Schmalfilme für Amateurfilmkameras gab es in mehren Formaten und Konfektionierungen. Üblich waren dabei:
1)Schmalfilm 8 mm auf Doppelspule (Doppel-8) oder als Normal-8 bzw. Doppel-8 bezeichnet. Doppelspule meint: Der 16 mm breite Film hatte doppelte Breite für 8 mm-Kameras, er war eigentlich ein 16 mm - Film. Nach der Belichtung wurde vor der Entwicklung dieser Doppelfilm in der Mitte (im Labor) geschnitten (getrennt). Der Film hatte also an beiden Rändern eine Perforation und war nach der Trennung ein 8 mm breiter Schmalfilm. Das eigentliche Bildfenster war 3,28 x 4,37 mm groß. Bildzahl pro Sekunde 16 Aufnahmen. Normal-8 und Super-8 - Kameras waren hinsichtlich des Films nicht kompatibel! Man wechselte die Filmrolle nach der Belichtung am besten in einem kleinen Dunkelkammersack um Lichteinfall zu vermeiden. Problematisch war der teilweise Lichteinfall bedingt durch das Einlegen / Wechseln der Filmrollen. Einführung Anfang der 30-iger Jahre.
Es hat aber auch Einfach-8 Kameras gegeben für schon getrennten Doppel-8 Film (um 1935).
2)Super-8 Film. Dieses Format war in Kassetten konfektioniert, wurde nach der Gesamtbelichtung nicht umgedreht. Eine umständliche Filmeinfädelung entfiel. Doppelbelichtungen war aber nicht mehr möglich, lediglich kurze Überblendungen bei einigen Kameras. Das eigentliche Filmfenster war 5,36 mm × 4,01 mm groß und damit erkennbar größer als bei Normal-8. Bildzahl 18 Aufnahmen pro Sekunde (Super-8-Filme mit Tonspur wurden mit 24 Bilder pro Sekunde abgespielt). 15 Meter Filmlänge, ausreichend für ca. 3,5 Minuten (bei 18 Bilder / Sek). Die Aufwickel- und Abwickelspule in der Kassette lagen übereinander, deshalb waren alle Superacht-Kameras relativ breit (dick). Lieferbar ab 1965).
3)Single 8 Film. Eine andere Kassetten-Kofektionierung für das Super-8 Format, aber nicht zu den"normalen" Super-8 Film kompatibel. Der Film kann für Doppelbelichtungen in der Kamera zurückgespult werden. Hat sich in Deutschland / Europa kaum durchsetzen können, hauptsächlich im Japan verwendet. Ab ca 1965.
4)9,5 mm Pathe - Film.
5)16 - mm Film, zählt noch zu den Schmalfilmen (im Vergleich zu dem 35 mm Kinofilm). Dieses Filmformat wurde nicht nur im Heimbereich, sondern auch teilweise im beruflichen Filmeinsatz genutzt. Konfektioniert auf Filmrollen, aber auch in Groß-Kassetten einlegbar. Das eigentliche Bildfenster war 10,3 mm x 7,5 mm groß.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Das etwas vergessenes Filmformat, 9,5mm, nur für die Minox noch aktuell. Ende 1922 stellte Pathé, noch vor Kodaks Bekanntgabe ihres neuen Filmformats 16mm, das Schmalfilmformat 9,5mm vor. Er entstand durch Drittelung des 28,5mm breiten Pathé Kok-Films, durch eine Mittenperforation wurde fast die ganze Breite des Films für das Bild genutzt (6,5x8,5mm), hatte jedoch einige Nachteile. Wegen der Mittelperforation musste man bei der Entwicklung Maßnahmen ergreifen, um Schlieren zu vermeiden, die durch die Perforation strömenden Entwickler entstehen konnten. Nachteilig war in späterer Zeit auch die Einschränkung der Bildbreite durch eine Lichttonspur. Da der Film für den Heimbereich gedacht war, wurde er ausschließlich als Sicherheitsfilm geliefert.
Pathé hatte starkes Interesse seine Filme zu vermarkten und so wurde zunächst nur ein preiswerter Projektor mit Kurbelantrieb, Pathé Baby, angeboten, dazu allerdings ein Katalog mit fast 200 Kauf- und Leihfilme aus dem eigenen großen Filmfundus, die gekürzt und auf 9.5mm umkopiert wurden. Die Filme wurden in Metallkassetten mit einer Aufnahmekapazität von ca. 9m geliefert, die in den Projektor eingesetzt werden konnten. Um neben dem kleineren Format noch weiteres Filmmaterial zu sparen, wurden die Filme bei Standbildern, z.B. Zwischentiteln, mit Einkerbungen versehen, durch die der Film für mehrere Kurbelumdrehungen im Projektor still stand.
In der Zeit ohne Internet und Fernsehen wurde das ein großer Erfolg und Pathé brachte 1923 für den Heimgebrauch eine einfache Kamera mit Kurbelantrieb auf den Markt, um die ´Liebhaberfilmerei´ und den Filmabsatz zu beleben. Letztendlich verdrängte das 16mm-Format den 9,5mm-Film, der dann nur ein Nischendasein führte. Immerhin kamen bis Ende der 1950er Jahre neue Kameras auf den Markt und 9,5mm-Film in Kassetten und Dunkelkammerpackungen war noch lieferbar.
Heute sieht die Situation anders aus, 9,5mm Film ist nicht mehr erhältlich, es soll noch einige hartgesottene 9,5er geben, die aus 35 oder 16mm! Rohfilm 9,5mm breite Streifen schneiden und perforieren.