hier soll eine einfache Stereokamera im Format 4,5x10,7 vorgestellt werden, das Modell 603 von Ica.
Beim vorliegenden Exemplar gibt es auf den ersten Blick Probleme bei der genauen Modellbezeichnung: Ica hatte eine ganze Reihe von Stereokameras im Angebot, die die Bezeichnung Polyscop, später Polyskop trugen. Die Modellreihe geht auf die Schweizer Firma Zulauf zurück, die 1912 in die Ica integriert wurde und ihre Modell in das Portfolio einbrachte. Das Zulauf-Vorgängermodell wird an anderer Stelle vorgestellt (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...5&thread=42). Ica Polyskope gab es in zwei Formaten, mit und ohne Naheinstellung, mit unterschiedlichen Suchersystemen und natürlich diversen Objektivbestückungen; im Forum werden verschiedene Exemplare vorgestellt.
Die hier gezeigte Kamera trägt die Beschriftung Plaskop; die (italienische) Bedienungsanleitung (dat. 1922) bezieht sich auf das Plascop, auf der vorhandenen OVP ist Polyskop zu lesen. Im Katalog 1922 wird die Kamera als Polyscop geführt.
Wir haben es hier mit einem Wechsel der Modellbezeichnung zu tun: Um 1922 gab es zur Unterscheidung der einfachen, eher boxartigen Modelle (603) von den hochwertigen Polyskop-Modellen 605, 606, 607, 608 (alle 4,5x10,7) und 609 (6x13) – diese wurden in den Katalogen jeweils als Präzisionskamera bezeichnet – eine Namensdifferenzierung. Die Bezeichnung Polyscop bzw. Polyskop war fortan den Präzisionsmodellen vorbehalten. Nach dem Buchstabencode J zu urteilen, wurde das vorliegende Exemplar im Zeitraum 1922–1924 hergestellt.
Die Kamera ist recht einfach konstruiert und ausgestattet: Sie besitzt ein Holzgehäuse und als optische Ausstattung zwei Achromat-Objektive 12,5/6,5 mit Fixfokus. Vorgeschaltet werden können drei Lochblenden. Der Verschluss bietet eine Momentzeit (1/25) und Z. Es ist kein Rotationsverschluss wie bei den meisten Boxen, sondern ein Guillotinine-Verschluss, der gespannt werden muss. Seitlich befindet sich ein ausklappbarer Newtonsucher. In den Falz lässt sich ein Mattscheibenrahmen einsetzen, aber solche Kameras wurden wohl eher zur spontanen Fotografie aus der Hand benutzt. Immerhin gibt es ein Stativgewinde und einen Anschluss für einen Drahtauslöser (Glocke).
Das Modell 603 wurde spätestens 1925 überarbeitet und hinsichtlich der optischen Ausstattung ausgewertet; das Plaskop 603/2 findet sich ebenfalls im Museum (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...5&thread=46).
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!