bei der Durchsicht des Forums im Zusammenhang mit der Vorstellung der Ica Ideal 246 ist mir aufgefallen, dass ein zentrales Modell der Ideal-Reihe im Format 9x12 noch fehlt; deshalb sei hier die Zeiss Ikon Ideal 250/7 gezeigt.
Das Modell findet sich seit 1922 in den Ica-Listen, und zwar zunächst als Ica Ideal 225. Nach der Fusion 1926 wurde sie ins Zeiss Ikon-Programm übernommen und lief dort zunächst als Zeiss Ikon Ideal 225; nach der Reform der Bestellnummern Anfang 1929 wurde das Modell in Ideal 250/7 umbenannt. Hier ein spätes Exemplar, dessen Gehäuse lt. Seriennummer aus dem Jahr 1930 stammen dürfte.
Es handelt sich wie alle Ideal-Modelle um eine Laufboden-Plattenkamera der gehobenen Klasse. Die Kamera besitzt ein Metallgehäuse, doppelten Auszug mit Balgenspannern und Fokussierung über doppelten Zahntrieb. Als Sucher stehen Brillantsucher mit Libelle und Ikonometer zur Verfügung. Als gehobenes Modell verfügt sie über einen neigbaren und in jeder Stellung arretierbaren Laufboden, Anlegekassetten und Wechselbajonett.
Bei dieser späten Version hat man übrigens das System des Verschlussbajonetts etwas geändert; die Arretierung erfolgt über einen federnden Hebel links unten, und die an der Rückseite des Verschlusses befindlichen Haken haben eine andere Form als die früherer Modelle. Insofern sind nicht alle Verschlüsse miteinander kompatibel.
Auffällig ist noch ein Detail: Die Kamera verfügt über die von ZI propagierte Zweipunkteinstellung! Bei Einstellung auf die roten Punkte der Entfernungsskala (12 m) und Blendenskala (f 13) gewinnt man einen für Schnappschüsse geeigneten Schärfenbereich (die genauen Werte muss ich heraussuchen). Die Plattenkamera wird damit zur Schnappschusskamera...
Die Kamera war bis Oktober 1937 in den Listen. In der hier gezeigten Ausstattung mit Tessar 4,5/13,5 in S-Compur kostete sie zuletzt 189 RM. Beim gezeigten Exemplar dürfte es sich aber um einen Nachzügler handeln: Während Gehäuse und Verschluss ins Jahr 1930 zu datieren sind, besitzt das Tessar eine hohe Seriennummer, die ins Jahr 1941 verweist. Zu diesem Befund passt auch eine in den Originalkarton gestempelte Datumsangabe vom April 1942 – Datum der Auslieferung (an wen?) oder des Erwerbs? Wer auch immer die Kamera gekauft hat – viel benutzt wurde sie nicht, der Apparat hat kaum Gebrauchsspuren; nur die abschraubbare Krone des Entriegelungshebels für die Kassetten fehlt.
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Von der letzten Ideal 250/7-Serie wurden vermutlich 3.000 Exemplare im Bereich von etwa R 30000 bis R 32800 oder R 33000 hergestellt. Die Objektive dieser Serie stammen aus den Jahren 1929/30 bis 1941. Laut Thiele stammt das Objektiv dieses Exemplars aus dem Jahr 1940. Das Herstellungsjahr des Verschlusses ist schwer zu bestimmen, er dürfte aber sicher neuer als 1930 sein. Sein umlaufendes schwarzes Gehäuse weist Wellen auf. Dieser wurde erst später verwendet. Ich schätze die Gesamtzahl der produzierten Zeiss Ikon Ideal 225 und 250/7 auf 15.000 bis 30.000 Stück.
Es wäre interessant zu wissen, an wen 1941/42 noch Plattenkameras geliefert wurden; ich vermute, dass optische Geräte seinerzeit hauptsächlich für militärische Zwecke produziert wurden...
Ich habe nur zwei Exemplare der Ideal mit Objektiven nach 1940 in meiner Datenbank, einschließlich Ihrer. Es kann davon ausgegangen werden, dass nicht viele davon hergestellt wurden, wahrscheinlich wurden lediglich Linsen in zuvor hergestellte Gehäuse eingebaut. Alle anderen Plattenkameras in meiner Datenbank haben Objektive bis einschließlich 1939.
ja, das ist ist gleiche Kamera (ZI Ideal 250/7). Sascha hat sie aber nur als Beispiel einer Kamera mit Wechselbajonett gezeigt und nicht mehr dazu geschrieben; ich habe eine Vorstellung beabsichtigt. Man kann im Inhaltsverzeichnis ja beide Beiträge verlinken.