Hallo im Forum! Eine Ergänzung zu den Siemens Kino-Kameras, hier ein Prototyp der nie zur Fertigung kam, eine Kreuzung zwischen der Kino-Kamera CII und F. Ich habe sie ´E´ genannt weil es da eine Lücke gibt, es genauso gut ´FIII´ oder ´G´ sein könnte. Die Kamera besteht aus Aluminiumguss mit polierten Kanten und schwarzen Ledereinlagen. In das Gehäuse ist ein Multifokalsucher für Brennweiten von 16 bis 75mm mit Parallaxenausgleich und Entfernungsmesser (0,5m-∞) integriert. Das Sucherokular hat umschaltbare Korrekturlinsen. Das Federwerk mit den Bildfrequenzen 8, 16, 24, 64B/Sek zieht 6m Film durch, für Selbstaufnahmen gibt es eine Abschalteinrichtung für voreingestellte Szenenlängen bis 3m. Auf der Rückseite der Kamera befinden sich Drahtauslöseranschlüsse für Dauerlauf, Einzelbild und Zeitaufnahme.
Es sind Wechselobjektive für ein Siemens-spezifisches Bajonett mit einer Kupplung für den Sucher-Entfernungsmesser vorgesehen. Der Prototyp ist mit einem Schneider Xenon 2/50 von 1949 mit Entfernungsmesserkupplung bestückt. 16, 25, und 75mm-Objektive müssen Sonderausführungen sein, die bei gleichem Drehwinkel den gleichen Entfernungsbereich überstreichen. Die Verbindung vom Objektiv zum Entfernungsmesser erfolgt durch einen Arm mit einem federnden Stift, der in eine Nut des Einstellringes des Entfernungsmessers eingreift. Mit einem Adapter ist die Verwendung von C-mount-Objektiven möglich, die gemessene Entfernung muss dann jedoch von Hand übertragen werden.
Links: Xenon mit Kupplung für den Entfernungsmesser Mitte: C-mount-Adaptermit Schlüssel Rechts: Objektive mit festem Siemens-Anschluss
Ein mit der Bildfrequenz gekuppelter Belichtungsmesser mit drei wählbaren Empfindlichkeiten ergänzt die Ausstattung. Die Eingabe der Bildfrequenz erfolgt durch eine mit der Ganggeschwindigkeit gekoppelter Blende, die der Filmempfindlichkeit mit umschaltbaren Widerständen. Der direkt angezeigte Blendenwert wird manuell auf das Objektiv übertragen.
Die Baugruppe mit Messwerk, Selenzelle und Empfindlichkeitsumschalter ist nicht sehr viel größer als zwei große Zuckerstücke. Das Messwerk des Belichtungsmessers ist von der Konstruktion her kein Produkt des Siemens Messgerätewerkes, sondern scheint von Gossen oder Metrawatt zu stammen. Zum besseren Ablesen war eine Zeigerarretierung vorgesehen, im vorliegenden Muster ist die Bohrung für die Taste verschlossen.
Oben die Einstellung des Multifokalsuchers, darunter, unterhalb des Meterzählers, der Hebel für die Abschaltvorrichtung.
Das Laufwerk ist sonst nur unwesentlich verändert worden. Abweichend von den anderen Siemens-Kameras mit Schiebeblende, ist hier eine ausgewuchtete Sektorenblende eingebaut, möglicherweise in Hinblick auf eine verstellbare Ausführung.
Wann die Entwicklung dieser Kamera begann ist schwer zu sagen, vielleicht schon vor 1945. Viele Patentanmeldungen sind 1949 erfolgt, aber das Deutsche Patentamt nahm seine Tätigkeit nach dem 2. Weltkrieg erst im Oktober 1949 wieder auf.
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