hier mal wieder eine Plattenkamera aus dem Hause Ernemann.
Ein Vergleich mit den Kameraabbildungen bei Peter Göllner legt nahe, dass es sich um eine Heag II aus der Zeit von 1909 bis ca. 1911 handeln sollte. Die Kamera ist solide gebaut (Holzgehäuse und Leichtmetalllaufboden) und verfügt über einen einfachen Auszug.
Als Sucher dient ein schwenkbarer Brillantsucher. Das Objektivbrett ist vertikal verschiebbar und mit zwei Feststellknöpfen versehen. Die horizontale Verstellung erfolgt über einfaches Verschieben. Etwas eigenwillig scheint der Fokustrieb mittels einer zentral unter dem Objektivbrett angeordneten Triebschraube, die in eine Zahnung auf dem Laufboden greift.
Laufboden mit Zahnung für den Fokustrieb
Die Kamera kam ohne Objektiv und Verschluss bei mir an. Ich habe einen zeitlich einigermaßen passenden Bob I – Verschluss mit Meyer-Görlitz Anastigmat 7.2/13,5 cm ergänzt. Die Seriennummer der Kamera (157.xxx) deutet auf das Baujahr 1909 (vgl. https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...4&thread=64).
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ein schönes Exemplar, und der ergänzte Bob-Verschluss passt ja genau! Die Entfernungseinstellung ist wirklich kurios; so etwas habe ich bislang nicht gesehen; vielen Dank fürs Zeigen. Göllner spricht von "Fokussierung ohne Trieb"; ich meine aber, dass es sich tatsächlich um die Heag II handelt, die bei Göllner S. 191 abgebildet ist. Im Neuheiten-Katalog von 1909 wird diese Kamera ebenfalls beschrieben, dort heißt es dazu: "Feineinstellung auf jede Entfernung nach Mattscheibe oder Skala (Zahn und Trieb!)". Zur Auswahl standen ein Ernemann "Rapid-Detektiv-Objektiv" in nicht spezifiziertem "einfachen Verschluss" oder ein Detektiv-Aplanat 6,8 in Bob-Verschluss I.
danke für die Ergänzungen zur Ausstattung! Die "Fokussierung ohne Trieb" hatte ich bei Göllner auch gelesen und hatte deshalb auch Zweifel bei der Zuordnung. Die Erwähnung von "Zahn und Trieb" im Neuheiten-Katalog von 1909 liefert nun die Bestätigung als Heag II. Vielen Dank!