die kleine Mikrobie brachte die Ihagee vermutlich 1916 auf den Markt. Es handelt sich von der Konstruktion her um eine verkleinerte Ihagee Viktor für das Format 4,5x6.
Das kleine Kameramodell wurde bis circa 1934 hergestellt. 1928 änderte die Ihagee die Schreibweise des Modellnamens in Microbie. Im Laufe der Jahre gab es offenbar nur geringfügige konstruktive Veränderungen an diesem Modell. Die augenscheinlichsten sind ab ca. 1923 die Verwendung eines schwenkbaren Brillantsuchers anstatt des außenliegenden Klapprahmensuchers (Newtonsucher) und ab ca. 1928 veränderte Handhaben. Das vorliegende Exemplar besaß ursprünglich einen Klapprahmensucher; es wurde aber nachträglich mit einem geschlossenen Brillantsucher auf dem Laufboden ausgestattet.
Die Kamera besitzt ein schwarz beledertes Holzgehäuse und einen Metalllaufboden mit einfachem Auszug. Fokussiert wird mittels Radialhebel. Als Verschlüsse wurden Pronto oder Compur angeboten. Die Objektivausstattung stammte im Allgemeinen von Meyer-Görlitz und reichte vom Aristoplanat 7.7 bis zum Veraplan 4.5. Da vorliegende Exemplar ist mit einem Aristostigmat 5.5 im Pronto-Verschluss ausgestattet.
Die Kamera weist keinerlei Herstellerbezeichnung auf. Eventuell befand sich ein Hinweis auf den Hersteller Ihagee auf dem Mattscheibenrückteil. Das Rückteil fehlt beim vorliegenden Exemplar leider.
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Glückwunsch – nach diesem Modell fahnde ich schon seit längerer Zeit vergeblich; die Kamera scheint vergleichsweise selten zu sein. – Vielleicht noch ein paar Ergänzungen: In den Katalogen, die ich eingesehen habe, findet sich zunächst die Schreibweise Microbie mit <c>, erst seit 1925 wird die Kamera als Mikrobie mit <k> bezeichnet. In diesem Jahr entfällt auch der Hinweis, die Kamera sei "besonders als Damen-Apparat usw. zu empfehlen". Seit 1927/28 wird das Gehäusematerial (zuvor Holz) nicht mehr genannt; vermutlich galten Kameras mit Holzgehäuse zu dieser Zeit schon als unmodern. Letztmalig wird das Modell im Katalog 1937 gelistet. Dass kleinformatige Plattenkameras in den 1930er Jahren schon ein Anachronismus waren, bedurfte es werbewirksamer Hinweise; seit 1932 hieß es daher: "Die ideale Kleinbild-Kamera für diejenigen Amateure, die Wert darauf legen, die Aufnahmen vorher auf der Mattscheibe einzustellen. Gegenüber Rollfilm-Kleinbild-Kameras bietet die 'Mikrobie' den Vorteil, daß jede Aufnahme einzeln entwickelt werden kann." Zur Objektivbestückung: Für kurze Zeit, nämlich in den Katalogen 1926/27–1929, wurde zusätzlich auch eine Einfachversion mit "scharfzeichnender Linse 1:11" angeboten.
vielen Dank für die Korrekturen und Ergänzungen! Da habe ich es tatsächlich genau verkehrt herum geschrieben. Also nochmal korrekt: zunächst hieß das Modell „Microbie“ mit „c“ und ab 1925 dann „Mikrobie“ mit „k“.
Mein Exemplar ist zwar nur in einem mäßigen Erhaltungszustand und das Rückteil fehlt, aber dafür war der Preis mit 20 € auch akzeptabel. Die Kamera wurde auch nicht als Ihagee Microbie beworben, sondern stand als 6x9 Plattenkamera in der Bucht zu Gebote.