[ iIa ] TELE-XENAR 1:5,5 / 30cm für Reflex Korelle?
Guten Morgen, ich hab kürzlich ein älteres aber gut erhaltenes TELE-XENAR 1:5,5 / 30 cm erworben, von dem es hieß, dass es mit einem Anschlussgewinde von 55 mm an eine Reflex Koralle gehören würde. Es gibt einen Artikel in dem Photographica Cabinett, 45/2008 in dem vom Hörensagen von einer Reflex Korell mit 55 mm Anschlussgewinde berichtet wurde, die aber noch keiner gesehen hat. Der Verkäufer des Tele-Xenars besaß angeblich eine 55 mm Reflex Korell, die er mit dem Objektiv bekommen hat, wovon nur die Kamera wieder verkauft wurde. Konnte sich aber nicht konkret daran erinnern, das Objektiv mal montiert zu haben. Nach meiner Einschätzung eine wenig glaubwürdige Erinnerungslücke – allemal gut für eine Legendenbildung. Bei einem Verkäufer geh ich zuerst mal sowieso davon aus, dass die jede noch so dubiose Angabe machen, wenn sie ihnen ihrer Meinung nach irgendwie nach nutzen könnte.
Das Objektiv hat übrigens real ein Gewinde von 55,6 (55,56) mm x 0,70 mm Steigung, metrisch, 60° (nur mit der Gewindelehre kontrolliert). Die Reflex Korelle III in Chrom soll übrigens einen Bajonetanschluss und die Master Korelle ein 60 mm (Photographica Cabinett, 45/2008: 60,4mm) (Meine Messung an zwei Objektiven 59,94 und 59,86 mm) Gewinde haben. Die Gewindeangaben zur Reflex Korelle sind übrigens meist nicht sonderlich exakt. Die übliche Angabe von 40, 5 mm für die Reflex Korelle I und II hab ich an 3 Objektiven mal nachgemessen und ich hab Außenmaße von 40,92 bis 41,01 mm gemessen, aber ähnliches haben auch schon Andere herausgefunden. Die Gewinde haben für meinen Geschmack alle etwas viel Spiel, aber egal.
Jetzt zu meiner Frage, hat jemand mal konkret eine Korell Reflex mit dem 55,6 mm-Gewinde gesehen oder vielleicht sogar besessen bzw. besitzt sie noch immer. Mich interessiert das, da ich eigentlich versuchen wollte das Objektiv an eine Exakta 6x6 vertikal anzuschließen mit der ich noch etwas Fotografieren möchte. Das würde ich aber sein lassen und mich nach einer Alternative umsehen (z. B. einem Meyer Primotar oder Telemegor – passt in Alu sowieso besser zu der Kamera und eine kürzere Brennweite von 180 bis 250 mm wäre mir auch lieber), wenn es die Reflex Korelle 55 mm als werksmäßige Kamera tatsächlich gab bzw. noch gibt.
Alternativ weiß vielleicht jemand welche andere Kamera ein 55,6 mm Anschlussgewinde hat? Vielleicht aus dem Ostblock denn bei eBay gibt es eine Reflex Korelle II aus der Ukraine mit einem Anschlussgewinde in etwa der Größe jedoch mit einem Gewindering aus Messing. Da die Kamera auch sonst verbastelt ist, gehe ich mal von einer Bastelei aus.
Grüße Holger
P.S. wie kann ich das Bild direkt an den Text anhängen (wäre schöner)
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Hallo Benni, besten Dank für deine Idee, aber ich denke nicht, dass da irgendein alter Falter in Frage kommt. Zu einen hat die kleinste Ihagee Patent-Klapp-Reflex (6,5 x 9 cm) von der Frontplatte bis zu Mattscheibe einen Abstand von ca. 11 cm (Brennweite des Objektiv 12 cm), was man in etwa mit dem Auflagermaß (die 11 cm) gleichsetzen könnte und zum anderen wäre die Mechanik mit dem Objektiv aufgrund des Gewichtes definitiv völlig überlastet. Auch ist die Grundplatte der Ihagee zu klein. Ansonsten würde ich die Bauform des Objektivs ungefähr von 1935 bis 1945 einordnen und die Ihagee Patent Klapp-Reflex wurde wohl so von 1926 bis 1937 gebaut. Das liegt zwar eng aneinander doch weit genug entfernt um unwahrscheinlich zu sein
Ich hab gestern Abend noch mal schnell eine kleine Vorrichtung gebastelt, die es erlaubt, das fragliche Objektiv vor einer Praktisix mit einem bekannten Auflagermaß von 74,10 mm und einem Schnittkeil in der Mattscheibe genau in der Kameraachse zu verschieben. Bei Unendlichstellung des Objektivs und der Anvisierung eines dünnen Antennenstabes, in ca. 350 m Entfernung, kam das Objektivauflager in Scharfstellung, genau 1,49 mm vor dem Auflager der Praktisix zum Stehen. Das Objektiv ist also für eine Kamera mit einem Auflagermaß von 74,1 +1,5 =75,6 mm ausgelegt. Das Auflagermaß passt zwar perfekt zur Meister Korell mit 75,60 mm, die hat aber ein Objektivanschlussgewinde von 60,4 mm und wurde erst ab 1950 gebaut, da sahen die Teleobjektive schon ganz anders aus – Alu-Designe. Immerhin bewegt sich das ermittelte Auflagermaß ziemlich genau im üblichen Bereich der 6x6 Kameras mit Auflagermaßen von 82,1 (Hasselblad) bis 74,00 (Rollei slx). Von daher denke ich das Objektiv gehört mindesten zu irgendeiner frühen Mittelformat Spiegel Reflex.
Vielleicht hat es tatsächlich irgendeine Reflex Korell mit 55,5 mm Anschlussgewinde gegeben. Zumindest habe ich jetzt zwei Bilder von Reflex Korells im typischen Reflex Korelle II-Lock im Netz gefunden, die ein riesen Anschlussgewinde haben. Nach den Proportionen hat das aber ca. 60 mm im Durchmesser. Allerdings ist eine Kamera davon derart verbastelt, dass der Anschlussring in Messing - auch aufgrund der fehlenden Verchromung - aller Wahrscheinlichkeit nach nicht original sein dürfte.
Mein Vorhaben das Objektiv an eine Ihaggee 6x6 vertikal anzuschließen ist auf jeden Fall erstmal gescheitert, da hinter dem Adapterring des Objektivs nicht genug Platz ist, um da einen Bajonettanschluss platzieren zu können – es fehlen einfach mal 1 bis 2 mm und an dem eigentlichem Objektivkorpus will ich nichts abdrehen.
Also, wenn jemand etwas Genaueres weiß, würde mich das freuen.
so, jetzt hab ich tatsächlich eine Reflex Korelle mit dem Anschlussgewinde von 55,5 mm gefunden. Die Kamera war schon reichlich mitgenommen, weshalb ich nur die Frontplatte auf eine besser erhaltene, gleichen Typs gewechselt habe. Die Kamera geht jetzt aber erstmal zur Erneuerung der Vorhänge an eine Werkstatt (das mach ich nie selbst, das kann die Werkstatt besser). Interessant ist, dass es einen Adapter für die Objektive mit 41 mm Gewinde gibt. Durch einen extra Gewindering kann z. B. das Normalobjektiv an beliebiger Position im Adapter fixiert werden, damit diese Objektive in Endstellung mit der abgeschrägten Rückseite nach oben eingeschraubt werden kann und der Spiegel nicht anschlägt. Anbei ein paar Bilder
Die Reflex Korell sind ja nicht unbedingt bekannt dafür dass sie funktionieren – ganz im Gegenteil. Von mittlerweile 6 gekauften (vier unterschiedliche Typen) funktionierte keine, trotz anderslautender Beschreibungen. Es waren der Vorhang versprödet oder festsitzend, Spannseil für den Verschlussaufzug gerissen, Mitnehmer am Verschluss abgebrochen, Federn erlahmt und dann allgemein verharzt, verschmutzt und korrodiert. Auch in den Besprechungen der Kamera in den Fachzeitschriften kommen sie bezüglich der Technik nicht gut weg. Es wurde rundum von Konstruktionsfehler gesprochen. Aber was heute ein Konstruktionsfehler ist, war damals vielleicht noch normal. So werden immer wieder die fehlenden Einstellmöglichkeiten bezüglich der Vorhanggeschwindigkeiten bemängelt. Tatsächlich wurden die aber ursprünglich durch das Verbiegen der Feder und sonstiger Kleinteile justiert. Da es auch heute noch relativ viele Reflex Korelles auf dem Markt gibt, müssen diese Kameras aber dennoch mal nicht ganz ohne Grund sehr beliebt gewesen sein. Wenn jemand etwas zu Verkaufszahlen weiß würde mich das interessieren.
Eigentlich ist sie von Größe und Gewicht etc. die ideale Mittelformatkamera unter den SLRs, vorausgesetzt da funktioniert auch mal was. Mit den 2,8 Objektiven als Tessar oder Xenar ist sogar die Mattscheibe relativ hell. Und sie lässt sich aufgrund Ihrer Form relativ gut halten. Mich interessiert jetzt wie es sich mit einer Reflex Korell fotografieren und welche Qualität sich noch erzielen lässt, wenn man die nicht vollständig optimale Filmplanlage und „kleinere“ Abweichungen bei den Belichtungszeiten akzeptiert. Vielleicht hat jemand ja Erfahrungen mit der Kamera gemacht und könnte schon mal kurz was dazu berichten.
ich habe mehrere Reflex-Korellen und auch eine Meister-Korelle. Wenn die gut gewartet sind laufen die absolut einwandfrei, ich habe mir meine selbst restauriert und keine Probleme festgestellt. Den letzten Film mit einer Reflex-Korelle (III) habe ich vor einem Jahre geschossen und ich kann nichts Negatives berichten, ich mag die Kameras sogar sehr! Meine Meister-Korelle hatte ich vor einigen Jahren mit auf Fuerteventura und sie hat keine Mucken gemacht.
besten Dank für die Information – schönes Foto. Da kommt ja Hoffnung auf. Denn irgendwie hat mich diese Kamera schon immer fasziniert.
Ich versuche seit über ca. 2 Jahren zu einer brauchbaren Reflex Korell zu kommen und habe zuerst eine Kamera nach der anderen gekauft, um mal eine funktionierende zu erwischen – einfach nur hoffnungslos. Voll funktionstüchtig sollten die alle sein aber denkst, entweder das war eine dreiste Lüge (meist gewerblich) oder die Verkäufer waren einfach nicht in der Lage die Funktion zu beurteilen. Dann hab ich mir eine von Herrn Bernd mit neuen Vorhängen und der Bitte um vollständige Reparatur "reparieren" lassen. Mit dem Erfolg, dass die kürzeste Zeit 1/87 s war. Lapidarer Kommentar von dem Mann: „seine neuen Vorhänge seien halt auch schon alt und steif - er wisse nicht wo er neues Material her bekommen soll". Seitdem hab ich die Nase voll und lasse Vorhänge bei Olbrich machen (dauert länger und ist teurer, aber angemessen) Ansonsten repariere ich mein Kameras immer häufiger auch selber. Die Kamera von Bernd werde ich demnächst mal selber in die Mangel nehmen, um zu sehen, ob da noch was zu retten ist. Denn eigentlich waren die neuen Vorhänge nicht wirklich steif.
Die vorgestellte Reflex Korell geht jetzt erstmal zu Olbrich - für neue Vorhänge. Ich bin gespannt ob ich dann damit fotografieren kann.