Hier einige Worte zur Mamiya 645 1000S, die sich in einigen Punkten von der von Rainer vorgestellten M 645J unterscheidet. Das Grundprinzip, eine einäugige Spiegelreflexkamera mit Schlitzverschluß, ist natürlich hier auch gegeben. Der entscheidende Vorteil gegenüber der "großen" RB 67 liegt bei den preisgünstigeren Objektiven, die ohne eigenen Verschluß daherkommen. Auch die Beschränkung auf das Bildformat 6 cm X 4,5 cm (deswegen 645 als Name) trägt zum moderaten Preis und kompakter Abmessung bei. Es gab darüberhinaus noch das "mittlere" Modell der esten 645er Serie: schlicht M 645. Ihr fehlte die schnelle 1/1000sec, der Selbstauslöser und der Abblendhebel. Durch diese Modellgestaltung konnte auch der Nachteil der nicht vorhandenen Wechselkasetten verschmerzt werden. Denn für den Preis für z.B. zwei Hasselblad Wechselmagazine konnte man sich einen vollwertigen 645J Kamerakörper leisten und hatte somit auch die Möglichkeit zwei Filmsorten dabeizuhaben.
Hier nun die Daten:(die Unterschiede zur 645J rot unterlegt)
Modell: Mamiya 645 1000S
Baujahr: ab 1977
Filmtypen, Filmformat: 4,5 x 6 cm (Halbformat). 120 Film (15 Bilder), 220 Film (30 Bilder). Auswechselbare Filmeinsätze (nicht tageslicht-tauschbar).
Verschluß: Stoffvorhang-Schlitzverschluß (Drehspulverschluß), Rückschwingspiegel. X-Synchronisation 1/60 Sek. Zeiten: B, 8s -1/1000 Sek. Zeitenverstellung fest rastend, über das Knopfzentrum entriegelbar.
Entfernungsmessung: über auswechselbare (fünf Typen) Einstell(Matt)scheiben. Schnittbild-Scheiben, Rasterscheiben, usw. Genaue Betrachtung mit Schachtlupe oder in den Dachkantprismensuchern. Bild auf Mattscheibe seitenverkehrt. Offenblendeinstellung.
Belichtungmessung: Ohne Automatik-Prismensucher und ohne Prismensucher PD S keine Belichtungsmessung.
Filmtransport: Drehkurbel, wechselbar gegen Drehknopf mit einklappbarer Kurbel. Motorantrieb optionell
Stromversorgung: 6 Volt Silberoxyd (Eveready 544, Mallory PX28, Varta V28PX, Ucar 544), Batterieprüfknopf mit Lampe.
Filmtyp-Speicher: Ja, Teil des Filmkartons im Gehäuse-Verschluß einlegbar.
Filmbildzähler: Ja, Rückstell-Automatik, erkennt 120 und 220 Film (jeweils unterschiedliche Filmeinsätze erforderlich)
Besonderheiten: 2xStativ-Gewinde (1/4 Zoll und 3/8 Zoll), Auslöser arretierbar, Drahtauslöser anschließbar, zweiter Auslöser an der Geräteoberseite, 2X Blitzkontakt am Body (x und M) und Blitzschuh auf den Prismensuchern.
Abblendhebel an der rechten Gehäuseseite.
Selbstauslöser mit ca. 10 sec. Vorlaufzeit.
Gewicht mit Lichtschachtsucher und Objektiv 2,8/80: 1400g
diese 645 - Serie von Mamiya halte ich für sehr gelungen, auch vom Design her. Es waren alles gute Objektive, die "sau"scharfe Bilder für große DIA-Projektion oder Postergrößen ermöglichten. Mir war die 645S damals noch ein wenig zu teuer, deshalb meine 645J.
Bei der 645J konnte man den Originaldrehknopf auch gegen einen mit Ausschwenkhebel tauschen.
Gut gefallen hat mir auch das Zubehör Kassette für den 220 Film mit 30 Bildern.
Ich habe auch eine Mamiya 645 ohne Wechselmagazin, die nur bis 1/500 s geht. Welcher Typ das genau ist, weiß ich nicht. 3 Filme habe ich bisher damit belichtet. 2 davon waren Fujichrome fortia, die es nur kurze Zeit in Japan geb und noch krasser in den Farben waren als der Velvia. Die Schärfe, die man mit ihr erreichen kann, ist einfach genial. Die Kiev 60 gefällt mir jedoch vom Handling etwas besser. Sie hat jedoch im Moment das Problem, daß die Bilder überlappen. Ich muß das mal justieren lassen. Für die Mamiya habe ich mir ein Handgriff besorgt. Dadurch ist das Handling besser. Afu Stativ habe ich keine Lust.