Die erste Kamera für 9,5mm Film war das Pathé-Baby, entwickelt in Pathés Tochterfirma ´Etablissements Continsouza´, Paris. Sie kam 1923 auf den Markt, war eine Kurbelkamera und wurde mit Kassetten für ca.8,2m Film geladen. Die Kamera ähnelte in ihrer Konstruktion dem 35mm ICA-Kinamo 25, war jedoch wesentlich kleiner. Zeiss-Ikon muss da wohl später Einspruch wegen der Verletzung von ICA-Patenten erhoben haben, denn in einigen Pathé-Kameras sind auf der Kassettentür Hinweise auf entsprechende Patente vorhanden.
Das Laufwerk war mit drei Schrauben an der Gehäusewand befestigt und konnte für eine Reparatur leicht entnommen werden. Der einfache Antrieb war zwischen zwei Platinen angeordnet. Eine Schwungmasse sorgte für einen gleichmäßigen Antrieb und beinhaltete auch die Steuerkurve des Greifers. Reparaturen waren scheinbar trotz des einfachen Aufbaus nicht einfach, hier hat ein verzweifelter Mechaniker zur Selbsthilfe gegriffen und Bohrungen in die obere Platine gemacht, um an die unter der Platine liegenden Schrauben für die Filmführung zu kommen.
Durch die Verwendung einer Filmkassette war die Bedienung sehr einfach: Beim Öffnen der Kassettentür wurde die Filmführung freigegeben und die Kassette konnte einfach eingelegt werden, beim Schließen der Tür wurde die Filmführung geschlossen. Zum Filmen musste nur noch die Blende am Fixfokus-Objektiv (3,5/20) eingestellt, die Objektivschutzkappe abgenommen und die Kurbel 2x in der Sekunde gedreht werden.
Die kleine Kamera fand in Europa schnell Verbreitung und war einer der Wegbereiter für das private Filmen. Den Nachteil, unbedingt ein Stativ für eine ruhige Kameraführung beim Kurbeln zu benutzen, begegnete Pathé 1926 mit dem Angebot von seitlich anzusetzenden Federwerken, eins davon ein Schweizer Fremdfabrikat. Die Kamera wurde mit geringfügigen Änderungen bis 1930 gefertigt.
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Die bei der 9,5mm-Kamera Pathé Baby erwähnten Patentstreitigkeiten mit Zeiss-Ikon müssen doch etwas heftiger gewesen sein, wie man einigen Kameras entnehmen kann. Es sind die Übereinstimmungen mit der ICA Kinamo, die nach der Übernahme von Zeiss Ikon als Kinamo 25 weiter gefertigt wurde.
Links: Pathe Baby, rechts ICA Kinamo
Fabrik-Nr.: 30452, ohne Hinweise.
Fabrik-Nr.: 52178, mit der Prägung: Hergestellt nach Zeiss-Ikon D.R.P. 404292 (Das ehemalige ICA-Patent beschreibt die räumliche Anordnung von Antrieb und Filmtransport)
Fabrik-Nr.: 53118, mit eingeklebtem Schild. Sinngemäße Übersetzung:
Die Ausfuhr des Apparates außerhalb Frankreichs und Frankreichs Kolonien ist strengstens verboten.
Fabrik-Nr.: 67705, ohne Hinweise, jedoch auf der Rückwand geprägt: Made in France und British Patent Nr. 208105 (Das Patent von Continsouza betrifft die schwenkbare Filmführung.)
Bei einigen Exemplaren ist statt der Prägung ein Schild mit dem Hinweis auf das Zeiss Ikon Patent eingenietet.