[ iIa ] Franke & Heidecke Heidoscop 6x13, 4. Modell
Hallo zusammen,
Stereokameras für Platten bot die Fa. Franke & Heidecke unter der Bezeichnung Heidoscop in den Formaten 4,5x10,7 und 6x13 an. Das kleine Heidoscop habe ich an anderer Stelle schon vorgestellt (https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...5&thread=25), hier folgt das Heidoscop 6x13 in der letzten Entwicklungsstufe; bei Prochnow ist es das 4. Modell (PR 014).
Es handelt sich um eine echte dreiäugige Kamera – eine Stereokamera mit Spiegelreflexsucher. Das Heidoscop war der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Rolleiflex; konstruktive Ähnlichkeiten beispielsweise am Sucher sind offensichtlich.
Verbaut sind zwei Tessare 4,5/7,5 als Aufnahmeobjektive, als Sucher fungiert ein Triplet 4,2/7,5, ebenfalls von Zeiss Jena.
Die Fokussierung erfolgt über den Drehknopf auf der – von oben gesehen – rechten Seite. Dabei werden nur die Frontlinsen, nicht aber die Objektive bewegt. Als Verschluss dient ein hauseigener Zentralverschluss mit Luftbremse, der Zeitenbereich beträgt 1–1/300 s. Für die Zeitenregulierung dient das Einstellrad auf der linken Seite. Das Objektivbrett kann vertikal verschoben werden.
Von oben sieht sieht man die Drehräder für die Betriebsarten des Verschlusses und die Blendeneinstellung.
Im Lichtschacht kann für Aufnahmen aus Augenhöhe ein Spiegel ausgeklappt werden. In die Mattscheibe ist eine Libelle eingelassen.
Montiert ist eine Wechselmagazin für 12 Platten. Möglich ist auch der Einsatz von Einzel-, Filmpack- oder Rollfilmkassetten. Letzte sind sehr selten.
Auffällig ist der fest montierte Objektivdeckel, der in hochgeklappter Stellung als Streulichtblende dienen soll. Neben der Trageriemenbefestigung ist der Deckel das typische Kennzeichen des 4. Modells. Dieses Modell wurde im Zeitraum 1931 bis 1940 in 1.800 Exemplaren verkauft; der Preis betrug 445,50 RM.