heute möchte ich die Hüttig Lloyd Kamera mit Linhof-Verschluss von 1905 vorstellen. Sie ist für Rollfilm und Platten, Glasplatten 9x12, Filmspulen oder Flachfilm 8 x10,5, geeignet. Für Glasplatten benötigt man einen extra Rückwandeinschub, denke ich.
Holzgehäuse beledert, roter Leder-Balgen mit doppeltem Auszug. Auf dem Trageriemen ist Lloyd eingeprägt.
Die Rückwand enthält den Einsatz für Planfilmplatten mit Lichtschieber.
Die gesamte Rückwand kann abgenommen werden und gibt die Vorrichtung für die Rollfilme frei.
Laufboden , Objektivbrett und Objektivgehäuse sind aus Aluminium gefertigt
Laufschiene, Laufschlitten, Anfasser, Standarte und Triebköpfe sind vernickelt, ebenfalls Verschlusstönnchen(?), Blendenanzeige, Zeiteneinstellung – Spannknopf, Z/M Einsteller, Standartenversteller und Brillantsucher.
Das Objektiv ist von R.O.J.A. vormals Emil Busch Rathenow, ein Rapid-Aplanat No. 1 Ser. D, F:8 mit V. Linhof - Verschluss 4828 D.G.M.S.? (Kennt jemand die Bedeutung?)
Entfernungseinstellungen für Platten- und Rollfilmaufnahmen sind auf der linken Seite des Laufbodens und können für Plattenaufnahmen und Filmaufnahmen verstellt werden. Auch hier ist die Kamerabezeichnung Lloyd eingeprägt.
Aus der rechten Seite des Laufbodens bedindet sich ein zu verschiebendes Hebelchen, dessen Funktion sich mir nicht erschließt.
Sollte etwas fehlerhaft sein, bitte melden, damit ich es korrigieren kann.
Ich habe noch einiges an der Kamera zu tun, Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten. Der Verschluss funktioniert, ob die Zeiten stimmen, weiß ich nicht.
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die schöne Lloyd mit dem Linhof-Verschluss ist mit beim online-Auktionshaus auch ins Auge gefallen. Die Kamera entspricht abgesehen vom Verschluss der Hüttig Lloyd No. 588 Modell 1907.
Den Linhof-Verschluss hatte Hüttig nur relativ kurz in der zweiten Jahreshälfte 1904 bis zur ersten Jahreshälfte 1905 im Programm, danach wurde er durch den Compound ersetzt. Wie dieser Verschluss von 1904/05 an die Kamera von 1907 kommt, kann ich nicht erklären. Der Busch Rapid-Aplanat F:8 gehörte 1904 und auch 1907 zu den einfachsten von Hüttig angebotenen Objektivausstattungen für die Lloyd. (In Kombination mit dem Linhof-Verschluss wurde der Busch Rapid-Aplanat F:8 im Jahr 1904 nicht angeboten!)
Hallo Ingrid, ich besitze die gleiche Kamera mit sehr frühen Compound und Krauss Tessar 6,3 145. Ich weiss auch wofür das Hebelchen ist: Wenn du es ausklappst, kannst du die Kamera im Querformat besser hinstellen, denn das Hebelchen dient dann als Ständer! Gruss Sascha
Ach so ja: D.G.M.S. = sowas wie Deutsches Gebrauchsmuster-Schutz?
D.G.M.S. = sowas wie Deutsches Gebrauchsmuster-Schutz?
Gebrauchsmuster kann es nicht sein denn seit 1891 war der Name DRGM Deutsches Reichs Gebrauchsmuster
Vielleicht heisst es ja Geschmacksmuster denn das gab bereits ab 1876 und war der Vorgänger des DRGM und das Geschmacksmuster gibt es heute auch noch hat aber nur noch die Richtung für Optisch sichtbare Artikel wie z.B. Stoffmuster oder ähnliches.
vielen Dank für eure Hilfe. Besonders dir, lieber Axel, dein Fundus und dein Kenntnisstand versetzen mich immer wieder ins Staunen.
Darf ich euch mal eine private Frage stellen? In wieviel Jahren kann man diese Kenntnis erwerben?
Zur Zeit sitze ich an der Dokumentation meiner Kameras, meine Sammlung hat sich zwischenzeitlich sehr vergrößert. Ich habe es erst mit Access und dann mit Excel versucht. Leider stellten die neuen Versionen keine Entwicklertools zur Maskenerstellung zur Verfügung. Microsoft lässt das nur noch nach Speicherung in der Cloud zu. Ich habe früher die Schüler:innen über eine selbst entwickelte Maske mit Excel erfasst mit entsprechende Makros. Genervt habe ich ein Programm gesucht, bei dem man Sammlungen, einschließlich Bilddateien anlegen kann. Und ich bin fündig geworden - GS Kamera-Verwaltung 5 × 1.
D.G.M.S. " ... deutschen Uhrwerkshersteller und einer Werksaufnahme, in der eine deutsche Gebrauchsmusterschutz Nr. (D.G.M.S.) steht..." habe ich in einem Uhrenforum gefunden für alte Pendeluhren.