Die Paillard Bolex H8 ist das größte und schwerste Mitglied der umfangreichen Bolex-Serie für das 8 mm Format. Ich habe die Kamera 1970 bei einem Fotohändler um ÖS 3500.- erstanden. In den Jahren bis zum Auslaufen der Doppelacht-Filme sind damit zahlreiche Filme in Spitzenqualität (für das 8mm Format) entstanden. Die Verwendungsmöglichkeit der 30 m Kodachrome Spulen war ein Hit. Konnte man doch ohne Fimlumdrehen 8 Min. aufnehmen (mit 3x Federwerk aufziehen). Kodak lieferte die Entwickelten Filme auf schönen 60 m Metallspulen zurück. Trotz wenig schonender Behandlung (z.B. Montage auf der vorderen Stoßstange eines Rallyeautos oder auf dem Motorrad) lauft die Kamera heute noch wie am ersten Tag! Meine H8 trägt die Seriennummer 130202 und wurde 1957 gebaut.
Auf Photo klicken für höhere Auflösung
Hersteller: Paillard Bolex S.A. Schweiz
Modell: H8
Filmformat: 8 mm - Doppelachtfilm auf Spulen 7,5, 15 oder 30 m
Sucher: Multifokal-Fernrohrsucher mit Parallaxenausgleich für die Brennweiten 6,5 - 75 mm, 5,5 mm mit Vorsatzlinse. Die eingestellte Brennweite ist im Sucher sichtbar. Scharfeinstelllupe über Mattprisma durch die obere Objektivposition, nicht während der Aufnahme.
Abmessungen: 220 x 185 x 124 mm (mit Sucher)
Gewicht: 2,7 kg
Sonstiges: Rückspulkurbel (über die ganze Filmlänge), Meterzählwerk bis 30 m, Einzelbildzählwerk bis 2000 Bilder, Sektorenblende nicht verstellbar, automatische Filmeinfädelung, Stativgewinde 3/8". Kein Belichtungsmesser eingebaut. Anbaumöglichkeit für Elektromotor.
Hallo Willi, es sieht auf den Photos so aus, als wenn es zwei unterschiedliche Suchersysteme gleichzeitig gegeben hat? Der oben links auch mit 90% Winkeleinblick?
MFG Rainer
Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein. Aus Negativ wird Positiv.
Der "Sucher" rechts oben ist die Mattscheiben-Einstelllupe (10 fache Vergr.) Man kann damit von hinten durchschauen und über zwei Prismen auf der Mattscheibe scharfstellen. Dazu muß man das Objektiv, mit dem man dann die Aufnahmen machen will, von der mittleren (Aufnahmeposition) in die obere Position (vor die Mattscheibe) schwenken, scharfstellen, das Objektiv wieder zrückdrehen und die Aufnahme machen. War eigentlich nur mit den Teleobjektiven bei Nahaufnahmen oder bei der Titelherstellung sinnvoll, weil da wegen der geringen Tiefenschärfe genaues Einstellen notwendig war.