mir sind von Helmut Werner aus Österreich einige Fotos einer Voigtländer Alpin Plattenkamera zugeschickt worden, um sie im Forum zu zeigen. Vielen Dank dafür.
Eine gewisse Unklarheit ist bei den Fotos: Auf der Standarte steht "Voigtländer Alpin", auf der Heckabdeckklappe steht "Reicka" für den Reicka-Adapter.
Als Objektiv deute ich ich die Fotos als "Voigtländer Collinear" wahrscheinlich 1:6,3 oder 1:5,5 Brennweite 135 mm ?
Die Kamera ist in Normal-Haltung eine Querformat-Kamera.
Daten:
Hersteller, Modell: Voigtländer Alpin (Version 2)
Baujahr: um 1912
Format: 9x12
Objektiv: Voigtländer Collinear 6,3 / 135 mm ?
Sucher: Mattscheibe und Sportausklappsucher
Verschluß: Compound
Auszug: dreifach
Sonstiges: zwei Stativgewinde, Jugendstil-Verzierungen.
Danke für Hinweise an Jan_S
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
die Reicka kam ursprünglich von Wünsche der seine Fabrik in Dresden Reick hatte, daher auch der Name. Wünsche war dann später eine der Gründungsfirmen der ICA.
ganz neu im Forum, hoffe ich doch, etwas beitragen zu können.
Bei der gezeigten Alpin handelt es sich m.E. um ein Exemplar des zweiten Modells (gebaut ab 1912), erkennbar an der neueren U-Standarte mit Zahntriebverstellung. Bei Prochnow ist es die Nr. PR 3638/2, wenn das Kollinear 6,8/13,2 in Compound verbaut ist. Das Modell wurde bis 1927 gebaut, seit den 20er Jahren mit Compur-Verschluss und anderen Objektiven. Die Kamera hat einen dreifachen Auszug. Auf der Oberseite wurde wohl eine Wasserwaage montiert.
Zum Rückteil: Hier handelt es sich nicht einfach um ein fremdes Mattscheibenrückteil, sondern um den sog. Reicka-Adapter – das ist ein Zubehörteil, das Mattscheibenrückteil und Packfilmkassette vereinigt. Dieser von Wünsche entwickelte Adapter wurde für verschiedene Anschlussfalze angeboten. Bei Pritschow (Die photographische Kamera und ihr Zubehör, 1931) wird der Adapter auf S. 285f. ausführlich beschrieben. Geworben wurde vor allem mit dem Gewichtsvorteil, der sich durch die Verwendung der Papierkassetten ergab.