nachdem hier im Forum schon verschiedene Exakta-Kameras vorgestellt wurden, soll es mit dem vorliegenden Exemplar noch ein Stück weiter in Richtung Ursprung dieses Meilensteins der Fototechnikgeschichte gehen.
Die Kine Exakta wurde bekanntermaßen 1936 auf der Frühjahrsmesse in Leipzig vorgestellt. Zur Geschichte der Kamera und ihrer Nachfolgemodelle wurden ganze Bücher geschrieben und auch das WEB bietet eine Fülle an Informationen. Deshalb verzichte ich an dieser Stelle auf Einzelheiten. Das vorliegende Exemplar markiert auch schon fast das Ende der Kine-Exakta-Reihe. Es ist die fünfte von insgesamt sechs Modellvarianten (auch als C-Exakta oder Reparationexakta bezeichnet), gut zu erkennen am „c“ im Modellnamen. Sehr übersichtlich und informativ findet man die Geschichte der Kine-Exakta-Varianten hier dargestellt: https://photobutmore.de/exakta/kine/ .
Diese fünfte Modellvariante wurde von 1946 bis 1949 in einer Stückzahl von ca. 35.000 hergestellt. Der weitaus größte Teil der Produktion wurde als Reparationen oder Export in die Sowjetunion geliefert. Ein sehr geringer Teil gelangte durch Export in westliche Länder und ein noch geringerer Anteil verblieb im Inland. Bei den Kameras für die Ostexporte bzw. Reparationen ist wohl häufiger eine dünnere Verchromung zu beobachten.
Da ich auf die Vorgängermodelle nicht näher eingehen mag, muss ich auch die (kleinen) Veränderungen zwischen den Modellen nicht näher erläutern, sondern liefere hier einfach die technischen Spezifikationen des Modells.
Hersteller: Ihagee Modell: Kine Exakta („Exacta“, C-Exakta oder Reparation*(S)*akta) Art: SLR Format: Kleinbildfilm 135, 24 x 36 mm Objektiv: Carl Zeiss Jena Biotar 1:2 f=5,8 cm vergütet Blenden: 2 - 22 Verschluss: Vertikaler Stoffschlitzverschluss Verschlusszeiten: B, Z, 12 s bis 1/1000 s Blitz: Blitzanschluss an Kameravorderseite Filmtransport: Schnellschalthebel Sonstiges: Bildzählwerk, Stativgewinde, Lichtschachtsucher mit Sportsucher und Lupe
Das vorliegende Modell lässt sich mit der im Kamerainneren befindlichen Seriennummer in die Zeit von 1946/47 einordnen. Die Kamera (und ihre Verchromung) ist recht gut erhalten, so dass es sich um einen Westexport handeln könnte. Darauf deutet auch ein Inventarschild auf der Unterseite der Kamera:
Beim Sucher der Kine Exakta gab es bei mir noch ein kleines „Aha-Erlebnis“. Die Suchermattscheibe ist nicht als flache Platte ausgeführt, sondern weist auf der Oberseite eine linsenförmige Krümmung auf. Es ist ein recht dicker Glasklotz, der dort verbaut wurde und ein sehr helles und großes Sucherbild liefert (auch nachzulesen auf der Website von Horst Neuhaus). Nun steht auf meinem Schreibtisch seit vielen Jahren ein kleines rotes Kistchen mit der Aufschrift „Visoleba Briefmarkenlupe“, welches ich einst von meinem Vater geerbt habe.
Die enthaltene Lupe weist exakt die gleiche Form auf wie das Sucherglas der Kine Exakta. Sie ist aber ein wenig kleiner als das Sucherglas. Hergestellt wurde die Lupe von der optischen Anstalt Lehmann & Balzer in Lommatzsch. Ob diese Firma auch in die Herstellung des Sucherglases der Kine Exakta involviert war, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!