die meisten Laufbodenkameras sind im Hochformat konstruiert, weil sich so die Auszüge leichter realisieren lassen. Querformatkameras (z. B. Voigtländer Alpin) haben i.d.R. eine aufwendigere Mechanik mit dreifachem Auszug und gehören der höheren Preisklasse an. Die vorzustellende Kamera bildet eine Ausnahme: Im Zeitraum 1914–1926 bot Voigtländer das Mittelklasse-Modell Avus (Aktiengesellschaft Voigtländer und Sohn) auch in der Querformat-Ausführung an.
Die Kamera verfügt über einen auf 21 cm begrenzten Auszug und wird mittels Zahntrieb fokussiert. Die Standarte ist vertikal über Spindeltrieb zu verstellen und kann horizontal verschoben werden. Es gab verschiedene Objektiv-Verschluss-Kombinationen; das gezeigte Exemplar ist mit einem Avus-Anastigmaten 6,8/13,5 in Compur ausgestattet. Als Sucher fungiert ein umlegbarer Brillantsucher. Wie auch die anderen frühen Voigtländer-Kameras hat dieses Modell den Millionfalz (später wurde auf Normalfalz umgestellt). Das Rändelrad für die Standartenverstellung befindet sich auf der linken Seite, was ebenso wie der Compur auf ein späteres Baujahr hindeutet. Dieses Exemplar dürfte gemäß Seriennummern nach 1924 gebaut worden sein. Im Prochnow-Register ist es die Nr. PR 3682/4.
Die Konstruktion des Schlittens, der Standarte und der Bedienungselemente entspricht der des ersten Hochformat-Modells, das nicht sehr häufig zu sehen ist. 1927 erschien die neue Avus 9x12, die ausschließlich im Hochformat angeboten wurde. Das Avus-Programm wurde damit bereinigt; die Avus im Postkartenformat 10x15 wurde ebenfalls eingestellt, dieses Format wurde dann von der Bergheil bedient. Warum das Querformat-Modell eingestellt wurde bzw. warum es weniger erfolgreich war, ist mir nicht klar – wenn man bedenkt, dass Landschaften, Personengruppen usw. bevorzugte Sujets von Amateuren waren, sollte man eigentlich annehmen, dass preiswerte Kameras im Querformat einen gewissen Absatz gefunden hätten; man hätte sich die einfache Vag im Querformat vorstellen können. Die gab es aber auch nicht...
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wenn ich mich in die Lage eines damaligen Fotografen versetze, würde ich auch eine Querformat-Plattenlaufboden-Kamera bevorzugt haben. Meine meisten Motive sind im Querformat, da passt einfach dieser Querformatkamera-Typ besser.
Schön, dass wieder mal eine Querformat-Kamera gezeigt wird.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.