1925 gründeten der Kaufmann Georg Niezoldi und der Techniker Georg Krämer in München die Firma Niezoldi & Krämer, kurz Nizo genannt. Sie fertigten hochwertige Filmkameras mit Federwerk, und Projektoren. Nizo brachte u.a. mit der CineNizo 8E die erste deutsche 8mm Spulenkamera auf den Markt.
Eine 16mm-Kamera aus dem Jahr 1931 ist die CineNizo 16 Modell L für die damals üblichen 15m Tageslichtspulen. Ein Schwergewicht von ca. 2,3kg aus Alu-Guss, solide und robust aufgebaut, die Bildfrequenz zwischen 8 und 24 B/Sek. stufenlos einstellbar. Zusätzlich zum Federwerk ist ein Anschluss für den Betrieb mit einer Handkurbel vorgesehen (8 Bildern/Umdrehung). Ein weiterer Anschluss ermöglicht die Rückwicklung des Films für Trickaufnahmen. Um Unwucht zu vermeiden, ist die Sektorenblende als Zweiflügelblende ausgelegt und dreht mit halber Bildfrequenz. Ungewöhnlich für eine 16mm-Kamera ist der Objektivanschluss, ein D-mount mit dem Auflagemaß von 15,5mm, der vielleicht von den 9,5mm-Kameras übernommen wurde. Das Normalobjektiv ist ein Steinheil Cassar 2,9/2cm in Einstellfassung. Auf dem Gehäuse sitzt ein Newtonsucher für die Normalbrennweite, neben der Sucherlinse befindet sich links und rechts je eine Ansatzschraube für die Befestigung einer Suchermaske.
Meine Kamera ist nicht mehr im Originalzustand, der D-mount wurde durch einen C-mount-Anschluss ersetzt, leider mit einer Gewindetiefe von nur 3mm, die die Verwendung von Standardobjektiven erheblich einschränkt. Von meinen Objektiven passt nur ein altes Nah-Xenon und ein mitgelieferter Adapter für Leica-Objektive.
Die Kamera ist auch durch einen Sucher zur rückseitigen Betrachtung des Bildfensters ergänzt worden. Um Lichteinfall auf den Film zu vermeiden, ist im Okular ein Schieber vorgesehen, der den Strahlengang unterbricht. Durch Druck auf das Sucherokular wird der Einblick freigegeben. Eigentlich ein Relikt aus der Anfangszeit der Filmerei. Solche Suchereinrichtungen waren früher üblich, speziell bei den ersten 35mm-Kameras. Einstellungen auf den Film sind aber bei den modernen Filmen mit eingefärbter Emulsion und Rückbeschichtung nicht mehr möglich.
Die rein handwerkliche Fertigung hatte ihren Preis, die Kameras waren von guter Qualität. Nach dem zweiten Weltkrieg begann man mit der Herstellung von Landmaschinenteilen und nahm Anfang der 1950er Jahre die Produktion von 8mm-Kameras auf (Heliomatic, Exposomat). Die Fertigung war unwirtschaftlich, es drohte Zahlungsunfähigkeit wegen nachlassender Nachfrage. 1962 übernahm die Braun AG die Firma als Tochtergesellschaft, verkaufte sie 1980 an die Eugen Bauer GmbH, die schließlich 1982 die Produktion bei Nizo in München einstellte und das Werk schloss, der Rest ist Geschichte.
Viel habe ich nicht über die Kamera herausbekommen, hier das Datenblatt:
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
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