Hier stelle ich die Kamera vor, die bis zur Schließung der Siemens-Schmalfilmtechnik Ende der 1960er Jahre gefertigt wurde. Vorläufer war eine modifizierte Siemens-Federwerkskamera mit mechanischer Auslösung für die Auswertung von Zählerständen und ähnlichen Anwendungen.
Um 1937 wurde die hier gezeigte Kamera als Trick- und Registrierkamera entwickelt. Wie es einer nachrichtentechnischen Firma gebührt mit dem elektrischen Antrieb eines Drehwählers und damit der Möglichkeit in weiten Bereichen die Bildfolge und Belichtungszeit zu variieren. Die Standard-Versorgungsspannung war 36V-, auf Wunsch waren auch abweichende Spannungen möglich.
Die Filmkassette aus dem Amateurbereich wurde nicht verwendet, sondern eine robuste Kassette aus Aluminiumguss für 12m Film mit integrierter Anzeige des Filmvorrats. Auch sie ermöglichte es teilbelichtete Filme zu wechseln.
Rechts: Filmkassette für Registrierkamera
Sie verbrachte den Krieg als Zielkontrollkamera und in Versuchsanlagen mit der synchronen Speicherung von Messwerten. Nach dem 2.Weltkrieg kamen viele Anfragen nach der universellen Kamera, und so wurde sie als Registriergerät in das Fertigungsspektrum aufgenommen. Es gibt wohl keine Kamera, die in so viel Varianten gebaut wurde, z.B. für halben Schaltschritt mit ungeteiltem Doppel8-Film. Vorteil der Kamera war die Möglichkeit mehrere Exemplare synchron auszulösen, Hilfe bei der Auswertung war die fortlaufende Einbelichtung der Bildnummern neben dem Bildfenster. Bei einer Sonderausführung wurde neben der Bildnummer zusätzlich die Uhrzeit eingeblendet.
Die Beleuchtung für die Nummerneinbelichtung.
Neben dem Bildfenster für das ungeteilte Doppel8-Format das kleine Bildfenster für die Einbelichtung der Bildnummern.
Allen Normalausführungen gemeinsam war eine verstellbare Sektorenblende für die Einstellung kurzer Belichtungszeiten von 1/30 bis 1/150 Sekunde und ein Synchronkontakt für Blitzgeräte. Mehrere Stativgewinde erlaubten die Befestigung von Zubehör, z.B. einer Leuchte für Nahaufnahmen. Neben der Einzelbildaufnahme konnten einige Modelle auch auf 24 B/Sek. geschaltet werden. Mit einem externen Steuergerät waren lange Belichtungszeiten von 1/10 Sek bis 6 Stunden und Bildfolgen von 10 B/Sek bis 1 B/d möglich.
Die Kamera hatte keinen Sucher, Schärfe und Bildausschnitt konnten mit einer Winkellupe mit Mattscheibe eingestellt werden. Für Aufnahmen mit Mikroskopen waren zwei Zwischenoptiken mit Suchereinblick lieferbar.
Links: Sucherlupe der Amateurkameras, Rechts: Winkellupe mit Mattscheibe
Das Labormuster für die Einbelichtung der Zeit zwischen die Perforationslöcher, im Kasten auf der Kamera befindet ein Vorwiderstand zum Vorheizen der Uhrenbeleuchtung, damit sie bei der Aufnahme sofort hell ist.
Für die schnelle Auswertung der Filme wurde ein Zusatz für den Leitz Prado angeboten, hier eine ältere Ausführung nur für Vorwärtsprojektion.
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