zu den zahlreichen kleineren französischen Herstellern mit einem Schwerpunkt auf Stereokameras gehört die Fa. Caillon aus Paris. Deren Modell Le Bioscope wurde von 1904 an in verschiedenen Versionen und zwei Formaten produziert. Die Modellbezeichnung soll wohl suggerieren, dass erst in Stereo das echte Leben betrachtet werden kann…
Beim vorliegenden Bioscope handelt es sich um eine Stereo-und Panoramakamera in starrer Bauform für Platten im Format 6x13. Die Kamera besitzt ein beledertes Holzgehäuse. Die Entfernungseinstellung erfolgt mittels Zahntrieb auf der rechten Seite. Das Objektivbrett kann vertikal verschoben werden; die Verstellung kann jeweils auf einer Skala abgelesen werden.
Die optische Ausstattung bilden zwei ECE (?) Anastigmat symetrique 6,8/85. Die Irisblenden beider Objektive werden über eine Koppelstange gesteuert. Der Verschluss ist ein Guillotine-Verschluss mit dem recht großen Zeitenbereich 1/2–1/200 s.; er wird mit dem Knebel zwischen den Objektiven gespannt, am Rand des darunter befindlichen Knopfes werden die Zeiten eingestellt.
Als Sucher dient ein großer Rahmensucher mit Diopter. Außerdem kann das Motiv über eine Mattscheibe betrachtet werden. Anstelle des Mattscheibenrahmens kann ein Plattenmagazin angesetzt werden. Wie viele andere Stereo-Kameras 6x13 kann das Bioscope auch als Mono-Panoramakamera verwendet werden. Dazu wird die Arretierung auf der Unterseite gelöst und das Objektivbrett verschoben. Dabei legt sich die Stereoscheidewand automatisch auf die Seite, und das linke Objektiv rückt in die Mitte des Bildfensters.
In dieser Ausführung wurde das Bioscope lt. collection-appareils.com (https://www.collection-appareils.fr/x/ht...n_Bioscope.html) im Zeitraum 1910–1924 hergestellt. Das Exemplar mit der Seriennummer 3763 wird dort auf 1920 datiert, das hier vorliegende Exemplar trägt eine deutlich niedrigere Seriennummer (200x); eine genaue Einordnung ist mir aber nicht möglich. Bei Francesch et al. ( Guide des Appareils Photographiques Français) ist unter No. 1182 die ansonsten baugleiche Variante in 4,5x10,7 verzeichnet, datiert 1900 – das scheint mir ein bisschen früh, aber die Abb. stammt aus einem Photo-Hall-Katalog, der ja datiert sein müsste.
Caillon lieferte auch an große Anbieter, die die Kameras unter Handelsmarken wie Scénoscope (Demaria) oder Perfect Jumelle Stéréo No. 5 (Photo-Hall) vertrieben.
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