betrachtet man Fotokameras aus verschiedenen Jahrzehnten, kann auffallen: Es scheint Kameras für Rechts- und Links-Händer zu geben. Auch das Design ist darauf abgestimmt.
Die große Menge der Sucherkameras zeigen von vorn betrachtet, den Sucher auf der rechten Seite und den Auslöser auf der linken Seite. Das ist die klassische Bauweise, die rechtshändige Menschen bevorzugt. Man blickt mit dem rechten Auge durch den Sucher und löst mit dem rechten Zeigefinger aus.
Ein linkshändiger Mensch muss mit der "falschen" Hand auslösen.
Es gibt relativ wenige Kameras, wo der Sucher (von vorn betrachtet) links und der Auslöser rechts platziert ist. Hier im Forum habe ich kaum Belegexemplare gefunden. Man kann also wohl sagen: Kameras für Linkshänder sind die absolute Ausnahme. Ich kann mich auch über die Jahrzehnte nicht an Werbungen "Kamera für Linkshänder" erinnern. Wer kann weitere Modelle für Linkshänder nennen?
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ich will nochmal den Aspekt der Bewerbung der Linkshand-Fähigkeit ansprechen:
Wenn man davon ausgeht, dass Firmen bewusst solche Kameras herstellten, wäre es doch für diese Firmen sinnvoll, das auch in Werbeaussagen deutlich darzulegen. Ich habe aber bisher bei den im Thread erwähnten Kameras solche Hinweise nicht gefunden.
War das also eher zufällig so, dass da Firmen Linkshänder-Kameras gebaut haben?
Bei Plattenlaufbodenkameras scheint es überhaupt keine Linkshänder-Modelle zu geben?
Bei Plattenboxkameras scheint es überhaupt keine Linkshänder-Modelle zu geben?
Bei Plattenspreizenkameras scheint es überhaupt keine Linkshänder-Modelle zu geben?
Nicht ganz bei den Laufbodenmodellen (nicht bei allen diesen Modellen klar zuordenbar):
Hüttig Ideal 10x15 Buelter + Stammer Zweiverschluss Contessa Nettel Ernemann Bob I 8x10,5 – Versionen 1909ff. und 1922ff. (Auslöser links und rechts?) Hüttig Nelson Ica Delta ?
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Rainer: Bei Plattenlaufbodenkameras scheint es überhaupt keine Linkshänder-Modelle zu geben?
Sofern ein Zentralverschluss verbaut ist, erfolgt die Auslösung bei diesen Kameras ja entweder am Verschlussgehäuse – dann mit der rechten Hand – oder mittels Drahtauslöser; das kann auch mit der linken Hand geschehen. Aber es gibt ja noch andere Bedienungselemente: Triebknöpfe und Radialhebel für die Entfernungseinstellung sitzen meistens rechts; nur bei wenigen Kameras (z. B. Voigtländer Bergheil) ist die Fokussierung beidseitig möglich.
Rainer: Nicht ganz bei den Laufbodenmodellen (nicht bei allen diesen Modellen klar zuordenbar):
Hüttig Ideal 10x15 Buelter + Stammer Zweiverschluss Contessa Nettel Ernemann Bob I 8x10,5 – Versionen 1909ff. und 1922ff. (Auslöser links und rechts?) Hüttig Nelson Ica Delta ?
Die Bülter & Stammer kenne ich nicht, bei den anderen genannten Modellen ist der Auslöser ganz konventionell rechts. Bei den Bob-Modellen sind die vermeintlichen Auslöser die Arretierungen für die vertikale Verstellung.
Ich kann aber tatsächlich ein paar Modelle nennen, bei denen zumindest der Auslöser mit der linken Hand bedient wird, das ist mir gerade bei der Inspektion meiner Stereo-Abteilung aufgefallen:
Die Heidoscop-Kameras von Franke & Heidecke haben den Auslöser auf der linken Seite. Gleiches gilt für die Stereflektoskope von Voigtländer – allerdings nur für die Modelle im Format 6x13! Die kleinen Stereflektoskope haben den Auslöser rechts... Zwingend war das sicherlich nicht, mir ist auch nicht klar, warum der Auslöser so angeordnet ist. Ob man von Linkshänderkameras sprechen kann, scheint mir auch nicht ausgemacht – die Heidoscope werden mit rechts fokussiert, links stellt man die Verschlusszeit ein, mit dem rechten Daumen wird der Verschluss gespannt.
Hier zwei Beispiele für Kameras, bei denen der Auslöser mit der linken Hand betätigt wird: Oben das Stereflektoskop 6x13, 2. Modell; unten Heidoscop 4,5x10,7, 3. Modell:
danke für die Hinweise. Mich machte ein Forum-Besucher darauf aufmerksam, dass zum Bewerben (oder besser Nichtbewerben) solcher Linkshänder-Kameras damals lieber auf den Begriff "für Linkshänder" verzichtet wurde. Weil Linkshändigkeit als ungeschickt (linkisch) und somit als Behinderung abgestellt wurde. Diese Fehleinschätzung der Gesellschaft hat sich erfreulicher heute erledigt. Linkshändige Menschen sich natürlich keinesfalls "behindert".
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
eine Kamera ist mir noch eingefallen, die zwar sicherlich nicht als Linkshänderkamera konzipiert ist, deren Bedienung aber zumindest teilweise je nach individueller Disposition möglich ist: Bei der Ansco Automatic-Reflex, einer 6x6-TLR (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...8&thread=56), kann man die Entfernung entweder mit einem Drehknopf auf der linken Seite oder einem der gekoppelten Räder auf der Vorderseite einstellen, sodass man wahlweise mit der linken oder rechten Hand (bzw. Daumen) fokussieren kann. Auslöser und Filmtransport sind allerdings wie üblich rechts angeordnet.
dass die Eignung für Linkshänder in Druckschriften hervorgehoben würde, hätte ich nicht gedacht. Nun habe ich durch Zufall in der englischsprachigen Bedienungsanleitung zum Ica Polyskop 607/2 (1925) folgenden Hinweis gefunden, der sich auf die neu konstruierte Entfernungseinstellung dieses Modells bezieht:
"the fine focussing is done by means of the rack and pinion, which is released by the knob E, on both sides of the camera, so that it is convenient for left-handed people."
danke für die Hinweise. Ein seltener Hinweis. Ich bin übrigens gerade darauf gestossen, das z.B, die Firma Yashica mit der Samurai III eine Version für Rechtshänder und Linkshänder angeboten haben soll.