[ 2 x iIa ] Goerz Manufok-Tenax 6,5x9. Modellvarianten
Hallo zusammen,
während manche Kameras bei der Bestimmung Rätsel aufgeben, zeigen andere in sehr prominenter Form Hersteller- und Markenbezeichnungen. Dazu gehört die hier vorzustellende Manufok-Tenax des Berliner Herstellers C. P. Goerz.
Es handelt sich um eine solide, gut verarbeitete Laufbodenkamera für Platten 6,5x9. Die Ausstattung entspricht der gehobener Modelle: Doppelter Auszug, Zahntriebverstellung, vertikal verstellbares Objektivbrett und verschiebbare Standarte, zusätzliche Unendlich-Markierung für Teleaufnahmen mit der Hinterlinse. Verbaut ist ein Goerz Dogmar 4,5/11 im Rad-Compur. Als Sucher fungiert der übliche Brillantsucher; ein Ikonometer ist nicht vorhanden. Die Kamera dürfte aus dem Zeitraum 1924–26 stammen und ist in dieser Zeit in Katalogen nachgewiesen (z. B Hausamann). Der damalige Verkaufspreis betrug 200 RM.
Wie bei vielen Goerz-Kameras sind Hersteller-und Modellname an prominenter Stelle sichtbar, hier durch großformatige Einprägung ins Leder auf der linken bzw. rechten Gehäuseseite.
Tenax ist die Bezeichnung für unterschiedliche Goerz-Modelle; das lat. Wort tenax ('festhaltend, bewahrend') sollte vielleicht lateinkundigen Fotografen suggerieren, dass die Apparate zum Festhalten von Erinnerungen geeignet seien. In den Katalogen heißt das Modell Manufok-Tenax – das verweist darauf, dass die Standarte manuell herausgezogen werden musste (im Gegensatz zu den Autofok-Modellen, bei denen der Schlitten durch Federkraft automatisch ausfuhr).
Die Kamera zeigt interessante Details, z. B. die Handhaben. Die Griffe sind fest; zum Lösen der Arretierung wird der darunter befindliche Schieber bewegt. Die Rückseite ist mit dem gängigen Normalfalz versehen; da kein Original-Rückteil vorhanden war, ist eine Einzelkassette eingeschoben.
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es geht tatsächlich noch "prominenter": Bei meiner Goerz Manufok Tenax 9x12 cm ist der Herstellername sogar groß auf dem Laufboden angebracht, und der Name "Tenax" ziert unübersehbar den Brillantsucher. Gekonnte Markenpolitik eben...
Vielen Dank, Heiko, sehr eindrucksvoll! Den Laufboden mit Goerz-Schriftzug habe ich schon gesehen, auch Brillantsucher mit seitlicher Tenax-Beschriftung – aber das gezeigte Exemplar schießt wirklich den Vogel ab! Sehe ich es richtig, dass der Tenax-Schriftzug auf der Oberseite des Brillantsuchers prangt? Das ist ja schon sehr 'speziell' ...
Clack1967:Gekonnte Markenpolitik eben...
Genützt hat es allerdings wenig – nach der Fusion 1926 steuerte das Goerz-Werk zum Zeiss Ikon-Programm hauptsächlich die Tengor-Boxen bei; Laufboden-Plattenkameras wurden in erster Linie aus dem Ica-Programm übernommen. – Überhaupt scheinen die Tenax-Plattenkameras vergleichsweise selten zu sein, oder täuscht der Eindruck?
ja, der Brillantsucher hat eine Abdeckung, die man wegklappen kann (vgl. Kodak-Sucher), und "Tenax" steht oben drauf. Ich habe die Kamera aus Frankreich (vielleicht ein besonderes Exportmodell?). Jetzt ist sie jedenfalls wieder zu ihren "Ursprüngen" zurückgekehrt: Ich wohne nur 2 km Luftlinie vom alten Goerz-Werk in Berlin-Lichterfelde und der Goerzallee entfernt. Die Kamera möchte ich demnächst mal mit einem Rollex-Adapter ausprobieren.
Clack1967:ja, der Brillantsucher hat eine Abdeckung, die man wegklappen kann
Jetzt sehe ich' s – schönes Detail! Ja, die Goerz-Kameras lohnen wohl einen genaueren Blick. Ich habe außer der Manufok bislang nur eine Rollfilm- und die Stereotenax. So eine Autofok würde mich auch noch reizen.