[ iIa ] Wieder eine Unbekannte, mit Koilos Verschluss
Hallo,
und wieder einmal eine Kamera ohne Herstellerangaben. Sie kam leider ohne Mattscheibe und mit kaputtem Brillantsucher, recht angegammelt und hängendem Auslöser zu mir, also musste ich erstmal bissi Arbeit reinstecken. Die Schraube am Brillantsucher ist nicht original, der war leider total aus dem Leim und musste mit dem instand gesetzt werden was ich da hatte. Die Mattscheibe ist jetzt eine aus Plexiglas, und am Auslöser hing, wie ich feststellt vor allem dieser Kabelauslöser, der allerdings fest eingebaut ist, der leiss sich aber recht einfach ölen. Dann noch bissel Lederpflege und jetzt sieht sie, finde ich, doch wieder ganz nett aus.
Das Objektiv ist ein Doppel Anastigmat ( mit dem Zusatz Irplast oder Itplast schwer zu lesen ) Eigentlich steht da Doppel- Anastig. Irplast, von Dr. Staeble Werk München, 1:5,5/f=135mm. Ich habe gelesen das spätere Koilos verschlüsse in japanischen Kameras eingebaut wurden, aber das kann ich mir bei der nicht vorstellen. Ach ja noch erwähnenswert, sie hat doppelten Auszug.
Admin: Kamera als "unbekannt 22" ins Online-Museum-Verzeichnis aufgenommen.
Michael-J.:Hallo, wirklich keiner ne Idee? Naja, denn bleibt sie eben als unbekannte Schönheit in der Sammlung :-)
Idee schon, Assoziationen auch - riecht stark nach dem Raum Dresden ( https://www.dresdner-kameras.de/firmenge...men/firmen.html ). Standartenblech wie Certo, anderes wie Welta .... aber insgesamt ? Habe noch nichts dergleichen gesehen ...
Beim Brillantsucher ist mir nicht klar, ob er original ist oder später ergänzt wurde (sollte man am Original erkennen können). Der Brillantsucher selbst sollte - wenn er bis auf die ganz gut ergänzte Befestigung original war - ursprünglich so ausgesehen haben wie auf einer 9x12-Certoruf. Handhaben ( siehe Nomenklatur - im Forum zu suchen :-) ) sehen auch so aus, Balgenspanner ebenso. Nicht ausschließen kann ich, daß es eine ganz frühe Certo vor Entwicklung der Knickspreizen und des typischen Lichtschachtdesigns war (weiß nicht, wann das alles dazukam).
Das Objektiv dürfte ein Isoplast sein - jedenfalls ist das das einzige der vielen -plasts von Staeble, das da nahekommt. Im Vademecum steht dazu "was used on Contessa Cameras No.23, 32, 533, 722 about 1910". Das muß nicht heißen, daß es eine Contessa ist - sie sieht bei weitem nicht so aus. Interessant ist da vor allem das Jahr 1910 - grob um diese Zeit könnte man diese Kamera einordnen. Wenn's wirklich keine andere Erklärung für diese Kamera geben sollte: es könnte sich auch um eine "Notkombination" aus der Zeit des WK I handeln.
Hallo, ich hatte die gleiche Assoziation: Certo! Es gibt mehrere Generationen an Certo Laufboden-PLattenkameras. Die ganz frühen (ab 1901) = Damenkamera und ähnliche aber ohne Damen-Tasche / dann die mit schwarzer fester Handhabe / dann die mit hohen beweglichen Handhaben (wie bei ihrer) aber da sind u.a. die Speizenfedern meist anders / die Knickspeizen-Certo-Generation. Ich habe schon einige Abbildungen ihrer Kamera in meinem Bilder-Archiv. Mir fehlt aber noch die Übergangskamera um zu beweisen, dass sie von Certo ist. Aber wie gesagt: Sehr wahrscheinlich eine Certo. Gruss Freier-Sascha
Hallo, danke für die Tipps, Certo ist ja schonmal interessant.
Zitieren:Der Brillantsucher selbst sollte - wenn er bis auf die ganz gut ergänzte Befestigung original war - ursprünglich so ausgesehen haben wie auf einer 9x12-Certoruf.
Da ich nicht weiß wie der Sucher bei der Kamera ausschaut, kann ich nicht viel dazu sagen, da bei Bildern im Netz auch selten der Brillantsucher im Focus steht. Das was aus der Libelle ist leider schon recht wenig, war aber mal rot. Auffällig ist das der Sucher ein Fadenkreuz im Glas hat. Hat keine meiner anderen, wobei das ja grade mal en knappes Dutzend sind :-). Meine letzte Neuerwerbung, was Laufbodenkameras angeht, samt Story kommt demnächst. Allerdings ist da Modell und Hersteller schon klar :-)