frühen Kameras diese Mischkonstruktionen in großer Zahl gab. Hier im Forum war und ist das immer wieder mal ein Thema. Es ist ja aus meiner Sicht nicht wirklich ein großes Problem, wenn man die Oldtimer teilweise nicht exakt zuordnen kann. Die Kameras haben sicher damals brav ihren Dienst getan. Wir heute können uns an den diversen Varianten erfreuen.
Für eine Reisekamera/Studiokamera hat sie ein recht kleines Format. Am unteren Gehäuserand ist eine Seriennummer eingestanzt. Mittels Rändelschraube über einen Zahntrieb offenbart diese Kleine ihre wahre Größe, wenn der Laufboden auf die doppelte Länge herausgefahren wird. Das Gehäuse, Laufboden, Laufschlitten und Standarte sind, wie ich vermute, aus Mahagoni und erkennbar an der rötlichen Farbe der unlackierten Ausfräsungen für den Laufschlitten. Der Objektivträger ist auch aus Holz gefertigt und in die Standarte durch Fräsung eingepasst. Er wird durch Lösen der Rändelschraube vertikal verschoben. Die Rückwand kann über Rändelschrauben und eine Art Spreizen geneigt werden.
Auf der Unterseite ist eine kreisförmige Aussparung für die Aufnahme einer Drehschreibe, die an die Kamera angeschraubt und auf einem Stativ befestigt wird, sodass man die Kamera horizontal schwenken kann. Dies spricht eigentlich für eine Studiokamera mit festem Stativ.
An der rechten Seite der Rückwand befindet sich eine Art Lot, an der man die Neigung ablesen kann. Die Rückwand kann ebenfalls zurückgefahren werden.
Die rückwertige Platte bietet Besonderheiten. Sie ist nicht eingeschoben, sondern wird eingehängt, entweder im Querformat oder Hochformat. Die Mattscheibe kann aufgeklappt werden. Ich vermute, dass es einen Adapter gibt, der eingehängt wird zur Aufnahme von Glasplatten.
Der Verschluss des Objektives von Rauber&Wollensak - Patent 1900 - lässt sich noch bedienen. Ob die Zeiten stimmen, kann ich nicht beurteilen. Insgesamt benötigt das Objektiv eine gründliche Überarbeitung und Reinigung. Es gestaltet sich sehr schwierig, weil die kleinen Zylinder im Weg sind. Ich traue mir auch nicht zu, das Objektiv in Einzelteile zu zerlegen. Die Linse ist klar, hat keine Trübung oder Pilz.
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Re: Holz-Reisekamera oder kleine Studiokamera mit Überraschungen
Hallo Ingrid,
mir gefällt die Kamera. Wenn es bei der Reinigung der rund Frontplatte der Objektiveinheit geht: Die beiden Zylinder scheinen sich ja lösen zu lassen, sodass man die Oxydschicht am Messing besser abtragen kann.
Dabei würden die beiden Zylinder nur mit den jeweils 2 Schrauben zu lösen sein, die Zylinder selbst könnten an der Vermittlungsstangen verbleiben, wäre ein Versuch wert. Zumindest wird so ein großer Teil dieser Frontplatte zugänglich...
Ich nehme die Kamera jetzt als "unbekannt 78 Platte" auf.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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