[ iIa ] Voigtländer Alpin 9x12, 2. Modell, späte Version
Hallo zusammen,
seit 1905 bot Voigtländer unter der Bezeichnung Alpin Laufbodenkameras an, die sich wegen des leichten Metallgehäuses insbesondere auch für Wanderungen um Hochgebirge eignen sollten, das wurde in der Werbung herausgestellt (und das Benennungsmotiv setzt sich mit der Bergheil ab 1912 fort). Alpin-Kameras gab es in den Formaten 9x12 und 10x15; es sind Apparate mit gehobener Ausstattung in Querbauweise. Hier sei die Alpin im Format 9x12 vorgestellt, und zwar das zweite Modell mit der moderneren U-Standarte, bei Prochnow ist es das Modell PR 3638/12. – Im Katalog 1926 wird die Kamera bezeichnenderweise als „Handkamera“ dargestellt.
Es handelt sich um eine Laufbodenkamera im Querformat für Platten 9x12. Wie bei besseren Querformatkameras üblich, besitzt sie einen dreifachen Auszug, damit sich die für Aufnahmen mit der Hinterlinse bzw. mit Teleobjektiven erforderlichen langen Auszüge (hier: 28 cm) realisieren lassen.
Die Fokussierung erfolgt mittels Zahntrieb (einseitig; offenliegend); der große Triebknopf, der durch einen Schlitz im Laufboden geführt wird, ist feststellbar. Das zweite Auszugssegment wird durch Knebelknöpfe arretiert. Die Spreizen besitzen eine automatische Sicherung, durch die ein Einklappen des Laufbodens bei herausgezogenem Schlitten verhindert werden soll.
Das Objektiv ist vertikal und horizontal mittels Spindeltrieb verstellbar. Als Sucher fungiert ein Newtonsucher auf der Oberseite, der beim Aufklappen des Laufbodens automatisch aufklappt.
Es passen Rückteile und Kassetten mit sog. Millionfalz, wie bei frühen Voigtländer-Modellen üblich. In einer frühen Anzeige von 1906, die Prochnow (Voigtländer-Report 3, S. 27-707) zitiert, wird auf die Stabilität des Mattscheibenrückteils hingewiesen: „Mit Rücksicht auf das Mitführen der Kamera bei Wanderungen, sportlichen Veranstaltungen und im Hochgebirge ist die Mattscheibe geben Bruch geschützt durch eine Aluminium-Deckplatte, die bei der Einstellung zugleich als Lichtschirm dient.“ Dieses stabile Mattscheibenrückteil hat man bei Voigtländer bei allen besseren Kameras beibehalten.
Merkmale dieses zweiten Modells ist, wie erwähnt, die gegossene U-Standarte. In dieser Form wurde die Kamera von 1912 an angeboten. Darüber hinaus gab es während der Bauzeit zahlreiche Änderungen im Detail. Gegenüber einem anderen im Forum gezeigten Exemplar (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=161), das mit Compound ausgestattet ist, zeigt das vorliegende Exemplar Änderungen bei den Handhaben, und der Laufboden ist nun schwarz emailliert und wirkt etwas moderner. Das passt zu den Seriennummern von Objektiv und Verschluss, die eine Datierung um 1925 nahelegen. Verbaut ist ein Heliar 4,5/13,5 in Compur (1–1/200). In dieser Ausstattung war die Kamera im Jahr 1927 für 227 RM zu haben; in diesem Jahr endete auch die Produktion. Die Alpin hatte kein Nachfolgemodell – die Bergheil 9x12 war hinsichtlich Anspruch und Ausstattung vergleichbar, wurde aber nur im Hochformat angeboten.
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!