Geheimes Innenleben: welche Geschlechter gibt es bei Kamera?
Hallo, alle Platten- und(!) Rollfilmkamerafreunde,
es gibt meist geheim bleibende Bande, die beide verbinden: Pardon, daß ich dieses Thema hier einstelle - für dieses 'gemischte' Publikum gibt es ja keine exakt passende Bühne ...
Meine Contessa-Nettel Alino, eine 6x9-Laufboden- und Plattenkamera, war leider derart rostig (dieser weiße NE-Metall-, hier Alu-Rost), daß ich mich bemüßigt sah, das Leder unter dem Laufboden abzunehmen. Was ich sah, hat mich erstmal schon etwas verblüfft:
Wozu braucht eine Plattenkamera die Anlage für ein Teil zum Aufstellen?!
Die Antwort ist einfach. Damals wurde die Kameraproduktion zunehmend industrialisiert, und Rollfilmkameras begannen zu dominieren. Es wurden in höherem Maße als zuvor Gleichteile für verschiedene Modelle verwendet.
Das ging bei der Alino bis hin zum Blech des Laufbodens, den sie sich mit einer Rollfilmkamera teilte. So'n Rollfilmlaufboden hat aber ein Loch für den Aufsteller im Grundblech. Es war offenbar billiger, den gesamten Laufboden mit dem Loch bei allen auszustanzen - das war wohl in einem Arbeitsgang - und den für die kleinere Zahl an Plattenkameras nachträglich durch ein eingesetztes Stanzteil zu verbergen.
Daß ich mich daran erinnert habe, liegt an dem folgenden Beitrag: http://www.schoebels-voigtlaender-archiv.de/Bild1203.html Bei Voigtländer ging es offenbar in dieselbe Richtung. Die Rollfilmkameras Beatrix und Petito, Vorläufer der Rollfilmkamera, eröffneten den Weg hin zum Massenmarkt. Die erste(!) 6x9-VAG auf der anderen Seite verwendete Gleichteile. Ob dies so weit ging wie bei der Alino bleibt noch herauszufinden.
Ansätze für solch weitergehende Vereinheitlichung gab es auch aus anderen Gründen. Lichtstärkere Objektive waren gefragt. Das Bajonett der ICA Trona 210 war aber zu klein, um ein 4.5/135er zu fassen, 6.3/135 dürfte das Maximum gewesen sein. Es mag sein, daß mancher nachträglich das Objektivblech aufbohren und ein Tessar 4.5/135 montieren ließ. Der Unterschied ist nur bei abgenommenem Objektiv zu sehen - beim 'Original' sind zwar auch die bei festem Objektiv obsoleten 4 Bohrungen für den Zusammenhalt Objektivblech/Balgen zu sehen, aber keine Bohrungen zum Anschluß des Bajonetts:
Für die Trona 210 mit Tessar 4.5/135 bohrte man das Objektivblech deshalb ein wenig auf und verzichtete auf Bajonett und damit auf Objektivwechsel. Zum Vergleich: links die Leiche einer Trona 210 mit Bajonett, rechts eine Trona 210 für Tessar 4.5/135
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