hier die Vorstellung einer etwas eigenwilligen Kamera – zumindest was die Materialwahl betrifft.
Die Tropen-Drei-Preis Kamera von Emil Busch besitzt ein Gehäuse und einen Laufboden aus Neusilber. Alle sonstigen Beschlagteile der Kamera bestehen aus vernickeltem Messing.
Das Mattscheibenrückteil ist aus Leichtmetall und Teakholz hergestellt. Balgen und Lichtschacht bestehen aus Echtleder.
Die Kamera besitzt einen dreifachen Auszug (deshalb auch „Drei-Preis“ im Gegensatz zur Busch „Preis“ Kamera, die nur einen doppelten Auszug besitzt). Das Objektivbrett ist horizontal und vertikal verstellbar. Fokussieren erfolgt mittels Zahntrieb, wobei nur der untere Schlitten mit einfachem Trieb bewegt wird. Der obere Schlitten wird einfach händisch verschoben und besitzt zwei Einrastpositionen (eine für die Benutzung des kompletten Objektivs und eine für die Benutzung der Hinterlinse). Die Kamera hat auch zwei Entfernungsskalen – eine für das komplette Objektiv und eine für die Hinterlinse.
Weiterhin verfügt die Tropen-Drei-Preis über ein auswechselbares Objektivbrett. Das vorliegende Exemplar ist mit einem Busch Omnar Serie II 5.5/13 in einem Compound-Verschluss ausgestattet. Leider ist die Kamera nicht ganz komplett: es fehlt der Brillantsucher und auch der Verschluss ist nicht vollständig und deshalb nur eingeschränkt funktionsfähig.
Hergestellt wurde die Tropen-Drei-Preis um 1913. Objektiv und Verschluss geben hier keinen näheren Hinweis auf das Baujahr.
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eine bemerkenswerte und "cool" aussehende Kamera. Eine fast komplette Metallausführung. Ich denke mir gerade, wie die Kamera in den Sonnenstunden in den Tropen Hitze einsammelt, ob man die dann noch anfassen will?
Auch können die verschiedenen Metalle u.u. an Übergangsstellen zu Kontaktkorrosion führen. Ist so etwas an der Kamera zu sehen oder berühren sich die unterschiedlichen Metalle nicht?
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
ich habe tatsächlich kaum Korrosion feststellen können, auch im Inneren nicht. Lediglich an den Bedienelementen vom Verschluss ist etwas Korrosion zu finden. Die gute Erhaltung kann natürlich auch von einer pfleglichen Behandlung/Aufbewahrung rühren. Der Zustand des Lichtschachtes deutet darauf hin, dass die Kamera durchaus eifrig in Gebrauch gewesen sein muss.
Anbei noch drei Detailaufnahmen und eine zeitgenössische Beschreibung.
Ich überlege gerade, ob es eigentlich weitere solche "Vollmetall"-Plattenkameras ohne Lederüberzug gegeben hat? In unserem Onlinemuseum wohl jedenfalls nicht.
auf Anhieb fällt mir da nur die Ensign Carbine in der Tropenausführung ein. Die wurde auch als unverwüstlich beworben und sie sieht auch sehr hübsch aus...
Neusilber ist eine Legierung aus 47–64 % Kupfer, 10–25 % Nickel, 15–42 % Zink, die sich aufgrund des Nickelgehaltes durch Ihre Korrosionsbeständigkeit auszeichnet, weshalb die Kamera auch fast wie neu aussieht. Die Korrosionsbeständigkeit dieser Legierung war eine wesentliche Forderung des Entwicklungsauftrages. Kontaktkorrosion gäbe es wenn, nur an den unedleren Metallen. Ansonsten steht zu der wirklich bemerkenswerten Legierung, die in zahllosen älteren Altagsgegenstände steckte (Essbestecke, Zirkel, Schmuck, Messinstrumente ….) einiges bei Wikipedia.