zu diesem Modell gibt es zwar schon ein Datenblatt im Forum, aber noch keine Vorstellung – das scheint mir für diese bemerkenswerte Kamera aber doch geboten zu sein.
Die Miroflex ist eine Plattenkamera, die sich einer klaren Klassifikation entzieht – es ist nämliche eine Mischung aus Spreizenkamera mit Schlitzverschluss, wie sie in den 1920ern bei Fotojournalisten populär waren, und einäugiger Spiegelreflexkamera. Die Miroflex im Format 9x12 hatte Zeiss Ikon aus dem Programm von Contessa Nettel übernommen; die kleine Variante in 6,5x9 ist eine Neukonstruktion; sie kam im April 1929 auf den Markt.
Zusammengelegt sieht sie so aus:
Faltet man die Kamera auseinander – dazu wird am vorn befindlichen Griff gezogen –, erhält man eine Pressekamera. Im Innern klappt der Spiegelkasten hoch, den man aber zunächst nicht wahrnimmt. Die Kamera kann nun wie eine Nettel o.ä. als Sport-/Pressekamera genutzt werden, wobei der Ikonometer als Sucher fungiert. Auch die Einstellung über das Mattscheibenbild ist möglich. Mattscheibenrückteil und Kassetten werden mittels Normalfalz angeschlossen, was ich etwas überraschend finde, da die besseren Modelle bei ZI sonst mit Anlegekassetten ausgestattet sind.
Die Kamera verfügt über einen vertikal ablaufenden Schlitzverschluss mit Zeiten zwischen 1/3 bis 1/2000 s, die am seitlichen Wählrad eingestellt werden.
Der Auslöser befindet sich vorn rechts. Die Fokussierung erfolgt über einen Schneckengang. Das Objektivbrett ist vertikal verstellbar. Im vorliegenden Exemplar ist ein Tessar 4,5/12 verbaut. Das Objektiv ist wechselbar, dazu wird es einfach herausgeschraubt.
Auf der Oberseite der Kamera befindet sich ein Knopf, der den Lichtschachtsucher in Position bringt. Mit dem kleinen Drehknopf an der rechten Seite wird der Spiegel in den Strahlengang geschwenkt: Wir haben es nun mit einer echten Spiegelreflexkamera zu tun.
Insgesamt eine raffinierte und durchdachte Kamera, die allerdings mit 452 RM ihren Preis hatte. Sie wurde bis August 1934 angeboten.
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