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[iIa] Goltz & Breutmann Mentor II 9x12
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24.08.24 20:50
axel 

Moderator

24.08.24 20:50
axel 

Moderator

[ iIa ] Goltz & Breutmann Mentor II 9x12

Hallo zusammen,

heute möchte ich eine Kamera vorstellen, die an anderen Stellen im Forum schon direkt oder indirekt Erwähnung fand – die Mentor II von Goltz & Breutmann.



Dass diese Kamera hier im Forum schon mehrfach genannt (und gezeigt) wurde, liegt sicherlich daran, dass sie nach Aussage zeitgenössischer Quellen „eine der beliebtesten Spreizenkameras“ des beginnenden 20. Jahrhunderts war und deshalb auch unter anderen (Händler-)Namen vertrieben wurde. Busch verkaufte sie als „Heda“, Krügener als „Spreizenkamera“ (Dass die Krügener Spreizenkamera eigentlich eine Mentor ist, hat Sascha auch schon an anderer Stelle erwähnt: https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...mp;thread=285#5) und Spitzer vertrieb sie als „Gasparone“ (Unter dieser Bezeichnung wurde auch das vorliegende Exemplar angeboten, obwohl es keinerlei Namenshinweise trägt.).



Hergestellt wurde die Mentor ab 1898 von Goltz & Breutmann zunächst in Berlin und ab 1906 in Dresden. Den Produktionsbeginn im Jahr 1898 belegt auch ein Gebrauchsmusterschutz, den Goltz & Breutmann in diesem Jahr für die Spreizenkonstruktion der Kamera erhielten (Nr. 105993: „Federnde Kameraspreizen mit Gewindezapfen zum Zwecke ihrer Verstellung in der Länge“). Die Nummer des Gebrauchsmusters findet sich eingeprägt im Spreizenhalter am Objektivbrett.



Im Jahr 1899 berichtete die Photographische Rundschau folgendes zur Mentor: „Herr Breutmann, in Firma Goltz & Breutmann, legt die von dieser Firma neu in den Handel gebrachte Klapp-Moment-Kamera mit verstellbarem Schlitz vor. Als wesentliche Neuheit an der Kamera ist zu verzeichnen die Versteifung derselben durch Metallstäbe aus einem Stück mit unterliegender Feder, ferner die oft sehr ins Gewicht fallende Möglichkeit, auch nach aufgezogenem Momentverschluss die Breite des Schlitzes im letzten Moment vor der Aufnahme verstellen zu können. Dem Schlitz kann eine Breite von 1 bis 9 cm gegeben werden. Der Preis der Kamera ohne Objektiv ist inkl. 3 Doppelkassetten 90 Mark. […]“.
Zu Beginn des Jahres 1902 folgte ein weiter Gebrauchsmusterschutz für einen verbesserten Schlitzverschluss an der Mentor (Nr. 170980 „Vorrichtung an verstellbaren Rouleau-Verschlüssen, mit doppelten, während der Verstellung gegeneinander verschiebbaren Zahnrädern zum Zwecke des Anzeigens der jeweiligen Schlitzbreite“). Die Nummer des Gebrauchsmusters findet sich eingeprägt am Verschluss.



Erläuterungen zu Unterschieden zwischen der ersten originalen „Mentor“ und der „Mentor II“ habe ich nirgends gefunden, sodass ich an dieser Stelle nur vermuten kann, dass das Modell „Mentor II“ mit der Einführung des verbesserten Schlitzverschlusses 1902 eingeführt wurde. Der erste Nachweis der „Mentor II“, der mir derzeit vorliegt, stammt aus der Photographischen Industrie vom August 1903.



Spätestens 1905 folgten dann noch die Mentor III mit einfacherer Ausstattung, die Mentor IV als Klappkamera mit doppeltem Auszug, die Mentor Universal als Klappkamera mit doppeltem Auszug und drehbarem Rückteil sowie die Mentor Reflex als Spiegelreflexkamera.
Die Mentor II verfügt allgemein über folgende Ausstattungsmerkmale: Holzgehäuse mit Saffianlederbezug, Lederbalken, Metallbeschläge vernickelt bzw. schwarz lackiert, klappbarer Newtonsucher mit Fadenkreuz und Visier, Trageriemen, Objektivbrett horizontal und vertikal verstellbar, 2mal Stativgewinde, Schlitzverschluss von außen verstellbar 2 bis 90 mm (für das Modell 9x12), Belichtungszeiten B und ½ bis 1/1300 Sekunde.
Das vorliegende Exemplar ist mit einem Rietzschel Linear Serie A No. 0; 1:4.8/120 mm (D.R.P. 118466) ausgestattet, was laut Katalog (https://www.kamerasamlingen.dk/Filer/Kat...edelse%20LQ.pdf) neben dem Goerz Celor Ib/12 zumindest zeitweise als Bestausstattung geführt wurde. Sowohl die Kamera (13792) als auch das Objektiv (21700) verfügen über Seriennummern. Inwieweit diese Nummern für die Datierung herangezogen werden können, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Mentor II wurde in verschiedenen Formaten wohl bis in die 1930er Jahre angeboten.



Beste Grüße

Axel

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