heute keine unbekannte Plattenkamera sondern nur Bezeichnungsfrage. Es handelt sich um eine kleine Plattenkamera vertrieben von Birnbaum/Rumburg (später Rumburk) 6,5 x 9cm, hergestellt 1928.
"Die Firma „Emil Birnbaum Photowerke Rumburg“ wurde 1903 in Prag (damals Österreich-Ungarn) gegründet und produzierte und verkaufte eine breite Palette fototechnischer Artikel. Nach mehreren Umzügen landete die Firma schließlich 1917 ganz im Norden des heutigen Tschechien, in Rumburk (deutsch: Rumburg), direkt an der Grenze zu Deutschland." (Kameramuseum.de, Sammlung Kurt Tauber)
Das Gehäuse ist aus Hartholz gefertigt und schwarz beledert.
Ausgestattet ist die Kamera mit Rahmen- und Brillantsucher mit Libelle, Lichtschacht mit Mattscheibe und Abdeckung.
Die Standarte besteht aus U-förmigem Magnaliumguss, ist höhen-verstellbar mittels Triebknopf und manuell seitenverstellbar.
Der Laufboden ist in einer rückseitig belederten Metall - Wanne eingearbeitet. Der aus schwarz lackiertem Metall gefertigte Laufschlitten gleitet durch Zahntrieb über eine vernickelte Laufschiene bei doppeltem Auszug.
Der intakte Balgen besteht aus schwarzem Leder.
Das Objektivbrett ist aus schwarz lackiertem Metall. Das Objektiv stammt von E. Birnbaum/Rumburg und ist ein Doxanar Anastigmat mit Blende 1:6,3 und Brennweite 105mm. Der Verschluss ist Vario -/100 - Verschluss
Ich habe die Kamera bei Kadlubeks nach den vorgegebenen Angaben gefunden. Es kommen zwei Kameras Baujahr 1928 infrage: 1. Noblessa 6,5 x 9 BIR0114B 2. Bella 6,5x9 BIR0004 Welche von beiden ist es oder gibt es noch eine andere zur Auswahl?
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ist denn Birnbaum der Hersteller des Objektivs und des Verschlusses? Was gebe ich jetzt in mein Sammlerverzeichnis ein? Auf der Kamera ist nirgends ein Hinweis auf den Hersteller - weder Merkel noch Birnbaum.
Bei Kadlubeks finde nichts zu Merkel Tik.
Wo bekommst du die ganzen Informationen her, du bist ein wandelndes Lexikon. Ich kann da nur stauen. Gibt es dich als Taschenbuch oder nur in gebundener Form?
zu Ferdinand Merkel gibt es einen zweiteiligen Artikel von Dieter Riebe in Photo Antiquaria (Nr. 153/2022 und Nr. 154/2023), der den aktuellen Forschungsstand zusammenfasst und auch die „Tik“ enthält.
Birnbaum hat ja zahlreiche Fremdmodelle unter eigenem Modellnamen verkauft und teilweise wechselten die Modelle/Hersteller im Laufe der Jahre, während der Modellname bei Birnbaum gleich blieb. Es wird deshalb nicht so einfach sein, Dein Modell zuzuordnen - es sei denn, Du findest den passenden Birnbaum Originalkatalog (um 1930).
nach deinem Link der Birnbaum-Kameras könnte es die Bella von 1928 sein, gleiches Objektiv, Doxanar nur mit Anastigmat und Vario-Verschluss, mit schwarzem, statt braunem Leder bezogen. Spreizen, Handhaben, Zahntrieb, Rückwand, Befestigung des Tragriemens sind identisch.
@Wolfgang: Soweit es aus dem oben genannten Link zu den Birnbaum-Kameras ersichtlich ist, können diese Modelle fast alle problemlos anderen Herstellern zugeordnet werden. In der Regel ist nur Optik/Verschluss mit Birnbaum beschriftet und ggf. noch ein Birnbaum-Schild aufgeschraubt. Ich kenne mich mit Birnbaum zu wenig aus, um beurteilen zu können, ob er auch eigene Kameras gefertigt hat. Da zumindest zwei Patente und auch Gebrauchsmuster für Emil Birnbaum belegt sind, würde ich annehmen, dass er auch selbst Apparate und Zubehör produzierte.
@Ingrid: Ja, die Bella von 1928 stimmt von Aufbau und Ausstattung mit Deinem Modell überein. Das Gehäuse dieser mit braunem Leder bezogen Kameras sieht aber ein wenig schmaler aus, sodass man annehmen kann, dass diese Kameras bereits aus Sperrholz gefertigt wurden. Für die Sperrholzgehäuse erhielt Merkel am 5. August 1929 einen Gebrauchsmusterschutz. Die eckige Objektivplatte passt auch eher in die Zeit um 1930. Die Modellbezeichnung wäre bei Merkel dann „Takette“ bzw. „Tikette“.