hier soll das erste Produkt der Fa. Franke und Heidecke vorgestellt werden, die Stereokamera Heidoscop im Format 4,5x10,7. Diese Kamera kam im Jahr 1921 auf den Markt. Heidecke war zuvor bei Voigtländer beschäftigt und an der Entwicklung des Stereflektoskops beteiligt gewesen. Seine eigene Stereokamera weist daher eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Voigtländer-Modell auf, es gibt aber eigene technische Lösungen, die Claus Prochnow im Rollei-Report ausführlich darstellt. Hier das erste Modell, gebaut 1921–1926:
Es handelt sich um eine dreiäugige Kamera mit Spiegelreflexsucher. Als Aufnahmeobjektive dienen zwei Tessare 4,5/5,5 cm; das Sucherobjektiv ist ein Sucher-Anastigmat 3,2. Der Sucher hat eine eingelassene Libelle, der Lichtschacht besitzt einen 45°-Spiegel für Aufnahmen aus Augenhöhe. Als Verschluss dient wie bei allen Stereokameras von F & H ein eigener Verschluss mit Luftbremse, Zeitenbereich: 1–1/300. Die Fokussierung erfolgt über Schneckengänge hinter dem Objektivbrett. Dieses ist per Zahntrieb vertikal verstellbar. Die Regelung der Blende erfolgt über ein Drehrad auf der Fassung des Sucherobjektivs. Angesetzt ist ein Wechselmagazin für 12 Platten. Die Kamera kostete 515 RM.
Bei der Weiterentwicklung des Heidoscops gab es Verbesserungen hinsichtlich des Verschlusses und des Lichtschachts, bei der Fokussierung ging man zur Frontlinsenfokussierung über. Das kleine Heidoscop wurde bis 1934 gebaut und bis 1938 abverkauft. Insgesamt wurden von den vier Modellen nur 2.638 Stück hergestellt. Es gab auch ein Heidoscop im Format 6x13, das 1929 die Basis der Rolleiflex wurde.